𝟐𝟐: 𝐀𝐁𝐎𝐔𝐓 𝐄𝐗𝐎𝐑𝐂𝐈𝐒𝐌

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𝟐𝟐: 𝐀𝐁𝐎𝐔𝐓 𝐄𝐗𝐎𝐑𝐂𝐈𝐒𝐌

𝐖𝐄𝐈𝐋 𝐖𝐈𝐑 𝐎𝐇𝐍𝐄𝐇𝐈𝐍 𝐈𝐍 𝐄𝐈𝐍𝐄𝐑 unangenehmen Stille verharrten, nahm ich mir den Moment um Eddie zu mustern.
Er trug keines seiner üblichen Hellfireshirts oder eines der unzähligen Band T-Shirts, die er besaß.
Das Shirt das er trug war einfach nur ganz schlicht und schwarz.
Darüber trug er seine Lederjacke, aber von der Kutte keine Spur.
Er war jetzt das elfte Mal dabei und niemals hatte er sich so angepasst wie zum heutigen Lichterfest.
Mein Blick glitt über seine Hose, die keinen einzigen Riss besaß,  bis hin zu seinen Händen, die unsicher daneben baumelten.
»Eddie!", schrie ich entsetzt. „Wo sind deine Ringe?«

Auf meinen erschrockenen Aufschrei folgte eine erste Reaktion seinerseits.
Irritiert kniff er die Augen zusammen und hielt sich die Hände vors Gesicht, um sie selbst zu studieren.
Dann fuhr er sich fieberhaft durch die dunklen Locken und setzt ein schiefes Lächeln auf.
Er räusperte sich und setze schließlich endlich zu einer Antwort an.
»Dachte einer von ihnen fällt vielleicht vor Schreck um, wenn ich mit nem Haufen Totenköpfen auftauche. Nicht, dass hier heute noch eine Exorzismus stattfindet«, antwortete er grinsend.

Und auch ich schmunzelte, ehe ich auf ihn zuging und seine Hände in meine nahm.
Mit gerunzelter Stirn fuhr ich mit meinem Zeigefinger die Druckstellen an seinen Fingern nach, an denen Jahrelang die Edelstahlringe gelegen hatten. Ausnahmslos. Es fühlte sich falsch an.
Dass sie ihm fehlten und, dass er sich davon losgesagt hatte, er selbst zu sein.
Ich äußerte meine Unzufriedenheit, in dem ich ablehnend meinen Kopf schüttelte.
Das war nicht der Eddie, den ich kannte und liebte.
Und seine starr Haltung erzählte mir genau dasselbe.
Entschlossen griff ich den Saum meines Saris, damit ich nicht ständig drauf trat und zog ihn mit der freien Hand mit.

»Was denkst du was du da tust?«, fragte er verwirrt und versuchte mich aufzuhalten.
Aber ich war bestimmter und kompromissloser.
Als wir aus der Tür traten und uns die kühle Novemberluft umfing, zitterte ich umgehend.
Eddie bemerkte das und verdrehte milde lächelnd die Augen.
»Lass und wieder reingehen zu der Panikerweckenden Menge. So viele wart ihr noch nie.«, stellte er fest.
»Wir? Das klingt mir hier zu wertend.«, zog ich ihn grinsend auf.
Dann seufzte ich leise und hielt seine Hand in die Höhe.
»Wir holen deine Ringe. Sie gehören zu dir.«, entschied ich und nickte zu Bekräftigung.

Ich war schon dabei sehr umständlich die vielen steinernen Treppenstufen hinunterzusteigen, da drehte mich Eddie energisch zu sich um.
»Al.«, war das einzige, dass er von sich gab.
Und da das keine Unterbrechung meiner Pläne bedurfte, wollte ich mich wieder von ihm wegdrehen.
Aus seinen Lippen drang ein leises, wenn auch frustriertes Lachen.
»Al.«, wiederholte er sich und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen.
So war ich wohl oder über gezwungen ihn anzusehen.
»Aalyiah. Darf ich dir endlich sagen, wie schön du aussiehst? Nicht, dass du sonst nicht schön bist.«, er holte tief Luft und war allem Anschein nicht zufrieden mit seinen genutzten Worten.
»Du bist schön.« sagte er leise und lies dann von mir ab.

𝐈𝐂𝐇 𝐒𝐀𝐇 𝐈𝐇𝐍 𝐄𝐈𝐍𝐄 𝐆𝐀𝐍𝐙𝐄 𝐖𝐄𝐈𝐋𝐄 𝐒𝐓𝐔𝐌𝐌 𝐀𝐍, weil ich Schwierigkeiten damit hatte mein explodierendes Herz zu beruhigen.
Beinahe glaubte ich, meinen Puls auf der Zunge schmecken zu können, so schnell schlug es.
Mit einem zittrigen Lächeln auf den Lippen schluckte ich schwer und begann dann zu sprechen.
Und obwohl ich mich bemühte, erklang meine Stimme alles andere als fest und gefasst.
Sie glich vielmehr einen Flüstern. Trotzdem hoffte ich, er würde mich verstehen.
»Einer aus unserer Gemeinde führt tatsächlich Exozismen durch.«, erzählte ich ihm.

• 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐎𝐍𝐄 𝐊𝐈𝐒𝐒 • [ 𝚎𝚍𝚍𝚒𝚎 𝚖𝚞𝚗𝚜𝚘𝚗 ]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora