Kapitel 103

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Silver pov.

Mein Herz fing lauter an zu pochen, nicht aus Angst, sondern weil mich der Gedanke irgendwie... gefällt. Er lachte laut auf, trat dich an mich heran. „Keine Sorge, Liebes, du bist erstmals vor mir sicher, ich begehre es mit dir zu plaudern, Sex können wir noch genug haben." Ich war ein wenig überrascht, wer hätte das gedacht. „woher der Sinneswandel?" Auf einmal spürte ich, wie er meine Hand nahm und an seine Brust drückte. „Wir sind in einer Beziehung, Silver. Du bist mir mehr wert, als den Sex, den wir haben... wobei dieser wirklich umwerfend ist... dennoch höre ich gerne deine Stimme und interessiere mich mehr als alles andere für das, was du mir zu sagen hast. Selbst wenn es nichts Wichtiges ist, ich bin einfach froh dein liebreizendes Wesen um mich herum zu haben. Das gibt mir das Gefühl..." „Zu leben.", sagte ich es mit ihm Zeitgleich und bestätigte ihm damit, dass ich gleich empfand. „Genau", lächelte er sanft und strudelte mir liebevoll durchs Haar. Ich kicherte heiter: „Lass das, wie sehe ich den jetzt aus." Er stieg in mein Lachen mit ein. „Wie meine wunderschöne Prinzessin" Gerade als ich verharrte, um mein Entzücken über diese Schmeichelei zu zeigen, warf er mich mit einem Mal über seine Schulter. Er ließ sich Zeit mich hoch zu seinen Gemächern zu tragen und genoss mein amüsiertes Kichern dabei außerordentlich. Und er hielt sich an sein Wort. Wir kuschelten uns aneinander und Redeten Stunde über Stunde, bis in die Nacht hinein und der Morgen begann wieder zu grauen. Mit keiner Sekunde fühlte ich mich in seiner Gegenwart gelangweilt und auch er genoss es offen über seine Person zu reden, über seine Geschichte. Immer mehr verstand ich das Warum. Verstand seine Bewegründe hinter seinen Taten und konnte nachvollziehen wie er so geworden ist, wie er jetzt war. Ich schätzte mich darüber glücklich, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Das war Schicksal. „Würdest du, wenn du es könntest, irgendetwas an deiner Vergangenheit verändern wollen?", fragte ich ihn leise, während ich meine Augen geschlossen behielt und weiter dem beruhigenden Klangbild seines Herzens lauschte. Er brummte auf, überlegte sich seine Antwort gut. „Mit Sicherheit wollte ich das. Viele Male hatte ich es sogar schon versucht. Doch schnell begriff ich, dass sich die Gezeiten nicht hintergehen lassen. Sie sind zerbrechlich, man sollte nicht in den Lauf der Dinge eingreifen, denn alles was man tut, hat einen bestimmten Sinn. Mich hat es zu dir geführt, hätte ich nun etwas, und wenn es nur das kleinste Detail wäre, durch Zeitreisen verändert hätte, dann wäre es nicht zu unserer gemeinsamen Begegnung gekommen." „Das weißt du nicht!", murmelte ich in sein Shirt hinein. Er sprach weiter. „Selbst wenn Zeitreisen wirklich existieren könnten, dann wäre es in den falschen Händen unser aller Untergang. Man könnte Handlungen steuern, die schon geschehen sind, von denen man ihren zukünftigen Verlauf kennt und genau dort gezielt vorgehen, um für alle Zeit die Gegenwart zu verändern. Es wäre nicht auszudenken wie oft ich auf meinem Weg dadurch dem Tod geweiht wäre." Der Gedanke schien ihn mehr zu amüsieren, wie tatsächlich abzuschrecken. Bei ihm wunderte mich das auch nicht. „Du hast dich wohl mit deiner bestialischen Schadenfreude, deinem krankhaften Drang nach Macht und deiner nebenbei zu erwähnenden Art, für das Erreichen deines Ziels jeden Kopf dieses Universums dafür wortwörtlich umzudrehen, nicht gerade bei deinen übernatürlichen Mitlebenden beliebt gemacht." Stellte ich fest. Das lag logisch auf der Hand, der gute hatte eben dadurch einige Feinde. „Und dennoch, liegst du hier bei mir, obwohl du dir den Konsequenzen bewusst bist." „Ich würde es nicht Konsequenzen nennen, viel zutreffender wäre, notwendiges Übel für sein Glück. Wo Licht ist, ist auch Schatten, deine Worte." Zum ersten Mal schwieg er. Er war wohl zufrieden mit der Antwort, manches sollte unergänzt bleiben. Es dauerte nicht lange, da war ich schon eingeschlafen. Ich genoss bis in meine Träume hinein, das wohltuende Streicheln seiner durch jeden meiner Haarsträhnen einzeln durchfahrenen Finger.

