"Das ist wahnsinnig gut!"

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Sooo, meine neugewonnene Zeit habe ich direkt in ein weiteres Kapitel investiert! 😅😇
Ich hoffe es gefällt euch! Viel Spaß beim Lesen! ❤️

Und wow, das hier ist einfach schon Kapitel 20!😳 Niemals hätte ich das für möglich gehalten! 😅🙈🥰
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In Ellas Zimmer angekommen, kramt diese wie wild in ihrer Schreibtischschublade herum, um sich einen Moment später mit zwei Blöcken und zwei Kugelschreibern zu Louis aufs Bett zu setzen. Schnell drückt sie diesem einen der Stifte in die Hand und steht noch einmal kurz auf, um ihre Gitarre von der Wand zu holen. "Louis, glaubst du wir bekommen es gemeinsam hin bis morgen Abend ein Lied zu schreiben?"

Verwirrt hebt dieser seine Augenbrauen und versucht sich Klarheit zu verschaffen. "Ehm ja, also theoretisch sollte das irgendwie machbar sein, zumindest wenn wir eine Nachtschicht einlegen. Aber Ella, ich dachte du hättest endlich die rettende Idee für unser Mütterproblem?! Ich mach mir wirklich ernsthafte Sorgen... Kann das Lied nicht noch warten? Ich weiß nämlich nicht wie lange das noch..."
"Louis, halt mal bitte für nen Moment die Luft an!". Sachte legt sie ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen und haut grinsend einen Kuss auf eben diese. "Das Lied ist doch die Idee, du Dummerchen!".

Nachdem Louis sie, nach dieser Information, aber mit noch größeren Augen anstarrt und die Zahnräder in seinem Kopf förmlich durchzudrehen scheinen, erbarmt sich Ella und klärt ihren Freund genauer auf. "Schau doch, Musik hilft immer! Sie hat mir geholfen und sie hat dir geholfen und das nicht nur einmal. Warum sollte das dann nicht auch bei unseren Müttern funktionieren? Diese starke Kraft, Emotionen so pur und geballt übermittel  zu können, genau ins Herz zu treffen und trotzdem gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen, die müssen wir uns zu Nutze machen. Sowohl deine Mama, als auch meine Mama leben für und mit der Musik und deshalb werden wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen! Das muss einfach klappen!"

Während Ellas Ausführungen stiehlt sich ein Lächeln auf Louis' Gesicht, das mit jedem gesprochenen Wort noch breiter wird. "Das könnte tatsächlich funktionieren... zumindest, wenn wir es geschickt anstellen... Du weißt, eine handvoll Worte können Großes bewegen, alles neu aufbauen aber auch wieder zerlegen ...". "Sie sind Fluch und Segen, können dir Hoffnung geben, aber sie dir gleichzeitig auch nehmen.... Ja, ich weiß!"

Überrascht schauen sich die Beiden in die Augen und beginnen gleichzeitig damit, laut loszulachen. Schon lange konnten sie nicht mehr so losgelöst einfach den Moment genießen.
"Okay, wow! Also ich glaube wir funktionieren als Team echt gut! Allein das könnte schon ein Songtext werden!". Louis nickt Ella anerkennend zu. "Aber an was genau hast du jetzt gedacht? Also wovon soll das Lied handeln?". "Nunja, also eigentlich möchte ich den Beiden damit ihre Situation vor Augen führen und deutlich machen, dass es so nicht weitergehen kann. Sie müssen endlich über ihre Gefühle sprechen und sich vor allen Dingen aussprechen.... Das müssen sie doch endlich selbst einsehen!"

Louis schnappt sich direkt den Block neben ihm und beginnt einzelne Worte darauf zu kritzeln. Ella beobachtet das Ganze für einen kurzen Moment, bevor Louis' "Na los, worauf wartest du noch? Schreib einfach alles auf was dir dazu einfällt!", auch sie dazu bewegt, endlich zu Papier und Stift zu greifen sowie all ihre wirren Gedanken und Gefühle niederzuschreiben.

Keine Stunde später befinden sich die Teenager in einem Meer von vollgeschriebenem und zerknülltem Papier wieder. Die ganze Aktion wirkte wie ein Befreiungsschlag und sowohl Ella als auch Louis, sehen die ganze Situation nun klarer als jemals zuvor. Zufrieden betrachten sie ihr Werk. Louis greift sich einige der Seiten und beginnt die, sich darauf befindenden, Stichworte vorzulesen: "wachsende Spannung", "Sie müssen endlich vernünftig miteinander reden", "warum ist es nur so kompliziert?", "emotionales Schachtfeld", "unerträgliches Schweigen", "Schuldgefühle", "Angst", "über den Schatten springen", "zu sich stehen", "Vergangenheit", "verbittert", "Wut", "Enttäuschung", "vorsichtig sein", "Erinnerungen", "Tod", "Triggermomente", "Freundschaft", "Neuanfang", "Gefühle", "Liebe".

