Larry - 2

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~Flashback~

Harry kann einfach nicht schlafen, er weiß nicht wieso, es geht einfach nicht. Nach langen Stunden des hin und her wälzen beschließt er Spazieren zu gehen und macht sich schnell fertig. Eigentlich will der Lockenkopf nur ein paar Runden um den Block drehen, aber seine Gedanken lenken ihn zu dolle ab. Sie kommen und gehen so schnell, dass er kaum noch hinterherkommt, er bekommt sie kaum zu greifen. Harry hat das Gefühl, als würde er einem Auto hinterherlaufen, welches 200 km/h fährt, dabei sind es doch seine Gedanken.

Das nächste Mal als der Grünäugige auf seine Umgebung achtet, muss er feststellen, dass er keinen blassen Schimmer hat, wo er sich befindet. Rechts von ihm erstreckt sich ein Wald, während vor ihm sich der Trampelpfad, auf welchem er sich nun irgendwie befindet, weiter in die Länge zieht und vermuten lässt ebenfalls im Wald zu enden. Links von ihm erblickt Harry eine alte heruntergekommene Brücke, die so aussieht, als würde sie zusammenbrechen, sobald auch nur ein Staubkorn auf dieser landen würde. Aber auch hinter ihm sieht es nicht besser aus.

Harry wird panisch. Er hat keine Ahnung wo er ist, geschweige den wie er wieder nach Hause kommt. Hektisch tastet er alles ab, auf der Suche nach seinem Handy. Frustriert seufzend stellt der Lockenkopf fest, dieses nicht dabei zu haben. Harry lässt den Kopf in den Nacken fallen und blickt dem Sternenhimmel empor. Immer und immer wieder dreht er sich im Kreis, um seine eigene Achse, in der Hoffnung sich endlich orientieren zu können.

Er bleibt erst stehen, als er plötzlich Schnee auf seiner Haut spürt und aus der Nähe ein helles Lachen ertönt. Verwundert sieht Harry in die Richtung, aus der das Lachen kommt. Dunkel lässt sich der Umriss einer Person auf der Brücke erahnen. Mit langsamen Schritten geht Harry darauf zu. Er schenkt der Brücke noch einen letzten verunsicherten Blick, ehe er sie dann betritt.

„Äh... Hii", spricht der Lockenkopf leise. Sofort bleibt der andere Stehen. Harry spürt den stechenden Blick des anderen auf sich, kann aber nichts erkennen. „Hi", grüßt der unbekannte freundlich zurück. „Was machst du da?", möchte Harry neugierig wissen. Die beiden stehen sich jetzt genau gegenüber, aber das einzige, was er erkennen kann, ist das der fremde kleiner ist und ihm ein paar Haarsträhnen unter der Mütze hervorlugen.

„Die Sterne beobachten? Den Schneeflocken beim Fallen zusehen? Dem rauschendem Fluss lauschen?" antwortet der kleinere, obwohl es eher nach fragen klingt. „Und du?", gibt er die Frage zurück. „Wollte einen Spaziergang machen... Hab mich verlaufen." gesteht Harry zögerlich und kratzt sich verlegen am Nacken. Der kleinere fängt wieder an zu lachen. „Dein ernst?", will er wissen und Harry nickt bloß. Der Lockenkopf findet, dass der Namenlose ein wirklich schönes Lachen hat und so fängt er an unbewusst zu lächeln.

Langsam beruhigt sich der Fremde wieder. „Wenn ich dich in die Stadt bringe, findest du dann deinen Weg wieder?" möchte er wissen. „Ja, ich denke schon", lächelt Harry. „Na dann" und schon läuft der kleine los und der Lockenkopf folgt.
„Ich bin Überrings Louis."
„Harry."

Adventskalender 2022Où les histoires vivent. Découvrez maintenant