Kapitel 10: Wasser, Wasser überall

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Liam wachte auf, während Sonnenstrahlen ihr Bestes damit gaben ihn zu erblinden. Theos Decke war immer noch eng um ihn herumgewickelt und bedeckte den unteren Teil seines Gesichts. Theo hatte die Decke über seinen Kopf gezogen, weshalb nur einige Büschel von braunem Haar oben herausschauten.

Er streckte sich aus und knackte mit einem kleinen vergnügten Stöhnen seinen Rücken. Liam konnte nicht wirklich von sich behaupten, dass er das Pissbett Theos Truck vorzog, Theos Truck war um ehrlich zu sein sogar ziemlich gemütlich, aber sich wirklich auszustrecken war etwas, was er die letzte Woche über vermisst hatte.

Liam rollte sich erneut zusammen und bettete sein Gesicht ein weiteres Mal in der Decke, woraufhin er einen kleinen erleichterten Seufzer abgab, als die strahlende Sonne endlich aus seinen Augen verschwand.

„Soll ich euch zwei einen Moment alleine lassen?", kam Theos Stimme, kratzig und sanft. Liams Kopf schnappte hoch und er traf auf Theos Blick, woraufhin er die Decke zu seiner Brust hinunterzog. Theos Augen waren schläfrig verschleiert und seine Lippen kräuselten sich in etwas, was, wovon Liam ausging, ein Grinsen sein sollte, jedoch mehr benommen aussah. Die Hälfte des Haars auf Theos Kopf lag flach auf seinem Kopf, während die andere Hälfte widerspenstige Betthaare waren. „Du meintest das todernst, als du gesagt hattest, dass du findest, dass ich toll rieche, hab ich Recht?"

„Halt die Klappe, ich hab nur die Sonne ausgeblendet", sagte Liam und Theos Lächeln zuckte weiter nach oben.

„Also hast du dir die Decke erst vorhin geholt? Du hast nicht mit der Decke knuddelnd geschlafen?"

„Ich habe nicht mit ihr geknuddelt."

„Ich bin vor dir aufgewacht, Liam."

„...Das Bett stinkt nach Urin, okay? Ich konnte so nicht schlafen, also musste ich mir etwas holen, um den Geruch auszublenden."

„Richtig", summte Theo. Liam verengte die Augen, doch Theo redete nicht weiter darüber, sondern streckte sich einfach auf seinem Bett aus, während seine Gelenke knackten. „Hunger?"

„Klar."

„Dann mach dich fertig, der Park öffnet bald. Ich geh zuerst duschen, aber dann sollten wir gehen", sagte Theo, hüpfte aus dem Bett und ging auf das Badezimmer zu. Liam blieb, wo er war, während sein Blick auf Theos Bett verweilte, und er versuchte sich davon zu überzeugen, dass bewegen eine gute Idee war. „Liam, hier-" Liam schaffte es gerade noch so sich umzuwenden und es rechtzeitig zu fangen. Er blinzelte runter auf den Stoff, den er gefangen hatte, und sein Blick wanderte hoch, zu einem oberkörperfreien Theo. „Falls du etwas brauchst, um ‚den Geruch auszublenden' während ich weg bin", sagte Theo mit gedehnter Stimme. Liam knüllte das Shirt zusammen und warf es auf Theo zu, während seine Wangen erröteten, und Theo wich dem Shirt mit einem langsamen Schritt zur Seite aus. Es traf mit einem sanften Bumm die Wand.

„Fick dich ins Knie! Nicht alle von uns finden es gemütlich in dem Geruch von den Körperflüssigkeiten anderer zu schlafen!"

„Dann möchtest du definitiv nicht in meiner Decke eingerollt sein", sagte Theo.

„Wa-" Theo zwinkerte ihm zu. „Oh, alter, ekelhaft!", kreischte Liam und versuchte die Decke von sich zu stoßen, was nur darin resultierte, dass er vom Bett rollte. Theo duckte sich mit einem Lachen ins Bad.

Liam war sehr versucht ein paar Flaschen Wasser zu trinken, nur um Theo eine Kostprobe seines eigenen Leidens zu geben, wenn es darum ging unerwartet zu urinieren, während Leute versuchten zu duschen. Wahrscheinlich hätte er das auch gemacht, wenn er sich nicht absolut sicher war, dass er nicht gehört hatte, wie Theo den Duschvorhang vorzog.

Also nahm sich Liam stattdessen die Zeit, während Theo duschte, sich in einen der knarrenden Stühle zu setzen und sich den Rudel-Gruppenchat durchzulesen, in welchen Mason ihn hinzugefügt hatte. Er hatte Recht, es waren größtenteils Jackson und Stiles, die sich zankten, bissige kleine Texte, die die ganze Zeit hin und her geschickt wurden, selbst, als Liam versuchte mitzukommen.

Airplanes (Thiam) (GERMAN VERSION)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt