Kapitel 7: Starlight, Star bright, Star Wars

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Liam konnte nicht anders als ein wenig verwirrt zu sein, als er ohne Theos Gegenwart aufwachte. Sein Blick wanderte langsam umher, als er sich im Auto umblickte, er lag immer noch in der Decke, Gesicht in das weiche Kissen gepresst, weshalb er auf die Rückseite des Rücksitzes sah. Er erweiterte seinen Gehörsinn, konnte jedoch kein einziges Auto hören, selbst das Auto, in welchem er drinsaß, war ruhig, Motor aus, Radio aus.

Das sanfte ‚patt, patt, patt' von Theos Herz klang durch das Metall. Liam setzte sich langsam auf und behielt die Decke um sich herumgewickelt, als er aus dem dunklen Fenster spähte, nur um ein offenes Feld zu erblicken, gute hundert Meter entfernt die Straße, welche nur ein dünner Strich war, nur sichtbar, dank den weißen Linien, die in der Mitte aufgemalt wurden. Liam rutschte aus dem Auto, die kühle Luft an seiner preisgegebenen Haut beißend, weshalb sich eine Gänsehaut auf seinen Armen ausbreitete. Er zog die Decke enger um sich, als er auf den harten Boden des Felds stieg, auf welchem der Schmutz zusammengedrängt war und welcher rissig vom fehlenden Regen war.

Theos Füße waren zu sehen, er trug weiße Converse, die im Mondlicht glänzten, als sie aus der Ladefläche des Trucks ragten. Liam ging um das Auto herum und spähte um die Ecke. Theo sah schon hin, Augen verschleiert und müde, während seine Lippen sich in ein kleines Lächeln umwandelten.

„Klamotten sind trocken", sagte Theo, Stimme heiser und er schob einen Daumen zu dem Sack, welchen er aktuell als Kissen benutzte. Als ob Liam das nicht bemerkt hätte, dank dem Fakt, dass sie nun weit weg von dem Waschsalon waren und Theo komplett angezogen war. „Möchtest du sie?" Liam schüttelte den Kopf und kletterte in den Truck. Theo bewegte sich nicht um ihm Raum zu geben, von wo er quer ausgestreckt auf der Ladefläche lag, weshalb Liam sich in eine Ecke setzte, und seine Beine rutschten unter die Stellen, an denen die von Theo aufgestellt waren. Das Metall war kalt unter Liams Beinen und hinter Liams Rücken. Theo rutschte herum und hielt ihm die Thermokanne hin.

„Kaffee?", bot er ihm an. „Er ist immer noch warm."

„Es ist spät. Solltest du nicht eigentlich schlafen und nicht Kaffee trinken?"

„'s sind nur noch ein paar Stunden bis nach Vegas. Brauchte nur eine kleine Pause, wir werden bald wieder auf der Straße sein", nuschelte Theo und seine Augen blinzelten langsam.

„Wir können bis morgen warten, um nach Vegas zu kommen. Wenn du müde bist, kannst du-"

„Hast du immer noch Hunger? Ich hab uns Essen geholt." Theo gab ihm die Tüte, bevor er seinen Arm hinter seinen Kopf legte. Liam seufzte, kommentierte den offensichtlichen Themenwechsel jedoch nicht und wandte seine Aufmerksamkeit einfach wieder auf die Tüte mit dem Essen. Er nahm sich den halben Burger statt die immer noch volle Box. „Ich habe keine Pommes bekommen. Sie sind schrecklich kalt, aber hier sind ein paar Chips."

„Danke." Liam aß schweigend, während er Theo beobachtete, wie er den Himmel beobachtete und seine Augen alle paar Minuten zufielen, bevor er noch mehr Kaffee aus der Thermokanne trank. Als Liam fertig war und die nagende Grube von Hunger in seinem Magen sich irgendwie besänftigte, zumindest für den Moment, folgte er Theos Blick in den Himmel, welcher mit hellen Sternen bepunktet war und welchen ein Halbmond verzierte.

„Kennst du irgendeine der Konstellationen?", fragte Liam langsam.

„Nicht wirklich", gab Theo zu. „Ein paar, aber keine beeindruckenden. Du?"

„Von den wirklichen? Von denen habe ich keine Ahnung. Mason und ich haben uns immer unsere eigenen erstellt."

„Wie habt ihr eure eigenen erstellt?"

„Was meinst du mit wie? Du... suchst einfach nach Mustern und sagst, nach was es aussieht, oder du gibst ihnen einen dummen, wissenschaftlichen Namen. Es ist so wie die Wolken zu beobachten."

Airplanes (Thiam) (GERMAN VERSION)Where stories live. Discover now