Kapitel 14: Die erste Regel des Kampfclubs

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Liam wachte mit dem Geruch von Tanne auf, welcher seine Lungen füllte und mit Wärme, die sich an seiner Vorderseite entlang ausstrahlte und sich in seine Haut drückte. Er hielt seine Augen geschlossen und bettete sein Gesicht weiter ins Kissen, während seine Nase zuckte, als er spürte, wie Haare dagegen kitzelten. Abgesehen von dem kleinen Streifen von Haar an seiner Nase, welcher ihm verriet, dass es wahrscheinlich an der Zeit war sich die Haare zu schneiden, konnte er nicht herausfinden, wieso er aufgewacht war. Er war immer noch zu müde und er musste nicht erst seine Augen öffnen, um zu wissen, dass die Sonne immer noch schien, und seine Augenlider schienen rot von den hellen Strahlen, die in das Hotelzimmer flossen. Ein nachklingendes Vibrieren ertönte aus seiner Tasche, woraufhin sein Oberschenkel unangenehm vibrierte, und er löste das Aufwach-Mysterium. Er schnaubte leise auf.

Nur einmal wollte er aufwachen, ohne dass jemand Außenstehendes ihn dazu zwang. Sein Handy vibrierte erneut an seinem Bein. Liam schnaubte ein weiteres Mal kurz auf und seine Hand ballte sich in Theos Decke, bereit dazu sie sich über den Kopf zu ziehen, um zu versuchen das Handy zu ignorieren. Sein Plan ging jedoch schief, als seine Knöchel gegen Haut stießen und er gezwungen war zu realisieren, dass er nicht wie gedacht in der Decke eingerollt lag. Liam atmete langsam ein.

Er träumte. Einen wirklich seltsamen Traum, das war alles.

Liam machte langsam ein Auge auf, nur, um einen Kopf voll mit braunem Haar zu entdecken. Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter, bevor er das andere Auge öffnete. Er spähte auf den Hinterkopf voll Haar, in welchem seine Nase eingebettet lag. Seine Finger zuckten, von wo sie immer noch in dem Shirt geballt waren. Liam hob seinen Kopf, nur so hoch, um zu sehen, dass er tatsächlich mit Theo in der Löffelchen-Position lag.

Liam öffnete seinem Mund, um einen Schrei auszulassen, welcher ohne Zweifel hoch genug gewesen wäre, um dem von Lydia Konkurrenz zu machen, nur, damit er einen Mund voll Theos Haar einatmete, was seinen Schrei zu einem Stottern umwandelte, als er es ausspuckte und nur knapp dem Drang widerstehen konnte zu würgen, wie eine Katze mit einem Haarball. Er rutschte beiseite und nahm seinen Arm von Theos Taille, woraufhin er kurzerhand vom Bett fiel und mit einem matten Bumm auf dem Boden aufkam.

Theo grunzte leise im Schlaf. Liam wich gerade noch so einem Schlag ins Gesicht aus, als Theo überrollte, so als ob er nach Liam suchen würde. Liam sah mit angehaltenem Atem zu, als Theo ein weiteres Mal still wurde und seine Atmung immer noch gleichmäßig und friedlich weiterlief. Seine Schultern entspannten sich, als er leise ausatmete. Theo schlief. Theo hatte keine Ahnung. Alles war total in Ordnung.

Es war nicht so, als ob es ihm wirklich etwas ausmachte das Bett mit einem Jungen zu teilen, er hatte genug Übernachtungen mit Mason hinter sich, bei welchen sie darin endeten, dass sie sich zusammen auf Liams Bett warfen. Es lag noch nicht einmal daran, dass es Theo war, weil, naja, sie hatten in den letzten paar Tagen in Theos Truck öfters kaum einen Zentimeter voneinander entfernt geschlafen, sodass es eh nicht mehr von großer Bedeutung war.

Das Problem war, dass Liam wusste, ohne einen Schatten von Zweifel, dass wenn Theo aufgewacht wäre und gesehen hätte, dass Liam wie ein verdammter Oktopus um ihn gerollt lag, komplett ohne irgendeinen Abstand voneinander, er Liam es niemals vergessen lassen hätte, besonders nicht seit dem Decken-Debakel vom Tag davor.

Liam schauderte auf den Gedanken daran, dass Theo vor ihm aufgewacht wäre, er hätte wahrscheinlich ein Foto gemacht und es benutzt, um Liam zu verspotten und dann, nun, dann hätte Liam ihn wahrscheinlich damit verspotten müssen, dass er das kleine Löffelchen gewesen war, was wahrscheinlich in einem wirklichen Argument geendet hätte, wenn Theo ihm schroff gesagt hätte, dass er die Klappe halten solle.

Krise erfolgreich abgewendet, dachte Liam glücklich, während er Theos vom Schlaf lockeres Gesicht ansah. Liams Handy gab ein weiteres, nachklingendes Geräusch von sich. Liam rappelte sich schnell auf, krallte sich das Handy aus seiner Tasche und lehnte den Anruf schnell ab, bevor noch irgendwelche Geräusche gemacht werden konnten.

Airplanes (Thiam) (GERMAN VERSION)Where stories live. Discover now