Kapitel 13

1K 41 2
                                    

~ POV changed ~

Sanft glitten meine Finger über ihr Haar. Sie wirkte in diesem Moment so klein und zerbrechlich. Ihre Augen waren rot vom Weinen und ihre Wange würde auch noch ein paar Tage eine sichtbare Wunde tragen. Ich hatte verantwortet, dass er sie verletzte. Es war meine Aufgabe gewesen, sie zu beschützen und ich hatte versagt.

Wenn es jemand anderes gewesen wäre, hätte ich ihm die Schuld dafür gegeben, dass er unerlaubt das Gelände verlässt. Aber es war nunmal nicht jemand anderes sondern Hannah.

Seit unserer ersten Begegnung habe ich einen Beschützerinstinkt für sie aufgebaut. Schon als ich sie zum ersten Mal sah, wusste ich, dass ich sie nicht fortgehen lassen wollte. Vielleicht war es krankhaft...vielleicht Liebe auf den ersten Blick...

Doch nun lag sie in meinen Armen, endlich eingeschlafen und völlig erledigt. Alles nur, weil ich nicht gut genug auf sie aufgepasst habe. Ich würde mein Verhalten wieder gut machen, da ich glücklicherweise noch etwas erledigen konnte. Immerhin lief dort draußen noch ein Mann rum, welcher mein Darling verletzt hat.

Vorsichtig hob ich ihren Körper an, um mich unter ihr weg zuschieben. Dann legte ich sie sanft zurück auf das Bett. Sie griff nach meiner Hand und hielt sie fest. Es war schwer der Versuchung zu wiederstehen. Am liebsten hätte ich mich einfach wieder zu ihr gelegt und wäre dort geblieben. Doch diese Option bestand aktuell nicht. Ich löste ihre Hand von meiner und gab ihr einen kurzen Kuss darauf. Zum Glück schlief sie bereits und würde es daher nicht einmal mitbekommen.

"Ich komme bald zurück Darling..." sagte ich leise, wohlwissend, dass sie bereits schlief. Mit diesen letzten Worten verließ ich das Zimmer und ging hinaus auf das Gelände. Der Mann, Hannahs Vater, stand mit einer Fußfessel ausgestattet in der Nähe meines Quads.

"Was halten Sie von einer kleinen Tour?" fragte ich und zeigte auf das Quad. Er wirkte sichtlich unsicherer als noch vor in etwa zwei Stunden. Es war mittlerweile bereits dunkel geworden was das ganze zumindest für mich noch besser machte.

"Wissen Sie...ich bin eigentlich ein wirklicher friedlicher Mensch. Aber ihre Tochter, die habe ich leider auch wirklich sehr gern. Sehen Sie, vor welches Problem uns das stellt?" sprach ich weiter während ich die Sicherheit seiner Fessel kontrollierte.

"Was willst du von mir?" fragte er und ich sah ihn mit einem Lächeln auf dem Gesicht an.

"Was könnten Sie mir denn schon bieten?" Er wirkte wütend doch ihm schien seine Situation soweitgehend bewusst zu sein, dass er mich nicht unnötig versuchte zu reizen.

"Hör zu, Junge. Ich habe Geld. Lass mich gehen und ich werde dich reich belohnen." Ich musste ein Lachen unterdrücken. Wenn es mir um Geld ginge, wüsste ich das. Das was ich wollte, konnte er mir garnicht anbieten. Nur ich konnte mir diesen Gefallen tun.

"Ich denke Sie haben noch immer nicht verstanden, dass Sie mir nicht geben können, was ich will." antwortete ich und blieb jetzt direkt vor ihm stehen.

"Was du willst? Ich kann dir so ziemlich alles besorgen was du willst. Ehrlich! Geld, Ruhm, ein Haus, was auch immer du willst."

"Wissen Sie was ich wirklich von ganzem Herzen will?" fragte ich und begann meine Fingerknochen auf das Folgende vorzubereiten.

"Was?"

"Rache."

Ich schlug ihm so heftig ins Gesicht das er voller Entsetzen rückwärts taumelte und mich ängstlich an sah.

Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, stieg ich auf mein Quad und startete den Motor. Bevor ich losfuhr, warf ich noch einen Blick hinter mich. Der Mann hatte offenbar endlich verstanden, welchen Sinn es hatte, dass er an meinem Quad festgebunden war.

"Nein! Junge, hör zu! NEIN!" schrie er nervös und ich warf ihm einen Todesblick zu.

"Wenn ich mit Ihnen fertig bin, rate ich Ihnen, ihre Tochter und uns nicht nochmal aufzusuchen." sagte ich und gab Gas.

Es war brutal. Für ihn vermutlich größtenteils schmerzhaft. Aber das was er mit ihr gemacht hatte, musste ein für alle mal beendet werden. Immerhin hatte er zweimal die Absicht sie zu töten. Und jetzt wird er erleben wie sich dieser Schmerz anfühlte. Sein Glück, dass ich kein absoluter Unmensch war und maximal 100 Meter fahren würde. Im Wald sollte das aber durchaus schmerzhaft genug werden.

Nur musste ich sicherstellen, dass Hannah davon nichts erfuhr. Es war etwas, das ich nie wieder machen wollte und ich war mir sicher, dass sie kein Verständnis dafür hätte, was ich tat. Verständlich. Aber sie liebte ihn ja auch immernoch tief im Inneren. Ich nicht. Für mich galten nur Fakten. Und Fakt war, dass er sie verletzt hatte. Nicht nur körperlich, sondern auch mental.

Writer's note:
Sagt mir mal, ob das zu krass dargestellt ist. Also es wird nicht noch so ein Kapitel kommen aber ich muss auch wissen, ob es nicht sowieso zu-
Aggressiv für eine dwk fanfiction ist...

Fabi X Reader // Die Wilden KerleΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα