Die Vorhersagung

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Ein Kuss? Niemals. All die Erinnerungen durch liefen wie auf einem Fließband ihren Kopf. „Das meinst du doch nicht ernst", lachte sie und konnte es nicht glauben. Doch Ayato blieb ernst und sagte dazu kein Wort. Er traute es sich endlich, ihr davon zu erzählen und nun schien es, als ob sie es verspottete. „Du meinst es ernst..", flüsterte sie. Seine ernste Miene veränderte sich immer ich nicht und sein Herz schlug unkontrollierte und in verschiedenen Abständen. Tomoko drehte ihren Kopf in ihr Kissen und das Blut schoss ihr bis zu den Ohren. Ihr wurde total heiß. Zum Glück war es dunkel und Ayato konnte ihr Knall rotes Gesicht nicht sehen. „Während wir uns küssten, sind wir beide nach hinten gefallen. Ich würde ohnmächtig und konnte mich auch erst schwer daran erinnern. Doch sie kamen zurück und als ich dich dann sah, fragte ich mich, ob du dich daran auch erinnerst. Schnell bemerkte ich, dass du es nicht tatest", setzte er weiter fort. Tomoko wurde neugierig. Warum hatte er nie etwas gesagt? Wahrscheinlich war es ihm unangenehm und nicht nennenswert. Aber nach ihrem zweiten Kuss, musste es ihm wohl nicht mehr aus dem Kopf gegangen sein. Sie traute sich nichts zu sagen und schwieg. Keiner von ihnen sagte ein Wort. So zog sich die Zeit dahin und keiner von ihnen konnte einschlafen. Ayato wollte es nicht so stehen lassen, weshalb er nun etwas näher rückte. Tomoko drehte sich soweit zu ihm, dass es reichte um seine Hand zu nehmen. So schliefen sie ein.

Am nächsten Morgen stand Tomoko früher auf und zog sich um. Sie wollte nicht unhöflich sein, weshalb sie erstmal kein Frühstück aß. Kurz bevor sie ging, verabschiedete sie sich. Doch Ayato war noch im Halbschlaf und murrte herum. Dann ging die los und kaufte sich noch ein belegtes Brötchen beim Bäcker. Als Ayato dann auch aufstand, um zur Schule zu gehen, schaute er sich um. Die Klamotten, die sie von ihm anzog, hatte sie in den Wäschekorb gepackt. Ansonsten war keine Spur mehr von ihr zu sehen. So, als ob sie nie da gewesen wäre. Keiner von beiden sprach den anderen auf den Kuss nocheinmal an. Geschweige denn, dass sie überhaupt miteinander sprachen. Es passierte erst einmal nichts. „Gehst du auf das Schulfest? Sie wollen es dieses Jahr noch größer machen", jubelte Sanae und schaute sich das Plakat immer und immer wieder an. Tomoko war etwas weniger begeistert. Sie mochte zwar die Schulfeste, aber es war immer so voll. Mira war ihre beste Freundin in der Mittelschule und sie sind immer zusammen dort hingegangen. Allerdings begegnete Mira dort immer irgendwelche Freundinnen, die Tomoko eiskalt ignorierten. „Wenn wir zusammen gehen", schlug sie vor. Natürlich stimmte Sanae da zu. Tomoko war so glücklich Sanae zu haben. Liebevoll drückte sie ihre Freundin und gab ihr einen Kuss. Ihre Freundin lächelte nur und wurde etwas rosa. „Was gibt es denn da alles", bohrte Tomoko nach und nahm sich das Plakat. Dort war ein Bild vom letztes Jahr und eine lange Liste, mit den Dingen, die sie diesesJahr veranstalten wollten. Jede Klasse hatte einen Stand.

1a: Saftbar
1b: Kuchenbasar
1c: Barbie (grillen)
1d: Teezeremonie
1e: Maidcafe

2a: Staffellauf
2b: Weitsprung
2c: Hindernislauf
2d: Eierlauf
2e: Weitwurf

3a: Kegeln
3b: Wahrsagen
3c: Lose ziehen
3d: Dosenwerfen
3e: Fische angeln

Tomoko erschrack als sie den Eintrag in ihrer Klasse sah. Sie sollten im Maidcafé sein? „Warte Mal. Maidcafé? Was heißt das?", fragte sie aufgebracht. Die Vorstellung in einem Maidkostüm niedliche Posen zu machen und dabei andere Schüler zu bedienen, kam ihr gruselig vor. „Naja immerhin etwas aufregendes. Ich darf den ganzen Tag nur Tee zubereiten und mit Räucherstäbchen rum fuchteln", quiekte Sanae. Tatsächlich war sie einer der Wenigen, die Tee nicht mochte. „Aber du kannst schicke Kimonos anziehen. Die sind viel besser als diese Maidoutfits", beschwerte sich Tomoko und dachte an ihren Kimono, den sie so gern hatte. Nachdem Unterricht begab sie sich neuerdings immer schneller nach Hause, um an ihrem neuen Bild weiter zu zeichnen. Tage lang dachte sie auch daran, ob sie nicht mit der Malerei ihr Geld verdienen könnte. Das Bild war eine wunderschöne Landschaft voll mit Kirschblüten, die an einem Fluss standen. Über den Fluss verlief eine Brücke. Das ganze war etwas verwischt, da es die Nacht sein sollte. Als sie eines Nachmittags wieder nach Hause wollte, würde sie dennoch Mal wieder aufgehalten. „Tomoko", lächelte der gutaussehende Schüler aus der 2.Stufe. Es war Makoto, der oft Tomoko hinterherlief. Natürlich verbreitet das Gerüchte und einige der Mädchen waren garnicht gut auf sie zu sprechen. Manchmal bekam sie hochnäsige Blicke oder würde garnicht beachtet. „Oh hey...ist was?", fragte sie drängelnd. Ihr Bus würde bald fahren und er hielt sie davon ab. „Ich habe mich nur gefragt, ob du bei dem Schulfest bist", sagte er und packte deine Hände in die Hosentasche. Viele der Mädchen fanden das cool, doch Tomoko fand es in einem Gespräch eher uncool. „Ja denke schon", überlegte sie. Sie hatte die große Hoffnung, dass Makoto vergaß in welche Klasse sie nochmal war, und somit nicht wusste, dass sie bei einem Maidcafé mitmachte. Doch natürlich hatte er sich darüber informiert, so wie jeder eigentlich. „Also wirst du mich auch in den niedlichen Kostümen bedienen?", fragte er schelmisch grinsend. Tomoko lief das Blut bis zu den Ohren und schlug ihn spielerisch in die Schulter. Aufgeregt zappelte sie hin und her und protestierte: „Also erstens, weiß ich garnicht, ob ich überhaupt eine Maid sein werde. Und zweitens..." Erwartungsvoll blickte er ihr tief in die Augen. Es war gruselig, da er eine Minute durchgehend nicht blinzelte. Locker spannte er seine Schulter um seine Mitschülerin und trampelte los. Über den Schulhof bishin zum Sportplatz. „Warum zerrst du mich so", quiekte Tomoko und stoß viele ahhhhs aus. „Tu ich doch garnicht", widersprach Makoto. Beide plauderten noch etwas und Tomoko vergaß das Bild. Auch die Hausaufgaben rückte sie in den Hintergrund. Nachdem Makoto verabschiedete, rannte er zum Sportplatz für sein Training. Doch Ayato wartete schon am nächsten Bauch. Von weiter weg, hatte er das Geschehen beobachtet.

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