»Ich bin schwul. War ich schon immer und werde ich auch immer sein.«

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Sasha

Ich schmecke Myles ist das Erste, was ich mir denke, als ich die Augen aufschlage. Mein Mund ist trocken und ich habe bestimmt Mundgeruch, aber auf meiner Zunge liegt ein salziger Geschmack, welcher mich an gestern Abend erinnert.

Ich sehe neben mich. Myles schlummert ruhig. Etwas zu ruhig. Steif liegt er da und bewegt nur seinen Brustkorb. Die Augen hat er fest geschlossen.

Ich seufze und setze mich auf. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen. »Du musst nicht so tun, als ob du schläfst.«

Er gibt falsches Schnarchen von sich. Ich erkenne es daran, dass es nicht halb so laut ist, wie das Schnarchen, welches er macht, wenn er wirklich tief schläft.

Ich betrachte ihn. Die zersausten Haare, den nackten Oberkörper und die Morgenlatte, die in die Bettdecke drückt. Ich ziehe die Decke höher, sodass sie ihm bis zum Hals geht.

»Tust das jetzt den ganzen Tag?«, frage ich ihn bitter und hinterfrage alle Entscheidungen, die ich in den letzten Stunden getroffen habe. Es tut weh, meine Taten zu bereuen, da ich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal den Gedanken daran verloren habe, er könnte sie bereuen.

Myles bleibt ruhig. Er hat aufgehört zu schnarchen, hat es wohl vergessen. Steif wie ein Toter liegt er neben mir.

Ich schlucke schwer und streiche mir meine Haare glatt. »Myles, es tut mit leid, okay? Es war meine Schuld. Ganz alleine meine. Ich hätte das nicht tun sollen. Es geht alles auf meine Kappe.«

Er schlägt die Augen auf und sieht mich missmutig an. »Ich hab mich auf dich geworfen, also muss ich mich entschuldigen.«

Ich atme erleichtert auf. »Du sprichst noch mit mir. Buh! Ich dachte, du redest mit mir jetzt nie wieder und ich muss peinlich berührt meine Sachen packen und gehen.«

Er setzt sich ebenfalls auf und murmelt enttäuscht, »Ich wollte dich nicht dazu nötigen, mit mir zu schlafen. Ich weiß, dass du es nur aus Mitleid und wegen der Verpflegung gemacht hast. Lass uns also so tun, als wäre das Ganze nie passiert.«

Myles

Ich steige aus dem Bett und glaube meine Unterhose auf. Erst als ich hineinsteige, bemerke ich seinen verdutzten Blick. Ich lege den Kopf schief und warte darauf, dass er etwas sagt.

Er braucht etwas, doch sagt schließlich mit fester Stimme, »Nein. Ich habe mit dir nicht geschlafen, weil ich dachte, ich muss. Ich habe es getan, weil ich es wollte.«

»Weil du untervögelt bist?«, frage ich ihn mit hochgezogener Augenbraue.

»Ich bin kein Vierzehnjähriger, der noch mitten in der Pubertät steckt«, brummt er genervt. »Ich habe mit die geschlafen, weil ich dich anziehend finde und es nicht mehr ausgehalten habe, dich nicht anzufassen.«

»Anziehend im Sinne von Freunde-«

»Anziehend im Sinne von Ich bin schwul und du ein attraktiver, junger Mann«, erklärt er mir.

Ich starre ihn verwirrt an. »Du meinst, bisexuell.«

Hat er das jetzt durch mich erfahren? Weil wir etwas miteinander hatten?

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