Kapitel 16

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~ POV changed ~
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Wir gingen aus dem Zimmer und ich sah mich unauffällig um. Würden sie meinen Vater hier gefangen halten, würde ich es sehen. Doch soweit ich es betrachten konnte, war weit und breit keine Menschenseele. Sanft zog Fabi an meiner Hand um mich zum Essensraum zu bringen.

"Besser wir holen uns etwas zu essen." sagte er und ich folgte ihm bereitwillig, da mich der Hunger bereits seit ich aufgewacht bin, plagte.

Wir betraten den Raum und ich suchte mir verschiedene Sachen raus, welche ich zu einem naheliegendem Tisch trug. Fabi folgte mir mit seinem Essen und wir begannen die Pläne für den Tag zu besprechen.

"Wie geht es deinen Verletzungen" fragte er und ich sah auf meine Hände.

"Heute ganz gut. Mein Rücken und meine Hände schmerzen nicht so stark wie gestern. Aber meine Wange tut weh." Er sah mich besorgt an und griff nach meinem Kinn um meinen Kopf so zu drehen, dass er meine Wange sehen konnte.

"Es wird wohl noch einige Tage etwas weh tun." sagte er und versuchte ein mitfühlendes Lächeln.

"Aber ich habe eine Nachricht, die dich vielleicht aufmuntern wird." Ich sah ihn überrascht an. Hatten wir uns nicht erst vor wenigen Minuten gestritten und jetzt hatte er eine gute Nachricht für mich? Hoffentlich würde ich die Nachricht tatsächlich mögen...

"Was ist es?" fragte ich.

"In einer Woche darfst du mit uns trainieren. Sofern deine Verletzungen gut genug verheilt sind. Also falls du noch Ausflüge planst, lass mich doch sicherheitshalber mitkommen." sagte er und ich spürte den negativen Unterton in seiner Stimme bei dem letzten Teil. Allerdings verdrängte ich das schnell aufgrund der, meiner Meinung nach, wesentlich wichtigeren Informationen.

"Ich darf mit euch spielen?" fragte ich begeistert und sah ihn noch immer fassungslos an.

"Ja." antwortete er kurz und widmete sich einem Brötchen, welches bis dahin auf seinem Teller rumlag.

Ich hatte Schwierigkeiten damit, meine Begeisterung gering zu halten. Es war länger her seitdem ich das letzte Mal Fußball gespielt hatte, aber damals war ich verdammt gut darin.

Dann blickte ich meinen Teller und zurück zu Fabi, welcher in sein Essen vertieft war. Ein Verlangen, etwas zu tun, lag in mir. Ich wollte ihn umarmen als Zeichen meiner Dankbarkeit. Doch ich zögerte. Etwas hielt mich ab. Alles in mir sehnte sich danach, das zu tun, was bereits in meinem Kopf lag. Nur bei der Umsetzung hatte sich bei mir eine plötzliche Blockade gebildet. Nachdem ich einige Sekunden gezögert hatte, entschied ich mich, nicht länger darüber nachzudenken.

Ich sprang auf machte einen Schritt zu ihm und umarmte ihn dankbar. Er sah mich verwirrt an bevor ein Grinsen auf seinem Gesicht erschien.

"Ich könnte mich daran gewöhnen, weißt du?" sagte er und grinste mich erwartungsvoll an. Ich ließ los von ihm und trat einen Schritt zurück.

"Wieso denkst du, dass das nochmal vorkommt?" fragte ich herausfordernd als Antwort und ließ mich zurück auf meinen Stuhl fallen.

"So viel wie wir seit du hier bist, habe ich vermutlich in meinem ganzen Leben nicht gekuschelt." erwiderte er und sah mich nichtssagend an. Es war auch nicht nötig. Er hatte Recht. Auch ich war mein eigenes Benehmen völlig fremd. Aber es war auch nicht meine Schuld, dass er mich ständig dazu brachte, mit ihm zu kuscheln.

"Hmpf." ich drehte mich weg von ihm und starrte monoton in den Raum. Er lachte leise und beschäftigte sich dann mit dem Rest seines Essens.

Fabi X Reader // Die Wilden KerleWhere stories live. Discover now