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Owen wurde nach einer langen Rede von Kira und Boris rausgeschmissen. Er durfte dieses Haus nie wieder betreten. Sie fanden es schon erschreckend und wiederlich, das ein Mann der fast zwanzig Jahre älter war, an mich gehen wollte. Es gibt Grenzen, meinte sie. Irgendwo sollte man welche ziehen. Sie hatte in der Zeit angst um ihre Kinder. Das Mädel war elf und der kleine acht. Das man dem eigenen Bruder nicht mehr trauen konnte fand sie mehr als traurig. Und sie entschuldigte sich gefühlt hunderte Male. Ich hätt nie gedacht, dass die zwei schon Anfang vierzig sind. Boris sollte sogar schon mitte vierziger sein. Ich hätte die im Alter von Dean geschätzt. So um die dreißiger. Ich bin ja gegen alle das Küken. Da Anthony auch glaube drei Jahre älter war.

"Ihr könnt ruhig noch bleiben. Ich gebe euch gern ein Frühstück aus. Habt ihr drei Lust?" Dean schaute mich an, genau wie Anthony. Schienen nach meiner Entscheidung zu gehen. Warteten geduldig.
Ich nickte zustimmend. Immerhin war es nicht deren Schuld.

"Du scheinst beliebter als du wohl glaubtest. Ist schon ne Schande, wie hübsch du bist. Nur Ärger mit euch Mädels." Grinste Boris. Dean lachte dann aber hörte sofort auf als er Kira sah, wie sie ihn böse anschaute.

"Bleibt mal ernst. Immerhin war das eine echt scheiß Erfahrung. Vor für sie. Das ist nicht lustig!" Ihr schien es echt nah zu gehen.

"Sie hat zwei kräftige Burschen an ihrer Seite. Ihr wird so schnell nichts passieren. Und vorallem wenn Daddy dabei ist." Dabei klopfte er Dean auf die Schulter.

"Daddy haut dir gleich in deine Wampe, dickerchen." Boris lachte und nahm Dean in den Schwitzkasten. Dann wandte er sich an Anthony.

"Und du ... bist du Meister Miyagi persönlich? Du hast es echt drauf!"
Anthony schien es etwas merkwürdig zu finden ständig auf seine Selbstverteidigung angesprochen zu werden. Die Griffe die er anwandte und wie er ohne zu zucken Leuten ausweichen konnte.

"Genug der Worte! Ich habe Hunger." Dean faste Boris lächelnd auf die Schulter. Dann kam er kurz noch mal zu mir, um mich kurz an sich zu drücken und um mir sanft einen Kuss auf die Seite gab. Dann schob er mich zu Anthony. Dieser ließ Kira vor zu ihrem Mann. Auch bei Anthony entschuldigte sie sich noch mal. Kurz umarmte sie und dankte ihn dann dass er ihr dies nicht übel nahm.

Es war ein merkwürdiges Gefühl als ich Dean sah, und dahinter Boris mit Kira so wie an meiner Seite Anthony. Menschen die mich mochten. Und zwei die mich sogar auf ihre Art liebten. Mir wurde erst dann bewusst, dass ich Dean viel zu verdanken hatte. Er brachte mich mit all den Leuten zusammen und half Anthony dabei sich mir zu öffnen. Ich wüsste nicht ob ich ohne Dean so weit gekommen wäre.

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Nach dem Essen wollte ich noch mit Dean reden. Warum er sich plötzlich gegen eine Beziehung entschieden hatte, obwohl er doch Anthony nicht leiden konnte. Ich wollte wissen was er genau fühlte und was seine Beweggründe waren. Seine einzige Antwort war, wichtig ist das ich glücklich bin. Aber das reichte mir nicht.

"Dean bitte!" Er wollte wieder zu den anderen, aber diesmal ließ er mich nicht stehen. Er drehte sich um mit diesen Funkeln in den Augen.

"Ich liebe dich. Auf eine Art, die du hoffentlich irgendwann verstehen wirst. Und egal was passiert, ich werde an deiner Seite bleiben, denn ich habe dir viel zu verdanken. Du hast mich zu einem besseren Menschen gemacht." Dann kam er wieder näher und nahm mich in den Arm. Die Umarmung fühlte sich anders an als sonst. Intensiv und so unglaublich tiefgehend. Irgendwie brachte mich das den Tränen nah. Ich drückte mich fester an ihn.

"Mein Mädchen." Hauchte er. Dann hörte ich Schritte. Die anderen standen plötzlich da. Kira war wohl gerührt von allen. Sie lehnte sich mit träumerischen und zufrieden Blick an ihren Mann. Dean nahm meine Hand und zog mich sanft mit.
Er lächelte Anthony an. Dieser gab ihm plötzlich die Hand und nickte ihm zu. Ich verstand nicht was die beiden aufeinmal hatten. Sie schienen mit sich im reinen und eine Freundschaft entwickelt zu haben, die ich nicht verstand. Aber das musste ich vielleicht auch gar nicht. Ich wusste nur, ich konnte ihnen vertrauen. Sie waren meine Familie. Daddy und mein Prinz in goldener Rüstung.

ENDE

Until Dawn - Bis zum MorgengrauenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant