"Ich glaub ich hab' was!"

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‼️Warning‼️ Haltet eure Taschentücher oder noch besser Handtücher bereit! I'm so sorry für dieses Kapitel und es tut mir selbst so unglaublich weh- aber es gehört nun mal zu der Geschichte dazu, die ich mir ausgedacht habe (und ich hoffe Jedem hier ist klar, dass ich so Etwas nicht mal meinem größten Feind wünschen würde!).... So here we go.... Wir erfahren endlich, was in der Vergangenheit passiert ist....

"Maus, beruhig dich! Das war doch nur ne rhetorische Frage! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ..." "Louis du hast keine Ahnung! Was wenn Papa gar nicht an der Trennung meiner Eltern schuld ist, sondern Mama? Weil sie ihn mit deiner Mutter betrogen hat... Du glaubst gar nicht wie sehr die Vorstellung schmerzt, meinem Papa die ganzen Jahre Unrecht getan zu haben! Deshalb ist Mama bestimmt auch so eskaliert, als ich so viele böse Worte über ihn verloren habe... Scheiße.... das kann ich doch nie wieder gut machen ...". "Hey, Ella! Komm mal her!". Völlig verunsichert kuschelt sie sich noch enger an ihren Freund, der ihr liebevoll einen Kuss auf die Stirn gibt und beruhigend ihre Hand in Seine nimmt. Als Ellas Schluchzen nach einigen Minuten nur noch einem vereinzelten Schniefen weicht, fährt Louis fort. "Jetzt mal den Teufel nicht gleich an die Wand! Wir wissen doch genau genommen so gut wie gar Nichts über diese Vermutung. Lass uns mal weiter recherchieren, da finden wir bestimmt die Antwort auf unsere Frage."

Schwach nickt Ella zustimmend und bittet Louis darum weiter zu suchen. Sie selbst hat gerade weder Energie noch Konzentration dafür- zu sehr ist sie noch immer in ihrer nicht enden wollenden Gedankenspirale gefangen. Aufmunternd lächelt Louis ihr entgegen. "Und Ella jetzt mal ehrlich... Dass meine Mutter eventuell nicht straight ist- da könnte schon was dran sein. Aber deine!? Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen..." "Man weiß nie...schließlich hätte ich auch niemals zu träumen gewagt, dass wir jetzt in so einer Situation stecken und über die Vergangenheit meiner Mutter recherchieren, weil sie nicht offen und ehrlich mit mir sprechen kann...". "Da hast du allerdings Recht...". Durch die Worte seiner Freundin ist auch Louis noch einmal klar geworden, wie wenig er seine Mutter offensichtlich kennt. In ihm beginnt sich alles zusammen zu ziehen, wenn er daran denkt über welche Tatsache sie ihn wohl sein ganzes Leben lang belogen hat. Wie muss es da wohl Ella gehen, die offensichtlich deswegen auch noch ihren Vater verloren hat!? Mit aller Kraft versucht sich Louis gegen seine düsteren Gedanken zu wehren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es bringt Niemanden etwas, wenn er jetzt auch noch vollkommen zusammenbricht- auch wenn alles in seinem Körper gerade danach schreit. Er schüttelt einmal kräftig den Kopf, so als wolle er die ganzen negativen Emotionen loswerden und versucht sich auf die Fakten zu konzentrieren, über die sie sich bisher zumindest annähernd sicher sein können. Währenddessen durchforstet er weiter das Internet nach Beweisen dafür, dass zwischen Yvonne und Steff keine Affäre am Laufen war. Denn er kennt Ella mittlerweile so gut, dass er weiß, dass sie sich auf Nichts anderes mehr konzentrieren oder einlassen kann, solange diese surreale Vorstellung in ihrem Kopf herumgeistert.