Ella versucht direkt, diese Einzelteile irgendwie sinnvoll miteinander zu verbinden. Sie kann gar nicht so schnell schreiben, wie ihr die Ideen in den Kopf schießen. Hochkonzentriert befüllt sie in nur wenigen Minuten eine ganze Seite, bevor sie auf einmal abrupt innehält und unsicher zu Louis schaut. "Ähmm, Louis? Sollen wir das Lied eigentlich auf Englisch oder auf Deutsch schreiben?". Dieser hatte seine Freundin bis dato so fasziniert dabei beobachtet, wie sie völlig in ihrem Element zu sein scheint, dass er erst etwas verzögert auf deren Frage reagiert." Häh, was? Achso, die Sprache... In welcher hast du denn bisher geschrieben?"

Fast schon schüchtern, schiebt Ella ihm nur stumm das beschriebene Blatt Papier zu. Louis überfliegt zunächst ein paar zufällig ausgewählte Zeilen: "Feels like you walk through a minefield, whenever you speak- so you rather say nothing at all." Dann liest er sich auch den restlichen Songtext aufmerksam durch. Als er beim letzten Wort angekommen ist, ist er völlig geplättet vom Talent seiner Freundin, sodass er erst einmal nicht in der Lage ist, irgendetwas dazu zu sagen. Ella interpretiert sein Schweigen allerdings falsch und knetet nervös ihre Hände. Entschuldigend beginnt sie sich zu erklären. "Du...also, du kannst ruhig sagen, wenn es dir nicht gefällt. Ich hab' das erste Mal was auf Englisch geschrieben, vielleicht war das keine gute Idee... Das wollte ich zwar eigentlich schon immer mal machen, habe mich aber bisher nie getraut... Ich kann es auch auf Deutsch umschreiben, wenn... "

Das Gefühl von Louis' Lippen auf Ihren lässt Ella verstummen. Sie hatte sich so sehr in Rage geredet, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Louis ihre wild gestikulierenden Hände in Seine genommen hat und beruhigende Kreise auf diesen zieht.
"Maus, schau mich mal bitte an!" Ella hebt scheu ihren Blick, nur um eine Sekunde später die Tränen in Louis Augen ausmachen zu können. Sichtlich geschockt über seine Reaktion fragt sie besorgt nach. "Warum weinst du denn jetzt?!". Louis streicht sich mit einer schnellen Handbewegung eine kullernde Träne von der Wange, um ihr dann zu antworten. "Man, Ella! Es macht mich einfach so unfassbar traurig, dass du dich selbst immer so schlecht redest und dir nichts zutraust! Verdammt, dieser Text ist einfach wahnsinnig gut geworden! Er hat mich so unglaublich tief berührt... Nur deshalb konnte ich nicht gleich was dazu sagen. Du hast das wirklich komplett auf den Punkt getroffen! Das ist der pure Wahnsinn! Ich bin so stolz auf dich!".

Einladend breitet Louis seine Arme aus, in die sich Ella sofort gerührt einkuschelt. Ein geflüstertes" Danke!" verlässt ihre Lippen und sie genießt diese bedingungslose Liebe und Wertschätzung, die ihr Louis in diesem Moment entgegenbringt, sehr. Noch einige Minuten verharren die Beiden so, bis Louis Ella einen liebevollen Kuss auf den Hinterkopf drückt. "Na komm, lass uns das Meisterwerk hier mal fertig stellen, damit wir uns noch ne passende Melodie dazu überlegen können!".

Einige Zeit später, betrachten die Teenager stolz ihr fertiges Werk. Viel haben sie nicht mehr am Text geändert, denn der ist Ella einfach unglaublich gut gelungen. Lediglich die Perspektive haben sie in die" Ich-" beziehungsweise "Wir-Form" angepasst, weil sie nach mehrmaligen Lesen einstimmig der Meinung waren, dass sich Steff und Yvonne dadurch noch besser mit dem Inhalt identifizieren könnten. Die passenden Akkorde und Melodien hatten sie anschließend schneller gefunden, als erwartet, weshalb sie gerade dabei sind eine Lösung für das bisher größte Problem zu finden. Denn bis dato hatten sich die Beiden keine Gedanken darüber gemacht, wie sie ihre Mütter überhaupt gleichzeitig an einem Ort zusammenführen können, ohne, dass eine der beiden Frauen direkt wieder die Flucht ergreift.

Als sie sich nach einigen Stunden Kopfzerbrechen, schon sichtlich enttäuscht, mehr oder weniger, damit abgefunden haben, dass ihr Vorhaben genau an diesem Problem scheitern wird, ist es dieses Mal Louis, dem die rettende Idee einfällt. "Ella, ich glaub ich hab's! Ich hab' ne Idee, die ziemlich sicher funktionieren wird. Ich muss das nur mal kurz mit Papa abklären..."
Ohne Zeit zu verlieren zieht er sein Handy aus der Hosentasche und wählt die Nummer seines Vaters, der glücklicherweise auch direkt abnimmt.

Keine zehn Minuten vergehen und der Masterplan für den morgigen Tag steht fest. Jetzt gilt es nur noch, ihn auch in die Tat umzusetzen und darauf zu vertrauen, dass er bei Steff und Yvonne die gewünschte Wirkung erzielt.

NEXT × GENERATIONWhere stories live. Discover now