SOS [ Cro ]

I Know ' - 74

,,Darf ich dich mal in den Arm nehmen?" Fragte er dann schüchtern. Ich würde etwas rot und nickte. Dann Schlung er seine großen warmen Arme um mich und ich fühlte mich endlich wieder etwas wohler. Er hingegen umarmte mich, als wäre ich seine Cousine oder so etwas. Er starrte die Wand hinter mir an , hatte die Hände auf meinen Rücken gepresst und hielt die Luft an.

- Carlo's P.O.V -

Was soll ich machen? Sie sah einfach so aus, als würde sie eine Umarmung brauchen. Trüb schaute ich raus. Regen. Stuttgart verfiel in einer schwarzen Wolkendecke. Sowas hatte ich noch nie gesehen, oder doch? Ich weiß es nichts. Leere in mir.

,,Carlo?" Schluchzte sie leise. Warum weinte sie? Soll ich los lassen?

,,Was ist los, kleine?"

,,Das ist eine Art Neuanfang für dich. Wenn .. Wenn du das nutzen willst.. Ich werde dir nicht im Weg stehen. Ich versteh's."

Ich liebe sie nicht, ich kenne sie nicht. Ich habe ein paar Erinnerungen und da ist nur eine von ihr bei. In einem Zelt. Wir liegen auf dem Boden und lächeln uns an. Wie kann ein Mensch nur so glücklich ausschauen so wie sie in diesem Moment? Ich liebe sie nicht, ich kenne sie nicht.

,,Ich glaube, ich war ziemlich glücklich mit dir. Wieso soll ich alles weg werfen?" Kurz schloss ich meine Augen. Der Regen klang wie Applaus. ( Enno Bunger - Regen )

,,Danke." Sie ließ mich los. Ich drängte mich zu einem Lächeln und schaute in ihre Augen. Man sah eindeutig wie müde sie war, wie sehr sie auf etwas hoffte, wie unglaublich kaputt sie war.

,,Wann hast du zuletzt durch geschlafen?" Fragte ich zögerlich und strich ihr Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Ahnungslos hob sie die Schultern.

,,So wie jeder. Heute Nacht." Ich spürte, dass sie lügte.

,,Wann?" Wollte ich wissen.

,,Gestern kurz auf dem Flur?" Es war viel mehr eine Frage. Leicht beschämt wollte sie aufstehen, aber ich hielt sie an der Hand fest.

,,Warte.." Leicht verkrampft stand ich mit einem kurzen schmerzvollem Stöhnen auf. Schon den kleinen Tropf neben mich her bis ich am Fenster angelangt war. Mit meinem gesundem Arm zog ich die Rollos zu. Alles war einigermaßen abgedunkelt. Dann ließ ich mich erleichtert zurück ins Bett sinken.

,,Und jetzt?" Noch immer saß sie dort vor mir und wandte ihren Blick nicht ab.

,,Komm her.." Leicht verunsichert streckte ich meinen Arm aus uns zog sie auf meine Brust. Erst perplex, dann aber unsicher lies sie es geschehen.

,,Schlaf etwas. Hier ist genug Platz, ich geh nicht." Schmunzelnd bedankte sie sich und schlief nachdem sie breit gähnte ein.

Im Schlaf legte sie ihre Hände an ihre Brust und grinste etwas. Ich legte meine Hand auf ihre Hüfte und meinen Kopf an ihren. Ich liebe sie nicht, ich kenne sie nicht.

Dann schlief auch ich mal wieder ein.

Ein Licht weckte mich. Kopfschmerzen, unerträglich. Mit zusammen gekniffenen Augen wartete ich auf irgendwas, aber es geschah nichts.

Dann wagte ich es, und schlug meine Augen auf. Jemand hatte die Rollos hochgezogen und Kaffeegeruch verbreitet. Mein Blick wanderte über das Zimmer. Bis mir
1.Leo
2. ein Typ neben meinem Bett
Auffielen. Leo schlief noch und hatte sich kein Stück bewegt. Der Typ neben meinem Bett? Keine Ahnung.

,,Auch mal wach, Pandaschlampe!" Er jubelte Leise und trank von seinem Kaffeebecher.

,,Hast du jetzt auch 'n kurz zeit Gedächtnis von einem Fisch bekommen?" Fragte er provozierend grinsend und schob mir einen Becher über den kleinen Klapptisch hinzu.

,,Du erinnerst dich nicht an mich, oder ?"

,,Nein, nicht wirklich, aber ich hab dich irgendwie in Erinnerung."

