Kapitel 26 (short)

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~ POV changed ~

Sie waren entkommen. Die wilden Kerle hatten unerwünschte Hilfe bekommen, welche meinen Plan ruiniert hatte. Und unser Eingangstor.

Aber abgesehen davon, war ich mir mit dem ganzen immernoch sicher. Leon würde morgen verlieren. Morgen, wenn wir gegen ihn in der Natternhöhle spielen würden.

Ich sah mich um. Es war mitten am Tag und eigentlich war mir überhaupt nicht, nach irgendwas. Leon hatte mit seiner puren Anwesenheit meinen kompletten Tag zerstört. Wie sehr ich mir doch Rache und Vergeltung wünschte. Für alles, wirklich alles, was er getan hatte. Er war es, der unsere Freundschaft damals runiert hatte. Er war es, der mir meine erste Liebe genommen hatte. Immer drehte sich alles um ihn. Sogar wenn es darum ging, wer meine Stimmung ruinieren musste.

Wütend ging ich zu meinem Zimmer, wohlwissend, dass Hannah noch dort war. Vorhin hatte ich ihre Augenringe bemerkt. Sie schien nicht viel geschlafen zu haben in der Nacht. Vielleicht konnte sie die Zeit jetzt noch etwas nutzen bevor ich etwas mit ihr ausprobieren wollte.

Ich öffnete die Tür, trat herein und versuchte sie möglichst leise wieder zu schließen. Hannah lag tatsächlich auf meinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Als ich näher trat, fuhr sie erschrocken hoch.

"Alles gut, darling. Ich bin es nur." sagte ich und setzte mich neben sie auf das Bett.

Sie kletterte zu mir und sah mich besorgt an.

"Was ist passiert? Ich habe einige Geräusche gehört und dann Motoren." erwiderte sie und ich spürte meine innere Wut zurückkehren. Es war kein Platz dafür. Ich sollte nicht meine Wut in den Vordergrund schieben. Ihre Gefühle und Sorgen waren mir wichtiger als meine eigenen.

"Sag mir lieber, wie es dir geht?" fragte ich und strich mit meiner Hand über ihre Wange. Sie griff nach meiner Hand und hielt diese fest, sodass ich nicht fortfahren konnte. Ich blickte sie irritiert an.

"Beantworte meine Frage." sagte sie und ich atmete überraschend wütend ein.

"Zauberwort?"

"Nicht dein Ernst?" antwortete sie und ich gab mir keine Mühe, mein Grinsen zu verdecken.

"Bitte..."

"Geht doch. Auch wenn ich nicht gerne darüber rede, sie sind entkommen. Leon hat unerwartete Hilfe bekommen. Es findet ein Spiel statt." sagte ich.

"Wann?"

"Morgen. In der Natternhöhle."

"...es tut mir leid, dass dein Plan nicht funktioniert hat." meinte sie nach einigen Sekunden und ich sah sie ernst an. Sie war eine wirklich zu süße Person. Selbst, wenn ich noch so dreiste Pläne hatte, entschuldigte sie sich, wenn sie nicht funktionierten.

"Es ist ok. Morgen werde ich ihn trotzdem schlagen." sie schwieg. Ich wusste, dass sie sicherlich eine Weile gebraucht hatte, um ihren eigenen Verrat zu verkraften. Sie wollte vermutlich genauso wenig länger über ihn reden wie ich.

Ich legte mich hin und wartete. Ohne irgendeinen Kommentar legte sie sich neben mich und wir starrten an die Decke des Raums. So sollte es bleiben. Einfach, ohne Worte und dennoch verstanden wir uns. Wir lagen einfach nur da und dachten nach.

Nach einiger Zeit kuschelte sie sich näher an mich heran und wenige Minuten später war sie bereits eingeschlafen. Jetzt war es endgültig perfekt. Sie konnte schlafen während ich meinen Sieg planen konnte.

Fabi X Reader // Die Wilden KerleKde žijí příběhy. Začni objevovat