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In der Nacht wurde ich wach. Konnte nicht schlafen. Mir ging das alles nicht aus dem Kopf. Und es war auch ungewohnt in seinem Bett. Sein Geruch. Dieser war am schlimmsten. Oder sollte ich sagen am schönsten? Und das er mich küsste. Auf mir lag ... das alles brachte mir auch ein paar schmutzige Träume. Ich hatte auch plö etwas Hunger. Zu Hause hätte ich im Zimmer bleiben müssen, deswegen blieb ich erst liegen, da ich es nicht anders kannte. Aber stand doch irgendwann auf. Schlich mich zur Tür um vorsichtig durch einen Spalt zu linsen. Langsam öffnete ich sie. Plötzlich fiel was runter. Was war das?

"Willst du wieder abhauen?" Hatte er tatsächlich sowas wie ein Alarm an die Klinke gehangen? Ich schüttelte dann den Kopf, als er das kleine Licht neben sich anknipste.

"Alles ok?"

"Darf ich ... ich ..." Er war sichtlich verwirrt. Aber mein kurzer Blick zur Küche entging im nicht. Er stand auf und lief zu mir rüber. Er war nur in Boxershorts und ein Hemd, dass offen über seinen strammen Körper gezogen war. Seine Bauchmuskeln tanzten bei jeder Bewegung. Ich fing an zu starren, merkte es aber selbst und wollte wegschauen, aber die Beule darunter ließ es nicht zu.

"Du darfst alles." Sagte er, als er direkt vor mir stand. Das brachte mich dazu, kurz schwer zu schlucken.

"Die Couch sieht aber unbequem aus." Mein fucking Ernst? Mehr fiel mir nicht ein?

"Geht. Oder sollte das eine Einladung sein?" Zwinkerte er. Sprachlos blickte ich ihn an.

"Ich sollte ..." Wollte ihm die Tür vor der Nase zu machen, aber er hielt sie mit einer fest und schwang sie ganz auf.

"Na na. Du wolltest doch etwas, Also nimm es dir." Es war dieses Mal offensichtlich zweideutig.

"Du kannst dich frei bewegen." Seine Nähe zu mir verringerte sich kurz wieder.

"Nimm dir ... was ... du ... willst." Raunte er jedes Wort in einer unglaublichen Art mir entgegen. Ich fing erregt an zu atmen. Ich hielt diese Spannung zwischen uns kaum aus. Und wieder schien er ein Versuch zu starrten. Aber diesmal war ich so nervös das ich steif vor aufregung wurde. Traute mich nicht mal zu atmen. Sacht berührten seine Lippen meine. Ich blieb erstarrt stehen. Rührte mich kein Stück. Eine seiner Hände berührten mich plötzlich. Ich zuckte zusammen. Kniff dann die Augen zusammen. Seine Hand wanderte höher. Irgendwann entfernte er sich. Ergriff mein Kinn und wollte das ich ihn anschaue.

"Ich könnte ... Jedes Mal. Aber so will ich dich nicht."

"Und wenn es mir egal wäre wie du mich nimmst?" Dies gewann ihm ein freches Grinsen ab.

"Du scheinst es herrauszufordern. Aber ich will dir beweisen das es mir um mehr geht." Dann ging er Richtung Küche. Blieb aber kurz stehen.

"Du warst die, die mir nicht trauen will. So einfach will ich das nicht. Sonst könnte ich jede nehmen."
Dann drehte er sich zu mir um.

"Du sollst nicht jede sein. Sondern was besonderes. Denn das bist du." Schöne Worte und doch mit seltsamen Beigeschmack. Worte können so falsch sein.

"Dann höre auf mit den Spielchen. Du machst mich wahnsinnig!" Das sagte ich ziemlich bissig. Mehr als ein kutzes tiefes lachen kam nicht von ihm.

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Ich bekam einen kleinen Nachtsnack und wir unterhielten und etwas. Beziehungsweise, nebenbei wurden ein paar Worte getauscht. Die meiste Zeit starrte er mich eher fragend an. Als ob er versuchte in meinen Augen nach Antworten zu suchen.

"Du hast ein paar blaue Flecke. Aber das kann nicht alles vom Sprung kommen. Was machen deine Eltern mit dir? Oder passiert dir auch viel außerhalb? Ich muss wohl doch fragen, da du mir wohl nie antworten geben wirst von dir aus." Ich war bereit zu antworten. Er würde eh nicht locker lassen.

"Wenn ich nicht will wie sie es wollen, werde ich ab und zu gezüchtigt. Geschlagen. Auch mit Gegenständen. Ich ... ich darf auch ab bestimmter Zeit nicht mehr aus dem Zimmer. Und nur Reste essen, die übrig blieben. Ich darf niemanden mit nach Hause bringen. Freunde wurden mir verboten, aber da brauchen sie eh keine Sorge haben. Mich mah eh keiner." Dann dachte ich an Anthony.

"Außer ..." Flüsterte ich.

"Außer Er." Beendete er meinen Satz.
Dann schweigen. Sein Blick seitlich zu Boden.

"Wenn ... Wenn es nicht klappt. Wäre ich wieder alleine. Lasse ihn mir wenigstens als Freund. Er würde nichts tun was du nicht willst. Er hat Respekt vor dir. Wahrscheinlich vor jeden. Du siehst, dass er keine Gefahr ist. Wenn du mir helfen willst, solltest du nicht nur an dich denken."
Er gab keine Reaktion von sich. Nur ein kurzer Blick in meine Richtung war wohl alles was ich erwarten konnte. Aber dann ...

"Ein zweiter Mann ist immer eine Gefahr. Du solltest sehen, wie er dich anschaut. Das ist nicht nur Freundschaft. Das gibt es zwischen Mann und Frau nicht. Such dir lieber eine Freundin. Das gibt kein Ärger."

"Schon wieder so ein Schwachsinn! Du bestimmst wieder. Wie gern würde ich jetzt aus dieser Tür verschwinden und Anthony suchen!" Dann fiel mir ein. Er sah auch nicht gut aus. Wie es ihm geht? Ich wollte es unbedingt wissen.

"Wir müssen zu ihm. Er ist gesprungen um mich zu retten und du warfst ihn raus! Nein ... ich habe ihn einfach gehen lassen. Ich ... ich muss hier raus!" Ich sprang auf ubd vergaß, dass ich immer noch nicht viel anhatte.

"Halt!" Ich dachte erst er wollte mich aufhalten. Aber das war nicht seine Intention.

"Erst ziehen wir uns was an. Dann suchen wir." Er versuchte zu lächeln. Ich fand es toll, dass er mir diesen Gefallen wirklich tun wollte. Und nachdem wir uns zügig anzogen, fuhren wir morgens um halb sechs in die Stadt.

Until Dawn - Bis zum MorgengrauenWhere stories live. Discover now