𝟑𝟎: 𝐒𝐔𝐏𝐑𝐈𝐒𝐄, 𝐒𝐔𝐏𝐑𝐈𝐒𝐄

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𝟑𝟎: 𝐒𝐔𝐏𝐑𝐈𝐒𝐄, 𝐒𝐔𝐏𝐑𝐈𝐒𝐄

𝐅𝐀𝐋𝐋𝐒 𝐈𝐂𝐇 𝐔𝐍𝐃 𝐄𝐃𝐃𝐈𝐄 𝐃𝐄𝐍 𝐓𝐈𝐓𝐄𝐋 𝐅𝐑𝐄𝐀𝐊 wirklich verdient hatten, so benötigte Maya den Königinnentitel.
Sie hatte sich einfach so aus dem Staub gemacht und überließ mich meinem Schicksal.
Ich überlegte hitzig was ich sagen könnte.
Nach den vielen Tagen, in denen wir uns nicht gesehen hatten fiel es mir verdammt schwer ein Gespräch zu beginnen.
Während ich in meinem wirren Kopf nach möglichen Gesprächsthemen suchte, zeichnete ich kleine Kreise auf den Rücken seiner Lederjacke.
Seine Kutte lag über meinen Händen wie eine Decke und obwohl es nicht sonderlich kalt war, genoss ich das wärmende Gefühl.
Ich wusste nicht genau wie viel Zeit verging, in denen wir uns im Arm hielten und schwiegen, doch als Eddie sich von mir löste spürte ich die altbekannte Wärme meiner geröteten Wangen.
Seine langen Finger streckten sich nach mir aus und zwirbelten eine meiner Strähnen auf.
Fasziniert beobachtete ich zusammen mit ihm das Farbspiel aus Braun und Schwarz.

»Ich hatte dich Sonntag damit überraschen wollen.«, erklärte ich mich unsicher und hob meinen Blick schüchtern zu ihm hinauf.
Der aufmerksame Ausdruck seines tiefbraunen Augenpaares ließ meine geröteten Wangen augenblicklich stärker Erröten.
Dass Eddie mich so ansah war neu für mich.
Und ich würde lügen würde ich nicht zugeben, dass es mir gefiel.
Ob ich es richtig deutete oder mein hoffnungsvolles Herz mich in die Irre führte, der Gedanke daran, dass sein Blick nur für mich bestimmt war, ließ mein Herz um einiges schneller schlagen.
»Also ich bin überrascht.«, gab er zu und ließ meine Strähne fallen.
Unentschlossen presste ich meine Lippen aufeinander und kämmte mir das Haar hinter die Ohren.

»Gefällt es dir nicht?«, wollte ich wissen und dabei gefiel es mir ganz und gar nicht, wie wichtig mir seine Meinung war.
Normalerweise interessierte es mich wenig, wie mich die Leute fanden.
Ich blieb meiner Linie aus Sekretärin und kariertem Mauerblümchen treu.
Und jetzt? Jetzt hatte ich in den letzten Tagen meinen halben Kleiderschrank aussortiert und meine Haare radikal abgeschnitten.
Ich hoffte einfach, dass es sich dabei lediglich um das Erwachsenwerden handelte und ich nicht unterbewusst versuchte mit Judy mithalten zu können.
Oder schlimmer: Jemand zu werden, der ich nicht war, weil ich glaubte, dass es Eddie gefiel.
»Das habe ich nicht gesagt.«, raunte er mir entgegen und die Tiefe seiner Stimme verpasste mir zu den roten Wangen zusätzlich eine ausgeprägte Gänsehaut.

So nervös in seiner Nähe zu sein war ein völlig neues Gefühl.
Und neben einer kleinen bösen Vorahnung, die sich in mir einnistete, übertrumpfte die Aufregung um Längen.
Auf eine gewisse Art und Weise mochte ich es sehr gerne, wie sich die Spannung zwischen uns auflud.
Das Gefühl von Hunderten von Ameisen, die unter meiner Haut entlang krabbelten, die Hitze zwischen uns und mein schlingendes Herz, dass sich seine Nähe herbeisehnte.
Allesamt Empfindungen, die ich bisher nicht gekannt hatte und jetzt aufsog wie ein Schwamm.

Es war beinahe lächerlich wie unwichtig alles um mich herum wurde, sobald Eddie in mein Sichtfeld trat.
Die Stimmen um uns herum wurden leiser, das penetrante Hupen der Busse kaum hörbar.
Bis das einzige Geräusch, dass an meine Ohren trat, der überschnelle Puls meines Herzens war.
»Seid ihr erfolgreich gewesen?«, fragte er mich und deutete auf die Papiertüte in meiner Hand.

Maya hatte mich gezwungen sie auszuführen wie ein Juwel, nachdem sie das Kleid gekauft hatte.
Und das hatte ich liebend gerne getan.
Ich war mächtig stolz über meine neue Errungenschaft.
Herausfordernd grinsend tänzelte ich wenige Schritte nach hinten und verschränkte die Hände hinter meinem Rücken.
Auf diese Weise konnte er nicht in die Tüte schauen.

• 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐎𝐍𝐄 𝐊𝐈𝐒𝐒 • [ 𝚎𝚍𝚍𝚒𝚎 𝚖𝚞𝚗𝚜𝚘𝚗 ]Where stories live. Discover now