5 - Gern geschehen

342 27 7
                                    

Die ganze Nacht kann ich kein Auge zumachen.

Ständig muss ich an Dan und den Kuss denken. Ich frage mich seit gestern Abend, ob ich etwas Falsches getan habe. Ich habe bestimmt schon tausendmal meine Mails gecheckt, doch nichts außer unwichtigem Zeug.

Mehrmals beginne ich, Dan eine Mail zu schreiben. Zwischendurch kommt mir der Gedanke, dass ich ihm eventuell auch eine Nachricht per WhatsApp senden könnte.

Ich öffne mein WhatsApp, suche seine Nummer und fange an, zu tippen.

Hey Mister Lewis,
ich wollte mich noch einmal für die tolle Überraschung bedanken. Wie ich gestern schon erwähnte, fand ich den Abend sehr schön. Du hast mir sehr geholfen, die Gedanken der letzten Tage zu vergessen. Ich wünsche dir einen angenehmen Tag.
Sei mir nicht böse.
Liebe Grüße,
Stella

Kann man das so schreiben? Sollte ich lieber hinzufügen, dass er sich keine Gedanken machen soll? Dass er nichts falsch gemacht hat?

Hm, ich denke, es würde verzweifelt klingen.

Ein Tippen und weg! Jetzt starre ich wie eine Irre auf mein Handy und sehe zwei Häkchen. Die Nachricht hat Dan jedenfalls bekommen.

Jetzt aber hoch! Amy wartet in spätestens einer Stunde am Café auf mich.

Erstmal duschen und mich schminken. Nebenbei starte ich Spotify über meine Soundbar und höre Dancin von Aaron Smith.

Manchmal brauchen die anderen Anwohner sicher Watte für die Ohren bei meinen Gesangskünsten. Bei diesem Gedanken muss ich lachen.

Fertig gestylt habe ich noch 15 Minuten. Wieder schaue ich auf mein Handy.

Oh, zwei blaue Haken. Dan hat es also gelesen.

‚Vielleicht hat er zu tun.'

Ich schnappe meine Sachen und mache mich los.

Amy wartet schon mit den kostbaren Getränken vor unserem Stammcafé. „Hey, Süße." Sie strahlt mich an.

„Hey Süße, danke für den Latte. Wollen wir los?" Ich möchte einfach gehen. Keine Lust, Dan jetzt über den Weg zu laufen.

„Du hast es aber eilig heute."

Auf dem Weg zur Uni weiht mich Amy über den aktuellen Stand ein. Zwischen ihr und Tanja scheint es doch ernster zu werden.

„Tanjas Firma hält eine Benefizgala am Samstag und sie hat mich mit Begleitung eingeladen. Ich möchte, dass du mich begleitest. So könntest du sie kennenlernen. Bitte sag ja! Ein Nein akzeptiere ich heute nicht."

Ist das ihr fucking Ernst?

„Äh, na ja, äh ... Sicher, dass ich mitkommen soll? Mir ist zwar nach betrinken, aber gleich eine Gala? Aber wie du meinst, habe ich wohl keine Wahl, oder?" Resigniert hebe ich meine Schultern. Amy zieht mich fest in ihre Arme.

„Morgen shoppen? Immerhin ist schon Donnerstag heute. Wir brauchen elegante Fummel, Süße."

Vielleicht ist das eine ganz gute Idee. „Okay, das klingt nach einem Plan."

Amy grinst über beide Ohren, küsst mich auf die Wange und verschwindet mit einem „Danke" auf den Lippen.

Warum küssen mich derzeit alle auf die Wange? Wieder muss ich an diese Geste von Dan denken. Ich gehe mit der Hand an der Wange zu meinem Hörsaal.

-

Als ich endlich fertig mit meinen Kursen bin, schaue ich auf mein Handy. Fast rutscht mir mein Herz in die Hose.

Im Takt deines HerzensWhere stories live. Discover now