"Schau mal hier Ella... Da ist ein Post, der offensichtlich kurz nach dem Catterkloß-Hype online gestellt wurde... das ist eine wunderschöne Liebeserklärung deiner Mutter an deinen Vater. Ich hab' keine Ahnung, was danach vorgefallen ist, aber es gibt irgendwie nicht so richtig Sinn, dass das mit einer angeblichen Affäre mit meiner Mutter zusammenhängt. Vor allem weil ja meine Eltern nach wie vor glücklich zusammen sind. Maus, auch wenn das vorhin wirklich ziemlich danach aussah, bin ich mir fast sicher, dass das Ganze eher aus den Hirngespinsten der Fans erwachsen ist...Ella hörst du?". Wirklich hundert Prozent überzeugt scheint diese noch nicht zu sein, stimmt Louis aber nach kurzem Überlegen doch etwas beschämt zu. "Man sorry, Louis! Aber ich habe so langsam echt keine Ahnung mehr, was ich überhaupt noch glauben kann und will!". "Maus, ich versteh dich total! Mir geht es doch nicht anders! Aber wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren, nicht wir auch noch!". Vorsichtig streicht er Ella die letzten Tränen aus ihrem wunderschönen Gesicht. "Die Vergangenheit der Beiden hängt offensichtlich mit einer dritten, uns bisher unbekannten, Person zusammen. Und das Ganze hat indirekt wohl doch irgendwie auch etwas mit deinem Vater zu tun. Vielleicht finden wir ja über ihn etwas heraus. Wie heißt er denn mit vollem Namen?". "Oliver Wnuk..." gibt Ella nur leise von sich. Die ganzen Informationen der letzten Stunden hat sie in ihrem Kopf immer noch nicht so recht geordnet bekommen. "Dann lass uns doch mal schauen, ob wir damit schlauer wer...". Louis wird in seinem Sprechfluss abrupt von seinem klingelnden Handy unterbrochen. Er entscheidet sich aber direkt dafür, jetzt nicht ranzugehen, weil ihm diese Sache hier gerade unglaublich wichtig ist. Als er aber gerade den Anrufer wegdrücken möchte, springt ihm die Nummer seines Vaters entgegen und sein Vorhaben ist im Nu erst einmal auf Eis gelegt. Ella ist zwar zunächst etwas verwirrt, kann die Reaktion ihres Freundes aber sofort verstehen, als sie ihn in das Handy sprechen hört. "Mama geht es besser?! Oh Gott Papa, du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich gerade darüber freue! Geht es dem Baby auch gut? Ja natürlich will ich sie besuchen... in zehn Minuten holst du mich ab? Perfekt! Bis gleich! Hab dich auch lieb! Tschüssi!".

"Du Ella... ist es für dich ok wenn ich...". "Louis! Hör auf bei mir nachzufragen! Es ist für mich selbstverständlich, dass du deine Mutter jetzt gerne besuchen möchtest! Na los! Mach dich schnell fertig! Wir telefonieren morgen nach der Schule noch mal, okay?". Überglücklich und unglaublich stolz darauf, dass er so eine verständnisvolle Freundin an seiner Seite hat, schließt er sie schnell in eine herzliche Umarmung. Gerade als er schon nach oben sprinten möchte, um noch kurz seine Jogginghose mit einer Jeanshose zu tauschen, hält ihn Ella jedoch am Handgelenk zurück. "Aber ein Abschiedskuss bekomm ich schon noch oder!?". Grinsend drückt er ihr einen gefühlvollen Kuss auf die Lippen und verschwindet dann in sein Zimmer. Ein paar Sekunden später hört er auch schon die Haustür ins Schloss fallen und keine fünf Minuten danach steht Thomas schon mit dem Auto im Hof.

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Am nächsten Nachmittag treffen sich die beiden Teenager wie verabredet zum Telefonat. Da aber auch die folgenden Stunden nicht wirklich von großem Erfolg gekennzeichnet sind, fasst Louis einen Entschluss. "Ella, hör mal! So leid es mir tut und so sehr ich weiß, wie wichtig dir dein Verhältnis zu deiner Mutter ist- aber ich glaube uns bleibt so langsam nichts anderes mehr übrig, als dass du doch mal bei euch im Keller oder so nachschaust ob du irgendwelche Hinweise finden kannst...". Totenstille am anderen Ende der Leitung. "Ella? Ella bist du noch dran? Ella?". Doch anstelle einer Antwort dringt nur ein tiefes, langgezogenes Seufzen zu Louis Ohren hindurch. "Ach Mensch, Maus! Ich weiß, dass ist echt Scheiße und eigentlich möchte ich dich nicht in so eine doofe Situation bringen... aber hast du eine bessere Idee?". "Nein.... okay ich mach's! Aber nur unter der Bedingung, dass du die ganze Zeit am Handy bleibst und währenddessen das Internet weiter durchsuchst!". "Mach ich Maus- versprochen! Du bist ein Schatz!".

