Kapitel 28-Für immer und bis ans Ende

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Musik hören↑

@jilly13112002 gewidmet

Phialla P.o.V

,,Nein, Pheer", rufe ich. ,,Ich lasse dich hier nicht alleine" Er ist mein Bruder, ich kann ihn hier nicht alleine lassen. Wenn ich jetzt gehen würde, würde er sterben.
Pheers Gesicht verzieht sich vor Angst. ,,Es war schon immer meine Aufgabe, dich zu beschützen, also renn! Bring dich in Sicherheit. Komm zurück nach Hause"
Unentschlossen sehe ich ihn an. Die Karrieros laufen jetzt nur noch Schritttempo. Sie sind sich sicher, dass sie uns bekommen werden. Pheer steht einfach nur da. Panik steigt in mir auf. Ich zerre ihn an seinem Arm. ,,Komm jetzt" Tränen steigen in meine Augen. ,,Ich kann dich nicht hier lassen." Pheer rollt eine Träne über die Wange. Er sieht mich fest an und schüttelt meine Hand ab. ,,Geh. Los", ruft er hektisch. Ich schüttele den Kopf. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn er sterben würde.
,,Wie rührend", sagt das blonde Mädchen der Karrieros. Sie sind nur noch zehn Meter entfernt. Ich kann ihre Sucht nach Töten in ihren Augen sehen. Pheer sieht mich entschlossen an. ,,Geh jetzt", sagt er. Seine Stimme zittert. Schnell öffnet er den Verschluss an seinem Lederarmband und drückt es mir in die Hand. Ich habe das gleiche. Es war unser Geschwisterband. Ich küsse ihn. ,,Ich liebe dich", sage ich. ,,Ich werde dich nie vergessen" Er lächelt sanft. ,,Ich liebe dich auch, Schwesterchen. Ich warte da oben auf dich. Aber lass dir Zeit" Er streicht mir über die Haare, so wie sonst immer. ,,Genies das Leben. Für uns beide" Dann drehe ich mich um. Die Tränen fließen. Ich kann ihn nicht alleine lassen. Aber er will es so. Ich renne los und drehe mich nicht um. Ich weiß, dass er sterben wird. Ich will nicht sehen, wie die Karrieros ihn töten. Eigentlich will ich selber nur noch sterben und alles hinter mir lassen: Die Karrieros, die Hungerspiele, Pheer, der sich für mich opfert. Das ganze Leben. Kurz drehe ich mich um und sehe seine braunen Haare, die dann hinter einem Felsen verschwinden. Sie werden ihn töten. Er wird sterben. Ich höre das Lachen der Karrieros und Pheers mutige Stimme. Dann höre ich ersticktes Röcheln. Ich kneife die Augen zu. Das kann nicht sein. Auf ein Mal ertönt eine Kanone. Er ist tot. Er wird nie wieder kommen. Nie wieder. Jetzt rollen die Tränen erst recht. Pheer hat sich für mich geopfert. Das hätte er nicht tun müssen, aber er hat es getan. Ich hasse das Kapitol. Ich hasse die Karrieros. Wieso machen sie den ganzen Wahnsinn überhaupt mit? Ich renne so weit mich die Beine tragen. Wieso er? Er war ein so guter Mensch. Mit ihm konnte man alles machen und er wollte mich immer beschützen. Auf ein mal taucht ein Hovecraft auf. Ein riesiger silberner Greifarm fährt nach unten. Innerlich hoffe ich, dass vielleicht ein anderer gestorben ist und Pheer geflohen ist. Als der Greifarm wieder nach oben fährt, sehe ich Pheer, der in der riesigen Klaue liegt. Sein Hals ist blutig und sein ganzes Hemd ist rot getränkt. Was haben sie nur mit ihm gemacht? Jetzt kommt es wie eine Welle auf mich zu. Langsam aber sicher kehre ich in die Realität zurück. Pheer ist tot. Mein Zwillingsbruder, mein bester Freund, mein Sorgenberater. Er ist tot. Für immer weg. Ich schluchze. Langsam wird er nach oben gezogen. Ich werfe einen letzten Blick auf ihn. Ich werde ihn nie wieder sehen. Er ist weg. Seine Augen sind geschlossen und ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen. Vielleicht ist er erleichtert, dass es vorbei ist. Seine Worte schallen in meinem Kopf. ,,Ich warte da oben auf dich" Er wird auf mich warten. Mit einem Schlag erinnere ich mich an unsere ganze Kindheit. Wie wir mit drei Jahren auf der Wiese gespielt haben und Blumensträuße gemacht haben. Wie er mich beschützt hat, als ein Friedenswächter mich blöd angeredet hat. Wie er meinen Eltern erzählt hat, er sei es, wegen ihm ich so schmutzig sei, obwohl ich es war und weshalb er Hausarrest bekommen hat. Wie ich in seinem Armen lag und ihm von meinem Kummer erzählt habe. So werde ich nie wieder bei ihm sein können. Nie wieder kann ich in seinen Armen liegen, seine ruhige Stimme hören, sein herzliches Lachen, über seine Witze lachen. Nie wieder. Er ist weg. Ich renne in eine Höhle und falle zu Boden. Er hat mich schon immer beschützt. Er war immer für mich da und jetzt ist er tot. Aber er wird auf mich warten. Er hat es versprochen. Schon jetzt vermisse ich ihn. Er war das letzte Stück zu Hause und Wohlsamkeit, das ich hatte. Ich umklammere das Lederband. ,,Pheer", flüstere ich leise. ,,Wenn du da irgendwo oben bist, dann will ich nur, dass du weißt" Meine Stimme versagt. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass er tot ist. ,,Dann will ich nur, dass du weißt, dass du immer mein großes Vorbild warst und, dass ich dir dankbar bin, für alles, dass du für mich, für uns getan hast. Ich werde dich nie vergessen. Ich liebe dich unendlich doll" Tränen fließen mein Gesicht hinunter und tropfen von meinem Kinn auf den Boden. Ich kann fast schon seine Stimme hören, wie er, so wie immer sagt:,,Phialla, du kannst nichts schaffen, was du nicht versuchst", oder ,,Nichts, was passiert, ist umsonst. Alles Gute und alles Schlechte hat seinen Sinn." Er hat immer alles positiv gesehen. Vielleicht hatte er recht damit, dass alles einen Sinn hat. Vielleicht hat sein Tod einen Sinn. Ich werde für uns beide durchhalten müssen. Pheer hat es auch getan. Er hat sich den Karrieros gestellt, ohne ein wenig Angst im Gesicht, damit ich mir keine Sorgen mache. Aber jetzt ist er weg. Einfach weg. Ich wollte ihn nie verlieren. Aber dort oben wartet er auf mich. Ganz bestimmt.
Ich starre die Lederarmbänder an. Zart streiche ich über die eingravierte Schrift. ,,Pheer&Phialla für immer und bis ans Ende"
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Ja, ich bin böse. Ich weiß. Ihr habt euch das Kapitel aus Phiallas Sicht zwar nicht gewünscht, aber hier ist es. Tut mir leid. Es hat eben gepasst. Wie fandet ihr die Musik dazu? Hat sie gepasst? Sie heißt ,,Wait there" von Yiruma.
Morgen fahre ich wieder nach Hause. Dann ist der Austausch vorbei :-|
Süße Grüße
Eure Lona♡♥♡♥

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