⚽️20| Wie hässlich Raban war...?

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Charlies Sicht

Dass Lena und Juli nie getrennt waren überraschte uns alle. Aber wir waren okay damit, schließlich waren die beiden immer das Vorzeigepärchen gewesen. Nicht nur bei uns, sondern in der ganzen Schule. Man musste sich einfach ein Beispiel an den beiden nehmen.

Nur Maxi, der sich während der letzten Tage immer mehr Hoffnungen gemacht hatte, war so zerstört, dass er nicht mal zum Mittagessen runterkam. Papa und die Hexe wollten komischerweise alles über unseren Trip wissen und der kleine Schreihals war gar nicht mehr so klein. Man konnte inzwischen wirklich was damit anfangen.

Und es freute uns, dass wir nun doppelt so viele Frauen wie Männer in diesem Haushalt waren. Wenn man unsere Eltern nicht mitzählte.

„Ist es okay, wenn ich mich kurz hinlege?" Ich stellte meinen Teller in der Küche ab und lächelte schief und gleichzeitig müde. Als ich das okay bekam machte ich mich nach oben, aber auf der Treppe fing Lena mich ab.

„Was ist mit Maxi? Habe ich irgendwas falsch gemacht?" fragte sie und ich sah ihr an, dass sie besorgt war. Weil sie vielleicht nicht in Maxi verliebt war, aber er war trotzdem ihr Freund. Ihr Bruder, wenn man so will. Aber ich hob die Schultern. „Von mir erfährst du nichts. Da musst du ihn selber fragen."

Sie war enttäuscht, aber sie verstand und ging wieder zurück ins Esszimmer. Ich sprintete die letzten Stufen nach oben, schaute mich in dem langen Flur um. In unserem neuen Haus hatten wir tatsächlich alle ein eigenes Zimmer bekommen und noch zwei Zimmer frei. Eines war das Gästezimmer in dem Jojo schlief, wenn sie in den Ferien zu uns kam und das andere war für den Schreihals, wenn sie groß genug ist. Das Schlafzimmer unserer Eltern war unten.

Anstatt in mein Zimmer zu gehen, klopfte ich an Maxis Zimmertür. „Ich schlafe." Kam es gedämpft bei mir an. „Tust du nicht." Ich hörte ein Seufzen. Dann: „Komm rein."

Schnell schlüpfte ich in sein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Gerötete Augen blickten mich an und ich hätte auf der Stelle weinen können. Ich hatte Maxi noch nie so gesehen und es tat mir im Herzen weh. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Maxi hob eine Hand. „Ich habe nicht geheult!"

„Okay" murmelte ich und legte mich einfach neben ihn. „Das fühlt sich total beschissen an." „Ich weiß." „Ich dachte wirklich...", er seufzte, „Egal." „Ich weiß", murmelte ich.

Drei Stunden später weckte Jojo uns mit einem nassen Handtuch, das sie auf unsere Gesichter warf. Stöhnend wühlte ich mich unter den ganzen Decken hervor und streckte mich. Jojo trug einen blauen Rock mit Blumen, ein weißes Top und Flipflops und drunter einen grünen Bikini. Grinsend zog sie mich hoch, schob mich ohne Kommentar zu meinem Zimmer.

Lena kam gerade aus dem Bad, trug ein hellblaues Sommerkleid und eine Sonnenbrille auf dem Kopf. „Ihr seid ja schon alle fertig", murmelte ich, als auch Nerv in Badehose und überall Sonnencreme aus dem Bad kam. „Jaha", flötete Jojo und schubste mich in mein Zimmer, „Beeil dich!" „Das ist viel zu viel Sonnencreme! Das schmiert so sehr!" Hörte ich Nerv noch jammern.

Eine halbe Stunde später saßen wir am Baggersee. Nerv, Raban, Joschka und Markus badeten, der Rest kickte einen Ball durch die Gegend, unterhielt sich oder bereitete etwas zu essen vor. Und ich konnte endlich wieder lesen.

Solange bis Markus seine Haare über meinem Rücken auswrang. Ich schnappte laut nach Luft und setzte mich auf. „Verdammt!" Markus grinste blöd und ließ sich neben mir auf die Decke fallen. „Was liest du?" „Ein Buch?" „Krass." „Yep. Kann nicht jeder." „Ich zum Beispiel kann es nicht." „Dachte ich mir."

Grinsend gab er mir einen Kuss, dann betrachtete er mein langes, weißes Oberteil. „Ist dir nicht zu warm? Es hat fast 30 Grad oder so." Schnell schüttelte ich den Kopf. „Nein, alles gut." „Gehst du mit mir baden? Dann ist es kühler." „Nein. Alles gut." „Charlie-" „Es geht mir gut, okay?!"

Er hob abwehrend die Hände. „Ist ja gut, beruhig dich." Dann wandte er sich seiner Wasserflasche zu, aber ich merkte, wie er die Stirn runzelte als er sie aufschraubte. Ich blickte zu Jojo, die etwas weiter weg unter einem Baum lag und schlief. Ihre Beine waren schon leicht rot, also schnappte ich mir die Sonnencreme und schlenderte zu ihr.

„Hey, aufwachen, du bist schon rot." Ich kleckste ihr die kalte Sonnencreme auf die Beine, als Rache für vorhin. Allerdings wachte sie erst auf als ich es verrieben hatte. „Vielen Herzlichen Dank!" grinste sie, als sie sich aufsetzte und anfing sich ganz einzucremen.

Eine Weile war es still, Jojo starrte auf den See. Dann holte sie tief Luft. „Weist du noch wie hässlich Raban früher war?"

***

Was glaubt ihr?

Ist da was im Wald vorgefallen, als Jojo pinkeln musste?

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𝘊𝘩𝘢𝘳𝘭𝘰𝘵𝘵𝘦 - 𝘋𝘦𝘳 𝘒𝘭𝘦𝘣𝘦𝘳 -- 𝘉𝘢𝘯𝘥 4 ✍︎Where stories live. Discover now