~siebzehn~

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Vivien

Die Schule war ganz normal. Und wenn ich normal sage, meine ich es auch so. Es war stinknormal!

Mrs. Eppenwood nervte mit ihrem ununterbrochenem Gerede über den ersten Weltkrieg. Wie konnte man so ein interessantes Thema ohne Punkt und Komma runter rattern? Ich musste zugeben, dass ich schon ein bisschen enttäuscht war, weil Mr. Mikaelson uns nicht mehr unterrichtete.

Das einzige produktive an diesem Schultag war, dass ich mich mit Jane verabredet hatte. Sie wollte morgen zu mir kommen und die Nacht über bleiben.

Als ich nach Hause führ war ich ständig auf der Lauer. Auf gar keinen Fall wollte ich, dass dieser Damon mich wieder zu Tode erschreckt. Mir war immer noch schleierhaft was er überhaupt von mir wollte. Gedankenversunken stieg ich aus dem Auto aus und suchte am Schlüsselbund nach dem Haustürschlüssel.

"Pass auf, schöne Frau.", hörte ich eine Stimme und ich quiekte erschrocken auf. Es war Mr. Mikaelson.

Er saß auf den Stufen vor meinem Haus, die Hände verschrenkt und grinste mich mit einem super süßen, schrägen Lächeln an. "Erschreck mich nicht so", meinte ich und ging an ihm vorbei. Während ich die Tür aufschloss sagt er: "Ich hab hier ganz offensichtlich gesessen. Wenn du mich übersiehst ist das doch nicht meine Schuld. Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass du mich einfach übersiehst."

Mittlerweile stand ich schon im Flur und zog meine Jacke aus. Mr. Mikaelson stand noch immer auf der Treppe. "Sie können ruhig reinkommen, Mr Mikaelson", forderte ich ihn auf. Er trat über die Türschwelle.

"Du kannst mich beim Vornamen nennen. Wir sind doch jetzt sowas wie Freunde", er zwinkerte. "Ok, dann also Niklaus." Er räusperte sich: "Niklaus ist der Name den mein Vater mir gegeben hat. Nenn mich Klaus." Ich lächelte ihn an und nickte.

In der Küche setzte ich Wasser auf und fragte: "Auch einen Kaffee?" "Jep."

Als der Kaffee fertig war, setzten wir uns auf mein Sofa. Irgendwie war es komisch mit meinem ehemaligen Geschichtslehrer gemütlich auf einer Couch zu sitzen. Besonders, weil er so attraktiv war.

"Ich bin Damon begegnet", ich schlürfte an der Tasse. Sofort riss er seine blauen Augen auf. Es war überraschend zu essen, dass auch Klaus mal überrumpelt werden konnte. Doch dann war der Augenblick wieder vorbei.

"Was wollte er denn von dir?" Ich zuckte mit den Schultern. "Offensichtlich, dass ich zu einem Werwolf werde", meine Stimme sollte eigentlich gleichgültig klingen, aber es gelang mir nicht. Seufzend stellte Klaus seine Tasse ab. "Ich dachte ich wäre der einzige, der von dir weiß."

Was meinte er damit? So langsam ging es mir echt auf die Nerven, dass alle immer nur in Rätseln sprachen. Auf einmal hatte ich das starke Bedürfnis seinen Kopf zu nehmen und auf die Tischplatte zu hauen. Natürlich tat ich es nicht, spielte aber weiter mit dem Gedanken.

Stattdessen sah ich ihn einfach nur fragend an. "Ich glaube", begann er und klang dabei, als müsse er sich überwinden das zu sagen, "es ist an der Zeit dir einiges zu erklären." Ich verschrenkte die Arme. Das wurde auch mal Zeit!

"Ich glaube, nachdem ich fast umgebracht worden wäre und du mir erzählt hast, dass ich eine Werwölfin bin, ist das wohl das mindeste." Er räusperte sich. "Um Missverständnisse generell zu vermeiden, erzähle ich dir erst mal das Wesentliche." Klaus lehnte sich zurück.

"Das Werwolfsgen hast du von deinem Vater."Ich holte tief Luft. Woher kannte er mein Vater? Selbst ich, seine leibliche Tochter, hatte ihn nie zu Gesicht bekommen! "Wieso-", Klaus unterbrauch mich: "Fragen am Ende. Du verdirbst ja die ganze Geschichte!"

Genervt rollte ich die Augen, doch wenn ich die Wahrheit erfahren wollte, sollte ich lieber die Klappe halten. "Danke sehr. Also: Um die Verwandlungen auszulösen musst du jemanden töten. Beim nächsten Vollmond würest du dann zu einem Werwolf werden. Die ganze Prozedur ist aber sehr schmerzhaft."

"Klingt so als würdest du aus Erfahrung sprechen." Klaus zeigte drohend mit seinem Zeigefinger auf mich. "Was hab ich dir gesagt?"

"Das war keine Frage. Nur eine Feststellung", murmelte ich.

Man, dieser Typ konnte manchmal echt einschüchternd sein.




War of Innocence (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt