Kapitel 11

30 3 0
                                    

Asmo stand auf und hob sein Shirt auf, das trocken wurde, sobald er es berührte. Ich hob den laminierten Comic auf und stand auf. Für einen Augenblick sah ich nur schwarz, dann Sternchen. Ich blinzelte ein paar Mal um wieder klar sehen zu können und lief dann hinter Asmo aus der Dusche, der mich musterte, aber nichts sagte.

"Und was steht jetzt auf deinem Heilungsplan?", fragte ich neckend. "Algen essen und danach mit Muscheln reden?"

"Algen und Muscheln essen und dann Spazieren gehen", grinste er mir entgegen.

"Das sollte eigentlich ein Witz sein", angeekelt verzog ich das Gesicht und schüttelte mich. Das brachte meinen sowieso schon angeknacksten Kreislauf irgendwie durcheinander und einen Schritt wankte ich nach vorne, dann stützte ich mich möglichst unaufällig an der Wand ab. Mit einem Gähnen überspielte ich den weniger werdenden Schwindel. Langsam wurde mir auch richtig warm. Auch das versteckte ich. Er sollte ja nicht denken, dass mich so ein  bisschen Schlafmangel fertig machen würde. Aber war es überhaupt nur der Schlafmangel? Vielleicht hatten mich meine Kräfte doch mehr ausgezehrt, als ich gedacht hatte.

"Alles klar?", fragte er mit gerunzelter Stirn. Also hatte mein Versuch, mein Unwohlsein zu überspielen, wohl nicht funktioniert.

"Ja", sagte ich mit Überzeugung und versuchte einen neutralen Gesichtsausdruck zu machen.

"Okay", sagte er gedehnt und ich konnte an seiner Stimme hören, dass er es mir nicht ganz abnahm.  Er hielt mir die Türe von den Duschen zu den Toiletten auf. Ich schaffte es durch die Hälfte des kleinen Raumes, als sich die Welt plötzlich komplett zu drehen begann. Ich versuchte, Halt an den Waschbecken zu finden, aber sie waren zu weit weg. Ich stolperte einen weiteren Schritt darauf zu, doch meine Knie gaben einfach nach.

Ich spürte seine Arme um meinen Oberkörper und sah sein unscharfes Gesicht vor meinem.

"So viel dazu", brummelte er und hob mich hoch. Ich blinzelte ihn an und hatte ein schlechtes Gewissen, schließlich hatte er die Verletzungen, nicht ich. Tat ihm die Bewegung vielleicht weh? Er sollte mich lieber absetzen.
Aber ich konnte nichts sagen. Ich hatte die Kontrolle über meinen Körper verloren.

"Du musst schlafen gehen. Dich ausruhen."

Mit diesen Worten trug er mich zu seinem Bett, legte mich sanft ab und zog dann die Decke über mich.

"Übrigens hasse ich es, wenn mir Menschen sagen, was ich tun soll", murmelte ich kraftlos und mit geschlossenen Augen, fühlte aber bereits, wie müde ich wirklich war. Die Hitze war aus meinem Körper gewichen und stattdessen überzog Gänsehaut meinen Körper.

"Pech gehabt", entgegnete er und schob sich zu mir unter die Decke.

"Was solls?", dachte ich und kuschelte mich an ihn. Aber natürlich nur, weil er so warm war und die Kälte vertreiben konnte.

Ich spürte noch, wie er sein Gesicht in meinem Haar vergrub. Ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit überkam mich, dass ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte und mich sicher in den Schlaf wiegte.

----------------------------------------------------------------------------------------

Es tut mir wirklich leid, dass das Kapitel so kurz und klischeehaft geworden ist. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen :)

Ich würde mich über eine Bewertung und einen Kommentar freuen!

Zwischen Olymp und HadesNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