Larry - 4

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Willkommen zu Türchen Nummer 4 :)
Heute geht es wieder mit Louis und Harry weiter und mit ihrem ersten aufeinandertreffen in diesem Jahr. Wie es wohl laufen wird? Ich hoffe euch gefällt dieser Teil und wünsche euch viel Spaß beim lesen :)
- Cal
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In jener Nacht hatten, die beiden sich den ganzen Weg bis zu Stadt über unterhalten und festgestellt, dass sie sich sehr gut miteinander klarkamen. Als sich ihre Wege dann trennten und sich verabschieden wollten, fiel Harry der Ring auf welchen Louis trug. „Der Ring ist wirklich schön" hatte der größere damals gesagt, weshalb Louis ihm diesen daraufhin schenkte. Harry konnte dies aber nicht einfach so annehmen, also ging er in der nächsten Nacht wieder zur Brücke. Er hatte die Hoffnung auf den kleineren zu treffen und brachte diesem ein kleines Dankeschön mit.

So ist das ganze irgendwie zu ihrem Ding geworden, dass die beiden sich den ganzen Dezember lang mitten in der Nacht auf der Brücke treffen, sich gegenseitig eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen und stundenlang über Gott und die Welt reden. Manchmal, da unterhalten sie sich so lange, dass sie sich sogar noch gemeinsam den Sonnenaufgang ansehen können, das sind Harry Lieblingsmomente mit Louis.

Der Lockenkopf hat auch öfter versucht Louis außerhalb des Dezembers zu treffen, aber der kleinere war nicht da. Harry traut sich auch nicht zu fragen, warum Louis nur im Dezember da ist oder ob die beiden nicht Nummern austauschen wollen. Also beließ er es einfach so wie es war.

Als der Wecker klingelt, ist Harry bereits wach und zieht sich wieder um. Schnell nimmt er seine Sachen und macht sich auf den Weg zur Brücke. Der Lockenkopf ist aufgeregt, endlich sieht er den kleineren wieder. Nach 11 Monaten, 334 Tage, 8'016 Stunden oder auch 480'960 Minuten langem warten wird er in wenigen Metern seinen Louis wiedersehen. Er ist so aufgeregt wie noch nie und deshalb ist die Enttäuschung um so größer als Harry an der Brücke ist, ganz alleine. Weit und breit ist niemand zu sehen.

Plötzlich legen sich zwei Hände auf seine Augen und augenblicklich fängt der Lockenkopf an zu lächeln. „Hey Lou", flüstert er leise und dreht sich zu eben diesem um. „Hii", erwidert der kleinere genauso leise. Stumm sehen sich die beiden in die Augen. Grün trifft auf Blau. Als die beiden es schaffen aus dem Blick, des anderen zu entfliehen, kann keiner sagen, wie viel Zeit vergangen ist. „Erzähl, was hab ich verpasst?", fordert Louis den Lockenkopf auf.

Lange unterhalten sie sich darüber, was sie das Jahr über gemacht haben und lachen viel zusammen. Harry bemerkt, dass er eigentlich doch so einiges über Louis weiß und trotzdem lernt er wieder neues, zum Beispiel erfährt er, dass der kleinere gar nicht von hier kommt.

Louis ist in Doncaster groß geworden und ist um zu Studieren dann nach London gezogen. Im Dezember kommt er wegen seiner Familie immer zurück. „Ich weiß nicht, wenn ich hier bin, kann ich irgendwie Nachts nie schlafen und mit diesem Ort verbinde ich einfach so viel. Ich hab praktisch meine ganze Kindheit hier verbracht, deshalb komm' ich Nachts immer her. Hier bekomme ich einfach den Kopf frei und kann abschalten." erklärt er dem Lockenkopf.

„Warum kommst du abends immer her?", will er von Harry wissen. Dieser fängt an, zu schmunzeln. „Na deinetwegen!", antwortet er locker, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Louis sieht ihn überrascht an. „Meinetwegen?", fragt er geschockt. „Naja das erste Mal war, weil ich nicht schlafen konnte und Spazieren wollte und wie ich dir an diesem Abend bereits sagte, hatte ich mich verlaufen. Am zweiten Abend bin ich wieder gekommen, weil ich den Ring nicht einfach so annehmen konnte, ich musste mich einfach dafür revanchieren. Danach bin ich eigentlich nur noch deinetwegen gekommen." gesteht Harry.