,,Brückner. Markus Brückner. DJ von Cro, bekannt als Psaiko.Dino. Eigentlich dein Bester Freund."

,,Freut mich. Ich bin.." Wer bin ich?

,,Carlo..?" Hakt er zögerlich nach.

,,Hab ich doch gesagt.."zog ich mich daraus.

,,Lüg mich nicht an." Meinte er knapp und schlug ein neues Thema ein.

,,Um 15 Uhr sollst du heute hier raus. Die Ärzte denken, dass du dich , wenn du zuhause bist erinnerst du dich wieder Stück für Stück."

,,Hmm." Neben mir grummelte Leo. Kurz warf sie mir einen liebevollen, hinreißenden Blick zu, aber dann wurde sie tief traurig und stand auf.

,,'tschuldige. Ich wollte dich nicht stören.. Also.. Euch. Morgen Markus." Nachdem sie sich aufgerichtet hatte umarmte sie schon fast flüchtig Markus.

Er flüsterte ihr etwas zu und sie nickte, dann ging sie aus dem Zimmer. Irgendetwas gefiel mir nicht.

,,Alles gut, Carlo?"

,,Alles gut."

- am Nachmittag -

Sie hastete vor mir die Treppen rauf und schloss eine stämmige Wohnungstür auf. Mit etwas Mühe drückte sie sie auf und wartete na ich herein trat.

Will ich da rein? Ich könnte am Ende mich an Sachen erinnern die ich vergessen wollte.. Zögernd Tat ich es doch.

Und dann prasselte alles auf mich ein. Jegliche Informationen, Erinnerungen, Namen, Daten, alles.. Nur Leo nicht. Ich kannte den Dino wieder, die Dino Dame, Flokko, Timmy, alle. Nur sie blieb ein Geheimnis.

,,Ich erinnere mich." versuchte ich zu sagen und schaute mir ein paar Fotos an die auf einer Kommode über einem Fotodruck Umschlag lagen. Bevor ich vom Unplugged erfahren hatte ließ ich sie in einem Drogeriemarkt ausdrucken. Mal am See, bei Markus, Büro, Stadt.. Komische Bilder die sie mir aus der Bahn schickte hatte ich auch ausgedruckt. Sie hatte ihr Kinn nach oben und vorn gestreckt, grinste breit und hatte die Augen geschlossen. Ich liebe das Bild.

,,Carlo?" Fragte sie mch und ich ließ das Bild sinken. Schaute in ihre Augen. Ihre strahlenden Augen von dem Bild. Ihre Müdigkeit. Ihre endlose Erleichterung. Ihre Liebe. Und dann passierte es.
Ich kannte das Mädchen, ich liebte sie.

,,Weißt du noch, als du auf deinen Bus gewartet hattest und es so geregnet hatte?" Fragte ich.

Ich konnte sie noch vor mir sehen. Nasse Strähnen klebten in ihren Gesicht. Schminke, die sie eigentlich nicht braucht , verschmiert. Müde von der Arbeit. Ich lief von meinem Auto zu ihr, legte ihr meine Jacke auf die Schultern und brachte sie zu meinem Auto. Wir beide wollten nicht heim. Blieben ewig im Auto sitzen, hörten Kurt Cobain zu. Rauchten meine letzte Zigarette und kauten Kaugummis.

,,Ich weiß es noch." Lächelte sie. Ihr Lächeln brachte mich um den Verstand.

,,Ich hab an dem Abend gedacht, wie es wäre für immer mit uns. Ob du immer bleibst." Mit kleinen Tränen in den Augen hörte sie zu. ,,Was wäre, wenn jemanden von uns beiden was passiert. Ob der andere bleibt. Ich Arte Angst, dass du gehst. Die Angst war unberechtigt." Meinte ich erleichtert und nahm ihr Gesicht in meine Hände.

Und wir küssten uns. Mein Magen kribbelte und ich war glücklich . Wie noch nie.

,,Mein alter Carlo." Stolz umarmte sie mich.

- Am nächsten Morgen -
Leo hatte mir gesagt wo ich hin muss, aber ich weiß nicht wohin.. Also ich hab's vergessen.. Irgendwie..

Irgendwas mit Friedrich. Wegen einem Konzert was mir wichtig war. Also saß ich mit Kopfhörern in der Bahn. Friedrichshain? Das müsste es sein! Glaub ich.. Oder..? Psaiko wollte mich am Bahnsteig abholen, also Let's go!

// Wahrscheinlich das schlechteste was ich je zusammengebracht habe. Gosh, i m sorry.