2 Tage später:

Silver pov.

Vögel sangen ihre Frühlingslieder hoch oben im rauschendem Blättermeer, Zweige gaben einvertrautes Knacken von sich, wenn sie unter meinem Gewicht zerbrachen. Jetzt,wo mein Sehsinn untauglich gemacht wurde, spürte Ich jeden dürren Arm der unsumgebenen Sträucher, wenn sie mich beim Vorbeigehen an unerwarteten Stellenstreiften. Es brachte mich dazu mit meinen anderen Sinnen zu sehen. So roch ichdas frische Moos an feuchten Rinden, hörte das gleichmäßig schlagende Herz vonNiklaus, der mich tiefen entspannt um die Baumstämme herum lotste. Eng war dasrote Tuch, welches passend zu meinem weinroten Abendkleid ausgewählt wurde ummeinen Kopf geschnürt, um damit ein einfaches Hinunterrutschen auszuschließen.Bei jedem Schritt, den wir machten wurde ich aufgeregter und schmeckte mehr vonmeinem dazu passenden Lippenstift, wenn ich mir nervös auf der Lippeherumkaute. Ich wusste nicht was Niklaus vor hatte, es sollte eine Überraschungwerden. „Hab vertrauen, Liebes. Noch ein kleines Stück." Und auf einmal wurdendie Farbintensität vor meinen Augen wesentlich heller. Wir traten aus demSchatten, oh ja, denn ich spürte die Wärme der starken Sonnenstrahlen aufmeiner Haut. Nun wurde der Untergrund auch weicher, kam mir so vertraut undirgendwie so fremd vor. Grillen zirpten angeregt in hohen Gräsern, die wirerreichten. Wir schritten durch das feuchte Tau, welches mein Kleid befeuchtete. Ich war so abgelenkt durch das interessante Geräusch, der an mir streifenden Weidehalme, dass ich die plötzlich auftauchenden Herzschläge erstbei unserem Verharren wahrnahm. Mein Kopf richtete sich mit einem Malschwunghaft auf, aufmerksam lauschte ich durch die Umgebung, alles in mirschien für einen Moment zu pausieren. Hier waren Vampire und auch Menschen...sehr viele... „Du kannst die Augenbinde abnehmen, Liebes.", hörte ich Niklaushinter mehr, der wohl gerade mein einziger Anker in dieser ungewöhnlichenSituation war. Unsicher gehorchte ich und knotete den Stoff an meinemHinterkopf auseinander. Mein Herz schlug hämmerte heftig gegen meine Brust,Adrenalin zwang mich zu unkontrollierten Bewegungen, doch ich schaffte sie zuunterdrücken. Ich wusste ich war sicher, Niklaus würde mich niemals einerGefahr aussetzen. Befreiend fühlte es sich an, als ich das Tuch von meinenAugen nahm. Die Helligkeit nahm mir für einen Moment das Sehvermögen, bevor ichmich auch schon daran gewöhnte und die ganze Kulisse in voller Blühte zuGesicht bekam. Augenblicklich raubte es mir jeglichen Atem. Ich kannte diesenOrt. Es war der Ort, an den mich Niklaus zum 1. Date ausgeführt hatte, wobei eswohl meines Verschuldens ziemlich kurz war. Nun war dieser besondere Ort nunmit einem gar nicht so ganz anderen Ambiente geschmückt. An der großen Weide imzentralen Mittelpunkt, hangen wunderschöne goldene Fäden hinab. Weiße Tischeversammelten sich ordentlich darunter und waren mit hübschen Blumen dekoriert.Über unseren Köpfen waren Lichterketten aufgehangen und funkelten mit den letztenStrahlen, der tief stehenden Sonne zusammen mit Licht. Es wunderte mich jedoch,dass ich so viele Herzschläge hörte, aber keine.... „Happy Birthday Silver"Sprangen auf einmal blitzartig alle mir allzu bekannten Gesichter hinter denTischen und Bäumen hervor. Ich erschrak mich so sehr, dass ich aufschreiendzurücktaumelte und über meine eigenen Füße stolperte. Gerade rechtzeitig fingmich Niklaus auf. „Schon gut, ich habe dich.", lachte er sich prächtigamüsierend. Verwirrt kam ich zum sicheren Stand, schnell brach eine lustigeStimmung aus, in der sich jeder über meine Schreckhaftigkeit hermachte. „Ichwusste das würde sie umhauen.", hörte ich Damon lachen, der an dem großenWeidebaum lehnte. So war es mir unmöglich nicht in das Gelächter miteinzusteigen. Ich setzte Fuß und begrüßte sie alle mit einer herzlichen Umarmung.Sie wahre alle hier. Jeder einzelne, sogar Jeremy und Matt, Lexi, Caroline. BeiTyler war ich wohl äußerst skeptisch, doch