Erst sieht Louis ihn erstaunt an. „Du bist echt verrückt", lacht er. „Du kannst doch nicht nur meinetwegen mitten in der Nacht aufstehen!" - „Ich will dich aber sehen, ich mag dich und ich verbring' wirklich sehr gerne meine Nächte mit dir." erklärt der Lockenkopf lächelnd. „Manchmal hab ich das Gefühl, ich müsste mich verstellen, um anderen zu gefallen und nicht mit ihnen aneinander zu geraten. Bei dir hab ich das nicht, wenn ich bei dir bin, fühl' ich mich wohl und hab das Gefühl einfach ich selbst sein zu können." - „Oh Harry", seufzt Louis und zieht den Größeren in seine Arme. Fest drückt dieser sich gegen den kleineren und versteckt sein Gesicht, in dessen Halsbeuge, während ihm stumm Tränen über die Wangen laufen.

„Bitte verstell dich nicht, für niemanden!", bittet Louis leise. „Ich mag dich auch, so wie du bist, und du machst die Nächte hier erst zu etwas Besonderem." - „Danke, Lou." - „Nicht dafür, Haz, es ist nur die Wahrheit. Du bist mir wichtig Harold, du bist mir wirklich sehr wichtig geworden und ich will nur, dass es dir gut geht, dass du glücklich bist, und ich hab dich wirklich sehr gerne um mich herum, in meiner Nähe!" - „Nenn mich nie wieder Harold!" brummt der Lockenkopf und bringt den kleineren damit zum Lachen. „Danke, Lou!" - „Ich hab dich lieb, Haz!"

„Ich hab dich auch lieb!", erwidert Harry, bemerkt aber Louis leidenden Blick dabei nicht. Louis ist sich sicher, dass er es ganz anders meint als Harry es tut.

„Hier, ich hab dir noch gar nicht dein Geschenk gegeben." fällt dem kleineren dann ein und kramt in seiner Jackentasche herum. Durch die störende Bewegung Louis' setzt der Lockenkopf sich wieder aufrecht hin und streicht mit seinen Jackenärmeln einmal über sein Gesicht, um die getrockneten Tränenspuren wegzuwischen.

„Das ist echt nicht nötig, Lou" versucht Harry das Tun des kleineren zu unterbinden. „Halt die Klappe und nimm es, das ist unser Ding vergessen?" auffordernd hält er dem Lockenkopf ein kleines Päckchen hin. „Mach es aber erst zu Hause auf!" - „Danke, ehrlich!" unsicher nimmt er es an und gibt auch sein Geschenk an Louis weiter. „Also das kann ich wirklich nicht annehmen", behauptet der kleinere mit einem belustigten Unterton in der Stimme und macht Anstalten es Harry wieder zurückzugeben. „Du bist ein Arsch, William, weißt du das eigentlich?", erwidert dieser und schlägt dem Blauäugigen gegen die Brust, welcher daraufhin theatralisch seine Hand auf die betroffene Stelle legt. „Du Monster, wie kannst du mir nur so weh tun?", fragt Louis dramatisch. Der Lockenkopf kann sich einfach nicht zurückhalten und prustet los. Das ist eine Eigenschaft, die er so an Louis liebt, der kleine schafft es einfach immer ihn zum Lachen zu bringen, selbst wenn ihm eigentlich gar nicht danach ist, selbst wenn er grade noch am Weinen war.

„Darf ich das auch erst zu Hause aufmachen?", fragt sich Louis. „Ganz, wie du magst." - „Okay" und schon reißt er das Papier runter. „Oh Haz. Schoki wirklich? Ich liebe dich!", ruft er und fällt dem größeren um den Hals. „Ich dachte ich könnte deine Schokoladen sucht mal ein wenig fördern", lacht der Lockenkopf und legt seine Arme um den anderen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, zieht er Louis dabei näher an sich und genießt diesen einzigartigen Geruch, der an dem kleineren hängt. Es ist irgendeine Mischung aus Rauch, orangen Deo und Louis' ganz persönlichen Note und Harry liebt diesen Geruch.

„Schoki?", fragt Louis, nachdem er sich von Harry gelöst hat. „Sehr gerne" lächelt dieser und nimmt sich ein Stück als Louis die Packung aufmacht.

Noch eine ganze Weile unterhalten sich die beiden über Gott und die Welt, essen dabei die Schokolade und schauen sich hinterher noch gemeinsam und aneinander gelehnt den Sonnenaufgang an, ehe sie sich wieder voneinander verabschieden und ihren Weg nach Hause einschlagen müssen.

Adventskalender 2022Where stories live. Discover now