Kapitel 12

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🎶Panic room🎶
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Au/Ra

Word count: 1685

Es war später Nachmittag und ich lief gelangweilt auf dem Gelände herum. Fabi war mit dem Putzen seines Quads beschäftigt und die meisten Mädchen kümmerten sich um ihr äußeres Erscheinungsbild. Ich wollte das eigentlich auch tun aber Fabi hatte mir alles außer Haare kämmen und Zähne putzen verboten. Er wollte nicht, dass ich unnötiges Make-Up im Gesicht hatte und ich wusste, dass er mich insgeheim beobachtete. Er würde also merken, wenn ich dort hinschleichen würde.

Als der absolute Höhepunkt meiner Langeweile erreicht war, ließ ich mich auf den staubigen Boden fallen und legte mich dort hin. Es war so furchtbar langweilig, dass sogar das Gras beim Wachsen beobachten, spannend erschien.

"Meinst du nicht, das geht etwas zu weit?" hörte ich Fabi rufen doch ich ignorierte seine Worte großzügig. Er war immerhin nicht derjenige, der nichts tun durfte außer rumsitzen.

"Ist das nicht etwas hart auf dem Boden?" fragte Sara, ein blondes Mädchen mit erstaunlich freundlichem Gesicht, und hockte sich zu mir auf den Boden.

"Etwas gewöhnungsbedürftig aber ansonsten ganz nett hier." antwortete ich und blickte zu ihr auf. Sie lachte und sah sich um bis ihre Augen Fabi entdeckten.

"Er ist süß, oder?" fragte sie und sah mich erwartungsvoll an. Ich spürte wie mein Gesicht rot wurde und ich mich wieder zurück auf den Boden fallen ließ.

"Kann schon sein- also- ich denke- naja- er ist ganz ok." stotterte ich und setzte mich doch lieber auf. Sie sah mich amüsiert an und stand dann auf.

"Das reicht mir als Antwort aus." sagte sie und ging grinsend zurück zu den anderen Mädchen.

Wenn es darum ging mich zu blamieren, war ich meistens erstaunlich gut. Es war einer der Gründe, warum ich es nicht sonderlich mochte, viele Menschen zu treffen. Viele Menschen bedeuteten viele Möglichkeiten Fehler zu machen...

Ich dachte daran, wie ich Fabi anlügen musste. Etwas, dass ich eigentlich gut konnte. Doch bei ihm versagte mein ganzes Vokabular jedes Mal und ich war froh überhaupt was rauszukriegen. Aber lügen, lügen erschien mir plötzlich viel schwieriger als vorher. Nur verstand ich nicht, woher das kam. Immerhin sollte ich nicht meine einzige Kompetenz verwerfen, nur weil jemand etwas netter zu mir war. Überhaupt, wie konnte ich ihm so leicht vetrauen?

Nachdem einige weitere Minuten vergangen waren, entschied ich mich, einen kurzen Spaziergang zu machen. Da ich allerdings wusste, dass Fabi mir niemals erlauben würde das Gelände zu verlassen, hatte ich einen anderen Plan. Da alle Mädchen soweit mit ihren Sachen beschäftigt waren und Fabi gerade hinein gegangen war, vermutlich um etwas zu holen, nutzte ich die Gelegenheit um eine Treppe über die Wand zu bauen.

Ich stapelte einige Kisten übereinander uns sah beunruhigt auf mein Gerüst. Abgesehen davon, dass es höllisch weh tat an den Händen, sah es auch nicht sonderlich stabil aus. Aber es gab für mich keinen anderen Weg auf die andere Seite.

Als ich ganz oben auf dem Gerüst stand, blickte ich noch einmal zurück um sicherzustellen, dass mich keiner gesehen hatte. Dann kletterte ich schnell auf die Mauer und sprang auf der anderen Seite hinunter. Zu meinem erstaunlichen Glück lagen auf der anderen Seite alte Stoffsäcke, welche meinen Aufprall etwas angenehmer machten. Es tat dennoch etwas weh.

Entspannt spazierte ich durch den Wald und atmete die frische Luft ein. Etwas Zeit zum Nachdenken ohne dabei beobachtet zu werden, gefiel mir ganz gut. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich ins Grübeln.

Fabi war der Trainer der Biestigen Biester. Lissi war so etwas wie ihre Anführerin, stand jedoch in der Rangordnung trotzdem unter Fabi. Der Rest hielt sich an die Regeln und machte das, was Mädchen halt in ihrer Freizeit so machten. Abgesehen von Fußball spielen.

Fabi X Reader // Die Wilden KerleOnde as histórias ganham vida. Descobre agora