⚽️2 |Von falschen Sirenen und beschissenen Torpfosten

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Maxis Umarmungen glichen der eines großen Teddybären. Man vergaß fast alles, wenn man seine Arme um sich hatte. Aber eben nur fast. Dass ich wütend war, konnte ich leider nicht vergessen.

Ich war wütend. Wüten auf Markus, auf Melli und überhaupt jedes andere Mädchen, aber am meisten war ich wütend auf mich.

Ich hatte nicht geweint, als alle meine Freundinnen in der Mannschaft waren nur ich nicht, ich hatte nicht geweint, als meine Eltern sich hatten scheiden lassen, ich hatte nicht geweint, als Elias mich anstatt Markus getroffen hatte und ich hatte nicht geweint, als mein eigener Vater mich entführt hatte.

Und jetzt weinte ich, weil ein blonder Pfosten, mit dem ich nicht auch nur ansatzweise eine Beziehung führte in anderes Mädchen küsste?!

„So tief kann man also sinken."

Maxi schaute mich mitleidig an. Er torkelte leicht, als wir vor der Haustür stehen blieben, und suchte den Schlüssel in seiner Hosentasche. Als wir im Haus waren schlüpfte ich aus meinen Schuhen und sah mich mit schief gelegtem Kopf im Spiegel an, der hinter der Tür hing.

Ich gefiel mir in der weiten, schwarzen Jeans, die ich trug, da sah man meine viel zu breiten Oberschenkel nicht, aber das Top, das Jojo und Lena mir aufgezwungen hatten war schrecklich. Der Ausschnitt war zu tief, die Träger zu dünn, die Spitze zu viel, die Farbe zu violett und es versteckte meinen Bauchspeck mal so gar nicht.

Und wieso das ganze?

Weil der ach so feine Herr von Theumer meinte, heute 16 werden zu müssen.

Ich merkte erst, dass Maxi mich nach oben geführt hatte, als wir im Bad standen und er mir Abschminktücher in die Hand drückte. Seufzend wischte ich mir die Farbe aus dem Gesicht, die Lena für unheimlich wichtig empfunden hatte und machte die goldene Kette von meinem Hals.

Etwas polterte die Treppe hoch, das Baby fing an zu schreien, dann riss Lena die Badtür auf und ihre strohblonden Haare erschienen. „Was ist passiert?" schnaufte sie und überhörte das „Herrgott noch mal!" von Papa.

Während ich mich auf dem Klodeckel niederließ und den Kopf gegen die Wand lehnte, schob Maxi Lena wieder aus dem Bad raus in den Flur. Ich hörte die beiden tuscheln, dann schnappte Lena nach Luft, stampfte auf und das Baby fing an zu schreien.

Synchron stöhnten wir auf.

Drei Wochen auf der Welt und schon machte es der Feuerwehrsirene Konkurrenz.

Gähnend schlurfte ich aus dem Bad in mein Zimmer, wo ich aus dem hässlichen Top und in meinen roten Lieblingshoodie schlüpfte und die Jeans gegen eine Sweatshort tauschte.

Maxi warf sich neben mich auf mein Bett und Lena lehnte sich an meinen Schrank. „Rini und Dina sind noch drüben, ich kann ihnen sagen, dass sie Markus' Haare oder so abschneiden sollen, wenn er schläft." Bot sie an, aber ich schüttelte den Kopf.

„Wir sind nicht zusammen. Er hat jedes Recht dazu, zu tun und lassen, was er will." „Aber du willst mit ihm zusammen sein." Mein Bruder rückte sich ein Kissen zurecht. „Und jetzt weiß ich, dass er es nicht will."

Ich hatte keine Lust mehr zu diskutieren, also drehte ich mich zur Wand und starrte den Putz so lange an, bis sich kleine Bildchen auftaten, die sich sofort wieder in etwas anderes verwandelten. Seufzend verschwand Lena in ihrem Zimmer.

„Kommst du dann morgen überhaupt mit?" „Natürlich komme ich mit! Ich lasse mir den geilsten Contest des Jahrhunderts doch nicht wegen so einem beschissenen Torpfosten ruinieren!"

„Puh", machte Maxi und zog mich in seine Arme, „Ein Glück."

***

Und damit: Fröhliche Weihnachten! 🎄 🎅

Das ist das erste Kapitel von drei und ich hoffe ihr habt Spaaaaß ;)

Seid ihr in Weihnachtsstimmung? Also ich war im November schon in Weihnachtsstimmung, aber da ich bis gestern Schule hatte, und ich gestern noch eine Klausur geschrieben habe, ist die Stimmung wieder verflogen... Ich hoffe das kommt noch ^^

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𝘊𝘩𝘢𝘳𝘭𝘰𝘵𝘵𝘦 - 𝘋𝘦𝘳 𝘒𝘭𝘦𝘣𝘦𝘳 -- 𝘉𝘢𝘯𝘥 4 ✍︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt