»Wenn du dich so fingerst, wirst du deine Prostata nie finden.«

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Sasha

Der braunhaarige Junge bleibt vor mir stehen. Unschlüssig sieht er mich an und knabbert an seiner Lippe. Er wirft Jace einen Blick zu, bevor er eilig wieder zurück zu mir sieht.

»Was gibt's?«, frage ich ihn verwirrt.

Er räuspert sich schüchtern und streckt schließlich seine dünnen Ärmchen aus. Er hält mir einen Schokoladencupcake vor die Nase.

Ich blinzle und lasse von meinem Salat ab. Ich zeige auf den Cupcake, der auf meinem Tablett steht. »Ich habe bereits einen.«

Seine Gesichtszüge entgleisen ihm. Sein kleines Lächeln verschwindet von seinen Lippen und pure Panik bricht in ihm aus. Nervös sieht er mich an.

»Ich nehme ihn, wenn er ihn nicht will.« Jace lacht glücklich und möchte vorgreifen, doch der Junge macht einen Schritt zurück und schüttelt eilig den Kopf. Jace stöhnt genervt. »Was denn? Gib ihn oder verpiss dich! Wenn du dich hierhin setzen möchtest, muss ich dich enttäuschen. Alle Plätze sind schon besetzt.«

Das sind sie natürlich nicht, aber Jace hat diesen Tisch für seinen fetten Arsch und seine Freunde reserviert. Das hat er schon seit wir hier an die Schule gehen.

Er öffnet den Mund, schließt ihn und sieht zurück zu mir. Als er spricht, stottert er unschlüssig, »D-das i-ist für d-d-dich.«

Ich seufze. »Ich habe bereits einen.«

»A-aber«, murmelt er und springt von einem Bein auf das andere, als müsse er dringend aufs Klo. »D-dann hast d-d-du z-zwei.«

Ich hebe eine Augenbraue und mustere den Jungen vor mir. Er trägt einen dicken, braunen Pullover und viel zu große Jeans. Aus seiner linken Tasche schaut sein Spindschlüssel heraus. Daran hat er eine Menge Plüschanhänger hängen. Die schwarzen Augen der Tiere starren mir bis tief in die Seele.

»Jetzt sag einfach ja. Er soll abzischen«, faucht Jace und boxt mich. »Er pisst mich an.«

Meine Mundwinkel zucken. »Weil er dir seinen Cupcake nicht gibt?«

»Weil er im Weg steht. Ich muss mir den Hals verenken, um Amanda anzusehen«, lügt er. Er kann von seinem Platz perfekt auf die rotblonde Schönheit sehen.

Myles sieht erschrocken nach hinten und mustert Amanda, bevor er einen Schritt zur Seite macht. Das Dessert streckt er wieder von sich, direkt vor meine Nase.

Schmunzelnd hebe ich die Hand. »Okay, gib schon her! Schokolade ist eh besser als Buttercreme.«

Ein breites Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, als ich mit ihm spreche. Aufgeregt legt er mir den Cupcake in die Hand und macht dann schnell einen großen Schritt zurück.

»Danke. Ehm wie ist dein Na-« Bevor ich zu Ende sprechen kann, hat er sich schon umgedreht. Er stürmt davon und rennt dabei in Waylen.

»Hey, pass auf, wohin du rennst«, sagt der Baseballspieler genervt und kratzt sich etwas Dressing vom Shirt. »Du stürzt noch und brichst dir ein Bein.«

»T-tut mir l-leid«, sagt der fremde Junge und rennt dann aus der Cafeteria, obwohl wir noch zwanzig Minuten Pause haben.

BullyWhere stories live. Discover now