Mittelerde Adventskalender 2022

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In Tukbergen

„Mama, wann sind wir endlich da?", fragte Bilbo und zupfte energisch am Rock seiner Mutter. Sein Vater ging neben ihm. Die drei liefen schon seit dem Morgengrauen, damit sie ja nicht zu spät kamen. „Gleich mein Liebling. Wir haben's nicht mehr lang." Die Familie war schon seit drei Tagen unterwegs auf dem Weg nach Tukbergen. Dort hatte der alte Tuk alle zum Weihnachtsfest eingeladen und Belladonna war zusammen mit ihren Schwestern von ihrem Vater die Ehre übertragen worden, das Essen vorzubereiten. Deswegen trug sie auch einen großen Korb auf dem Rücken, der fast ihre gesamte Gewürzsammlung enthielt. „Wieso müssen wir eigentlich da hin laufen?", wollte der kleine Hobbit neugierig wissen. „Wir gehen dorthin, weil der Vater deiner Mutter, der alte Tuk uns zu seinem Weihnachtsfest eingeladen hat. Es werden ganz viele andere Familien dort sein und dann können wir endlich mal wieder alle unsere Verwandten treffen", antwortete Bungo Beutlin. „Oh, treffen wir da auch Willibald?", rief Bilbo aufgeregt. „Ja, bestimmt wurden auch er und seine Familie eingeladen", meinte seine Mutter. Als die drei um die nächsten paar Ecken gelaufen waren, blieb Bilbo plötzlich stehen, sodass seine Eltern fast in ihn hineingelaufen wären. Bungo wollte ihn schon schimpfen doch Belladonna fasste ihn am Arm und sagte leise:" Wir sind da." Beide hoben ihre Köpfe und sahen das, was auch Bilbo beeindruckt anstarrte. Es war der große Weihnachtsbaum. Er war über und über geschmückt mit allen möglichen Dekorationen. Da waren kleine silberne Kugeln, lange goldene Ketten, kleine grüne und rote Blätter und lilane Schleifen. Und das war noch nicht einmal die Hälfte der wundervollen Schmuckstücke. Der ganze Baum glitzerte und leuchtete und so mach einer war schon stehen geblieben, um ihn zu bestaunen. Oben drauf stand stolz ein großer Stern. Er glänzte in einem matten silbern und war ob seiner Schönheit anscheinend von Zwergen gefertigt worden. Obwohl Belladonna den riesenhaften Baum schon kannte, war sie immer noch sehr bewegt von seiner Eleganz. Bilbo brachte nur ein leises „Wow" hervor.

Auf einmal rief eine etwas schrille Stimme:" Belladonna! Du bist ja doch noch gekommen!" Eine Gestalt in hellem Rosa und Lila gekleidet kam auf die Familie zugelaufen und umarmte Bilbos Mutter stürmisch. „Mirabella! Ich freue mich so, dich endlich wieder zu sehen! Sind wir schon zu spät?", fragte diese ihre Schwester. „Oh nein keineswegs! Ihr kommt gerade richtig!", antwortete die Angesprochene. „Aber nun kommt herein, kommt rein. Du musst mir unbedingt beim Essen helfen!" Bilbo sah die fremde Frau verwirrt an und meinte dann:" Mama, wer ist das?" „Das mein Kleiner ist deine Tante Mirabella", wurde ihm geantwortet. Die Besagte drehte sich um und erblickte ihren Neffen. Sie rief:" Ooohhh! Du musst Bilbo sein. Hallo! Und herzlich willkommen in Tukbergen!" Bilbo sah sie noch etwas misstrauisch an, doch dann siegte seine Neugier und er folge dem Rest seiner Familie, die schon voraus gegangen war.

Mirabella riss die Tür mit einem lauten Schwung auf und hielt sie der kleinen Familie offen. „Nur herein, nur herein. Wir freuen uns alle, dass ihr hier seid!" Dann nahm sie ihrer Schwester den Korb und allen die Mäntel ab und hing diese an die dafür vorgesehenen Haken in der Eingangshalle. Dann rief die Stürmische etwas zu laut in den Raum:" Donnamira, Belladonna ist da!" Schon kam eine hübsche Hobbitfrau in den Raum gelaufen. Sie hatte eine Kochschürze umgebunden und noch ihren Kochlöffel in der Hand. „Was brüllst du denn hier so herum?" schimpfte sie ihre ältere Schwester. Dann erblickte sie die anderen und fing an, zu strahlen. Sie lief auf die Familie zu und umarmte ebenfalls die Mutter von Bilbo. Sie schüttelte außerdem Bungo die Hand und beugte sich dann zu Bilbo hinunter um ihn auch zu begrüßen. Als Ausgleich für seine abermalige Verwirrung steckte sie ihm einen kleinen Keks zu. Der kleine Hobbit freute sich sehr darüber und der Keks war in null Komma nichts gegessen. Seine neue Tante ging zum Korb der von Belladonna vorsorglich gepackt worden war und rief:" Genau das Richtige! Das hat uns noch gefehlt! Danke!" Dann zog sie ihren beiden Schwestern ebenfalls Kochschürzen über, zog sie hinter sich her in die Küchen und meinte noch hinter sich:" Keine Sorge, ich bring sie euch wieder!" Schon waren sie verschwunden.