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Ich wachte irgendwann neben Dean auf. Wir waren beide noch voll bekleidet und lagen auf dem Bett.
Ich war etwas verwirrt. Seit wann bleibt er bei mir? Und warum in Klamotten? Ich habe auch nichts mehr mitbekommen. Muss unglaublich fest geschlafen haben.
Ich starrte ihn eine Weile an, bis er sich plötzlich bewegte. Ich wollte vor schreck wegrutschen und fiel dabei vom Bett, was ihn dann aufschrecken ließ.

"Du heilige ..." Erst lachte er kurz dann wurde er wohl doch neugierig obs mir gut geht.

"Alles ok?" Ich hörte förmlich sein schmunzeln. Ich hob nur den Daumen in die Luft, was ihn dann erst recht zum lachen brachte. Ich hörte ihn nie wirklich so ehrlich lachen. Er war so anders, als ich ihn kannte. Drei Jahre tat er wohl das, was auch die Leute um ihn taten. Sich verstecken. Jemand sein der man nicht war nur um andere zu gefallen und in eine scheinheilige Welt zu passen. Ich erhob mich dann und schaute zu ihm. Irgendwie fühlte ich mich so wohl wie noch nie in seiner Gegend. Ein unbeschreibliches Gefühl was da hochkam. Dann wollte ich die Stimmung beibehalten. Ich warf ihn ein Kissen ins Gesicht.

"Lach nicht so blöde!" Er schaute erschrocken. Hat mit dem wohl nicht gerechnet.

"Werd nicht frech. Das arme Kissen kann nichts dafür, dass du so schreckhaft bist." Dabei zog er einen Mundwinkel keck in die höhe.
Dann wollte ich ein zweites Kissen schnappen, aber anstatt ich das Kissen, schnappte er mich und zog mich zurück aufs Bett. Ich wehrte mich und versuchte seinen Griff abzuwehren, aber er war uu stark.
Und irgendwie packte er es mich unter sich aufs Bett zu nageln. Hielt mich an den Handgelenken fest und grinste mir frech aber irgendwie sexy entgegen. Wieder kam leichte Panik auf. Meine Atmung verschnellerte sich. Schmutzige Gedanken. Wie machte er das nur? Und als er sich zu mir runter beugte, schloss ich die Augen. Ich versuchte innerlich wieder der Situation zu entkommen. Alla: sehe ich dich nicht, siehst du mich nicht. Ich spürte irgendwann sein Atem auf meiner Haut. Seine Lippen berührten sacht meine. Er rutschte dann auch zwischen meinen Beinen.

"Ich will das du mit mir redest. Sag, was du willst. Ich kann dir jeden Wunsch erfüllen." Hauchte er mir verführerisch entgegen. Mein einziger Gedanke war, einfach nur dich! Aber ich traute mich dies nicht auszusprechen.

"Mach die Augen auf." Erst sagte er es sanft, aber als ich mich nicht traute, kam es fordernd.

"Mach sie auf!" Ich erschrack und tat dies deswegen dann doch. Ich fand dieses tiefe, befehlende irgendwie heiß. Ziemlich verwirrt von mir selbst starrte ich ihn an.

"Ich will, dass du mich ansiehst. Ich möchte eine Reaktion. Kein totes Fleisch unter mir. Wenn du wirklich willst, musst du es mir zeigen und mir vertrauen."

"Das tu ich ja. Und ich weiß nicht warum?" Konnte ich endlich eine ehrliche Antwort geben. Ihn schien es zu freuen. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.

"Gut. Dann ... soll ich tun was ich will? Soll ich mich zeigen wie ich sein kann? Ich möchte jetzt ein klares Ja oder Nein. Überlege gut. Soll ich alles in die Hand nehmen? Auch wenn es unangenehm werden kann? Vielleicht  kann ich dich so aus deinem Schneckenhaus holen. Überlege gut. Lass dir Zeit. Denn dann würde sich einiges ändern." Im Grunde war es ein recht erregender Gedanke. Aber auch bedenklich mich in seine Hände zu begeben. Irgendwie gar beängstigend. Aber vielleicht ist ab und zu ein Arschtritt gut. Das tat er ja schon vorher, mit seiner ziemlich ehrlichen und krass direkten Art. Aber wenn ich es bewusst zulassen würde, wäre das vielleicht ein Fehler. Ich war mir unsicher. Aber ich war dies auch, als er mich fragte wegen dem Vertrag.

"Ok!" Wie beim Vertrag. Ich versuchte einfach aufs ganze zu gehen. Mit dem Vertrag hat ja auch gut funktioniert. Aber dann kam mir Anthony in den Sinn. Er war schon vom Vertrag nicht begeistert. Ich wollte mit ihm reden bevor ich mich entschied. Aber warum hatte ich den Gedanken, ihn fragen zu müssen?

"Du bist nicht sicher. Warum stimmst du dann zu? Mache nicht das gleiche wie beim Vertrag. Du hast immer ..."

"Eine Wahl. Ich weiß. Aber ... ich weiß nicht. Ich will dir jetzt vertrauen. Hoffe du wirst mich nicht enttäuschen und mir auch vertrauen. Ich möchte zu Anthony. Bitte." Er stützte sich auf den Ellenbogen und schaute etwas skeptisch. Fragte aber nicht nach.

"Ok. Dann komm." Sein ernst? Das hätte ich nicht erwartet. Ich war überrascht dass er so schnell zu stimmte. Aber Positiv. Und es freute mich, dass er wirklich versuchte auf mich einzugehen und sich etwas hinter an stellte.

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Die Autofahrt war merkwürdig. Wir sprachen auch nicht wirklich. Als wir ausstiegen und in die Richtung zum Laden waren, klingelte sein Handy.

"Was?!" Er klang sehr genervt. Normalerweise, wenn es um seinen Job ging, war er nicht so. Aber er war auch nicht mehr so häufig da wie sonst.

"Du solltest das erledigen. Du kannst wegen mir nicht ständig die Arbeit vernachlässigen. Wenn du hilfe brauchst, sag bescheid." Er gab mir ein Kuss und lächelte.

"Du denk über mein Angebot nach. Mehr will ich nicht ... einfach ich sein." Der letzte Satz machte mich stutzig. War er denn noch nicht ganz er? Und irgendwie wollte ihh schon wissen, wer er ist. Wie er wirklich sein kann. Aber ich wollte nicht selber entscheiden. Angst das falsche zu tun. Dachte, eine andere Meinung wäre angebracht und gar hilfreich. Natürlich hätte ich jemanden neutralen fragen sollen, aber entweder man hast mich oder ich bin einem egal. Und Anthony ... tja, er mag mich wohl und wird vielleicht nicht neutral bleiben, aber eine Meinung, vorallem einer der ich traue, hatte ich nicht. Und ich war auch immer noch unsicher was er für mich empfand, vielleicht ist er sogar neutraler als mir lieb ist. Er wollte mich schon oft genug Buchstäblich in Deans Arme schupsen, ob er es hier auch tun würde? Und plötzlich war ich wieder unsicher. War das eine gute Idee?

Until Dawn - Bis zum MorgengrauenWhere stories live. Discover now