man sagte mir, er hatte ein neuesLeben begonnen, eines welches nicht durch irgendwen manipuliert wurde. Jederhier war in Genehmigung durch Niklaus hier, also war auch seine Anwesenheit fürmich in Ordnung. Ich wurde tatsächlich 18, wer hätte das gedacht. Viel zu langhatte ich mir diesen Tag herbei ersehnt, wer hätte gedacht, dass er so Endenwürde? Als ich bei Damon ankam, wollte ich auch ihn umarmen, doch der hatte wasanderes im Sinn. Er riss mich in die Höhe, drehte mich im Kreis und wollte michgerade wieder absetzen, als ich von anderen Händen gepackt wurde und ebenso indie Höhe geworfen und wieder aufgefangen wurde. Flüchtig erkannte ich Kol, alsich auch schon weiter an Enzo gegeben wurde, zu Stefan hin, der wohl angemerktam sanftesten mit mir umging. Sogar Elijah machte mit und wirbelte mich durchdie Luft, jedoch nicht so ungehobelt, wie der Rest dieser Chaoten.Schlussendlich landete ich in seinen Armen. Ich muss erst einmal den Drehwurmloswerden, doch spürte ich, dass er es war, der mich gerade hielt. „Komm, duhast sicher Hunger bekommen." Wow was die Eifersucht angeht, hat er sich wohlecht gebessert, ich weiß noch nicht, ob ich das so gut finde, ich denke esspricht für mich. Er vertraut mir, das tut gut zu spüren. Viel eher irritiertees mich gerade, was Niklaus nun vorhatte. „Essen? Wie hast du dir dasvorgestellt.", zischte ich ihm entgegen, während er mich immer weiter Richtungder Tische zog. Dennoch bemerkte ich schnell, dass ich die Aufmerksamkeitgewisser hungriger Gäste damit geweckt hatte. Doch Niklaus war heuteausnahmsweise mal anständig. Statt mich hinter einen Baum zu zerren und mir zugeben, was ich brachte und sich das auch zu nehmen, präsentierte er mirWeinflaschen aus grünem Glas. Doch ich vermutete, was sich dort drin befindet,war alles andere als Wein. Und als er den Korken vom Hals trennte, konnte ichmeine Hypothese bestätigen. Definitiv kein Wein. Neugierig musterte er michgrinsend und hielt mir die Falsche entgegen. Ich schmunzelte ihn an. „Na dannlass uns anstoßen." Damit füllte jeder sich sein Glas, wobei menschliches Blutvermieden wurde, damit das her offensichtlich nicht als „all-you-can-eat"Massaker endete. So fanden sich alle zusammen. Tief atmete ich durch. „Hey",begann ich schüchtern meine Ansprache. „Ich bin nicht sonderlich gut in Redenhalten, das ist wohl eher Niklaus Ding, also verzeiht mir im Voraus.", meinBlick huschte zu meinem Freund. Niklaus lächelte mich aufmunternd an und nicktemir zu. Das gab mir den nötigen Mut. Ich blickte wieder in die Runde. „Zuersteinmal möchte ich mich bei euch allen bedanken. Ihr wert nicht hier, wenn icheuch nicht etwas bedeuten würde. Es sei denn Niklaus hat euch dazu gezwungen."Ein Lachen hallte raunend durch die Runde und auch ich kicherte und war frohdiese unangenehme Situation etwas aufheitern zu können. Niklaus schiensichtlich sich der Gegebenheit zu beherzigen. Alle wussten viel zu gut, dass esdurchaus der Realität nicht so fern lag, schließlich war es einst eine typischeVorgehensweise seiner Person, manchmal noch immer. „Doch ohne diesenUrhybriden, hätte ich euch alle gar nicht kennengelernt und das alles hiernicht zu verdanken." Niklaus' blickte geschmeichelt zu Boden, ich hatte ihndoch tatsächlich in Verlegenheit gebracht. „Mein Dank geht auch an Caroline undihren Helfern, ich hörte, dass sie alles auf den Kopf stellte, um das auf dieBeine zu stellen, danke." Ich zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen, meinHerz wurde warm. „Wer hätte gedacht, dass die kleine Silver, nun auch endlich zuden Erwachsenen gehört, was?" Ich murmelte hinterher: „Lustig, wenn man bedenkt,dass mein Freund schon um die 1.020 Jahre lang diesen Status vertritt. Eigentlichbefinden wir uns doch im selben Alter." Ich war froh für Lacher zu sorgen.Unsere Beziehung war nun mal eigentlich total irrational.

heart and soul ♡ Niklaus Mikaelson ffTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon