Prolog

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Sie hielt das Lenkrad mit beiden Händen fest umklammert, schlingerte dennoch ein wenig. Immer wieder warf sie Blicke in den Rückspiegel, ob ihr jemand folgte. Der dunkle Sportwagen fuhr schon seit einer gefühlten Ewigkeit hinter ihr her. Doch dann bog er links ab, während sie weiter geradeaus blieb. Erleichtert atmete sie auf.

Ein schlechtes Gewissen hatte sie nicht. Na gut, ein bisschen vielleicht. Der Mann hatte es nicht verdient, dass sie ihm sein Auto klaute und damit, ohne überhaupt richtig fahren zu können, durch die Weltgeschichte tuckerte. Aber sie wusste schließlich nicht, ob sie ihm vertrauen konnte. Ob sie überhaupt irgendjemandem vertrauen konnte. Und falls er auf der guten Seite stand, würde er es ihr sicher nicht übelnehmen, sich sein Auto "geliehen" zu haben.

Lautes Hupen riss sie aus ihren Gedanken und sie realisierte, dass sie auf die Gegenfahrbahn geraten war. Sie versuchte hektisch, das Lenkrad herumzureißen, was ihr auch gelang. Jedoch in die falsche Richtung und so befand sich der Wagen nun seitlich auf der Straße. Verzweifelt drückte sie aufs Gaspedal, das Auto bewegte sich mit einem Ruck nach vorne, sodass nur der hintere Teil des Wagens von dem von der Seite kommenden, rasend schnellen Fahrzeug gerammt wurde.

Ein ohrenbetäubender Knall durchschnitt die kühle Oktoberluft, Splitter und größere, vollkommen verbogene Teile stoben nach allen Seiten, die gesamte Szenerie beleuchtet von grellem Scheinwerferlicht. Ihr Kopf wurde nach vorne geschleudert, der Sicherheitsgurt schnitt schmerzhaft in ihre Schulter.

Und sie verschwand.


238 Wörter. Endlich bin ich mit dem Schreiben und Überarbeiten fertig, habe den Prolog gestern nochmal komplett umgeschrieben. Naja, jetzt ist er da und wird sich (hoffentlich) auch nicht wieder ändern.


Soul ShardWhere stories live. Discover now