Während Ella sich also auf den Weg in den Keller begibt und erst einmal durch das Labyrinth an Kartontürmen finden muss, versucht Louis über jedes, irgendwie erdenkliches Schlagwort, an neue Informationen zu gelangen. Nach einer gewissen Zeit stößt er dann auf eine Website für archivierte Presseartikel in Berlin- ein Versuch ist es Wert! Schnell gibt er Yvonnes Name in die Suchleiste ein und wartet ungeduldig darauf, dass die Seite endlich lädt.

Unterdessen macht sich Ella an einem Karton mit der Aufschrift "Privat" zu schaffen. Wo wenn nicht hier drin könnten sich tief verborgene Geheimnisse verstecken- ihr Baugefühl sollte sie nicht täuschen. Denn als sie den Karton endlich von den Unmengen an Klebeband befreit hatte und einen Blick in das Innere werfen kann, dreht sich in ihrem Magen alles um. Vorsichtig fischt sie die verstaubte Holzkiste heraus und wischt über den beschrifteten Deckel, auf dem sie schon zuvor einzelne Buchstaben ausmachen konnte. Ihr wird schlagartig speiübel und die Hitze steigt in ihren Kopf, als ihr die Aufschrift "Matteo- für immer unvergessen! 22.5.2013- 30.12.2020" förmlich entgegenspringt. Regungslos starrt sie auf die Truhe in ihrer Hand- nicht in der Lage, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Bei Louis hatte zwischenzeitlich auch endlich die Website geladen und wie aus dem Nichts taucht vor seinem Auge auf einmal der alles entscheidende Artikel auf:

3. Januar 2021:

Yvonne Catterfeld: Kurz nach der Geburt ihrer Tochter erleidet sie nun diesen heftigen Schicksalsschlag!

Ohne großartige weiter darüber nachzudenken, hatten Louis Finger schon auf den Artikel geklickt. Schnell überfliegt er den wirklich langen Artikel, bis sich ihm zwei Zeilen für immer in sein Herz einbrennen.

Nun ist es traurige Gewissheit: Der 7-jährige Sohn von Yvonne Catterfeld ist am vergangenen Mittwochabend bei einem tragischen Motorradunfall ums Leben gekommen.

Alle Beteiligten, inklusive Coachkollegin Stefanie Kloß, die sich laut Zeugenaussagen ebenfalls am Unfallort aufhielt, stehen unter Schock. Ein offizielles Statement der beiden Sängerinnen steht verständlicherweise noch aus.

Louis kann nicht anders als die Buchstaben vor ihm mit weit aufgerissenen Augen anzustarren. Immer und immer wieder liest er sich die Zeilen durch. Und von Mal zu Mal kann er sie weniger gut erkennen, da alles vor seinen Augen regelrecht verschwimmt. Sein Kopf dreht sich und sein Herz fühlt sich an, als würde es mit hundert Messerstichen durchdrungen werden. Er kann das hier einfach nicht begreifen! Das Einzige, das er in dieser vollkommenen Schockstarre noch zu Stande bringt, ist ein kaum hörbares, tränenersticktes "Ich glaub ich hab' was!" ins Telefon zu flüstern. Ella am anderen Ende der Leitung ist noch vollkommen mit ihrem eigenen Fund überfordert und bringt nur ein "Ich auch..." zu Stande, bevor ihr entkräftet das Handy aus der Hand fällt.

Ein Quietschen der Tür lässt sie erschrocken herumfahren, nur um direkt in das fassungslose Gesicht ihrer Mutter zu blicken, die gerade den Raum betritt.

NEXT × GENERATIONWhere stories live. Discover now