Kapitel 22-Leben oder Tod

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Diana_Genjieva gewidmet. Vielen Dank fürs Peobelesen. An alle anderen, die bei der Verlosung mitgemacht haben ein großes Danke. Tut mir leid, dass ihr nicht gezogen worden seid, aber vielleicht klappt es ja nächstes Mal.

Alles ist dunkel. Nur der Mond scheint leicht von Himmel. Seine Silhouette sieht ein wenig gruselig aus.
,, Die vierundsechszigsten Hungerspiele haben begonnen!", ruft Claudius Templesmith. ,, Fröhliche Hungerspiele und möge das Glück stets mit euch sein"
Seine Stimme verstummt. Über dem Füllhorn ist ein Würfel, auf dessen vier Seiten steht, wieviel Zeit uns bleibt, bis die Hungerspiele anfangen. Ich sehe mich um. Alles, was ich sehe sind Felsen. In der Mitte steht das Füllhorn und um es herum sind alle Tribute. Manche von ihnen sehen ziemlich verwirrt aus, andere ängstlich. Überall ist die Landschaft uneben vor Felsen, nur das Füllhorn steht auf einer flachen Ebene. Schon entdecke ich Silla, Pauluius, Laze, Tilcon und Vallea. Sie stehen in fast regelmäßigen Abständen entfernt.
Fünfzig, neunundvierzig, achtundvierzig, siebenundvierzig, sechsundvierzig, fündundvierzig.
Die Leuchtziffern zählen hinunter. Immer weniger Zeit bleibt uns. Ich starre auf die leuchtenden Nummern der Distrikte auf den Westen der Tribute. Ein frischer Windzug weht an mir vorbei, aber ich friere nicht. Es ist sogar relativ warm.
Vierzig, neununddreißig, achtunddreißig, siebenunddreißig, sechsunddreißig, fünfunddreißig.
,,Bei uns in Distrikt zwölf bedeutet Tribut das gleiche wie Leiche", ruft plötzlich jemand. Alle drehen sich um. Die Stimme kommt von dem Mädchen, das vier Blöcke weiter links steht und eine leuchtende Zwölf auf ihrer Weste hat.
,, Ich weiß, dass ich sterben würde", ruft sie. ,, Fröhliche Hungerspiele und möge das Glück stets mit euch sein" Sie lässt sich nach vorne fallen. Sofort ertönt ein ohrenbetäubendes Krachen. Die Minen, die einen davon abhalten sollen, dass man zu früh losrennt und einen zerfetzen falls man es tut, wurden ausgelöst und sprengen das Mädchen in die Luft. Ich lache leise. ,, Dabei hat der Spaß doch noch gar nicht angefangen", denke ich.
Zwanzig, achtzehn, siebzehn, sechszehn, fünfzehn.
Um uns herum liegt in sicherer Entfernung ein kleiner Fluss. Er ist ungefähr eine Hand breit und nur zwei Zentimeter tief.
Dreizehn, zwölf, elf.
Ich suche das Füllhorn nach einem Dreizack ab. Nirgendwo ist einer zu finden.
Zehn, neun, acht, sieben, sechs.
Ich fixiere mich auf ein paar Rucksäcke und Schwerter, die nah am Füllhorn liegen und stelle mich in Position, bereit um los zu rennen.
Drei, zwei, eins.
Der Gong ertönt und ich bin schon direkt auf den Beinen. Ich renne so schnell ich kann zum Füllhorn. Schnell schnappe ich mir ein Schwert. Hinter mir höre ich jemanden rennen. Blitzschnell drehe ich mich um. Ein Junge mit einer leuchtenden Drei auf der Weste rennt auf mich zu. Ich stehe bereit, das Schwert in Position. Anscheinend denkt er, er könnte gegen mich gewinnen. Als er sich gerade auf mich stürzen will, stehe ich ihm mein Schwert zwischen die Rippen er keucht und fällt zu Boden. Schnell ziehe ich es wieder raus. Der Brustkorb des Jungen hebt sich hektisch, dann bewegt er sich gar nicht mehr. Er ist tot. Ich sehe mich um. Im Dunkeln kann ich Laze erkennen, die gerade einem Mädchen mit einer Neun die Kehle aufschlitzt. Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie Pauluius, Silla, Tilcon und Vallea dabei sind, sich Waffen und Rucksäcke zu schnappen. Ich sehe einen Schatten, der flink im Licht des Mondes um das Füllhorn rennt. Tilcon steht mit dem Rücken zu ihm. ,,Tilcon, hinter dir", rufe ich schnell. Sofort dreht Tilcon sich um und schlägt dem Jungen mit der Acht direkt auf die Nase. Dieser ist kurz durch den Blutschwall, der aus seiner Nase läuft abgelenkt. Silla nutzt die Chance und kommt Tilcon zu Hilfe. Sie will den Jungen gerade mit einem Messer durchbohren, da dreht er sich zu ihr um und zieht ein Messer. Blitzschnell hält er es ihr an die Kehle. Sie zittert und sieht uns hilfesuchend an. ,, Tilcon, Vallea", ruft Pauluius. Sofort sind sie schwerbewaffnet bei ihm und machen einen Kreis um den Jungen aus Distrikt acht. Erst jetzt fällt mir auf, wer es ist. Edlin Croes. Er ist groß und hat blonde Haare. Ich hätte nicht gedacht, dass er so dumm wäre, uns alleine anzugreifen. Während Tilcon und Vallea immer noch dort stehen und Edlin mit ihren Waffen bedrohen, schnappen Laze und ich uns alles mögliche, was wir bekommen.
,,Wie wäre es, wenn wir noch ein paar Tribute ausschalten?", fragt Laze schließlich. Ich nicke und schnappe mir einen Gürtel mit einem Dutzend Messern.
,, Wir teilen uns auf", schlage ich vor. ,, Du nimmst die linke Hälfte und ich die rechte" Sie nickt und wir rennen los. Ein Mädchen mit einer leuchtenden fünf versucht gerade, einen Rucksack mit allem Möglichen vollzustopfen. Ich vetdoppele mein Tempo und zücke das Schwert. Sie blickt auf, als sie meinen Schatten sieht und macht ein ängstliche Gesicht. Todesangst flackert in ihren Augen. ,, Bitte töte mich nicht", wimmerte sie. Ich lache nur.
,, Was hast du denn noch so Tolles in deinem mickrigen Leben vor? Gewinnen wirst du sowieso nicht"
Sie wimmert noch mehr. ,, Bitte lass mich am Leben" Eine Träne rollt ihre Wange hinunter.
,, Tut mir sehr leid, aber ich habe keine Zeit für Mitleid", entgege ich und stoße ihr mein Schwert in die Brust. Mit dem Fuß stoße ich sie von mir weg. Ihre Augen sind starr nach oben gerichtet, voller Angst. ,,Da hättest du eben wegrennen sollen", sage ich kalt und suche mit meinen Augen das Feld ab. Laze scheint gerade in einen Kampf verwickelt zu sein. Sie sieht nicht gerade so aus, als ob sie es schaffen würde. Kurzerhand renne ich von hinten an ihren Gegner heran. Es ist ein hochgewachsener Junge mit einer Elf auf seiner Weste drängt sie immer wieder nach hinten. Kurz bevor er Laze töten kann, schubsen ich ihn zu Boden und drücke seine Arme mit meinen Knien auf den Boden.
,, Was fällt dir ein, meine Freundin zu bedrohen?", sage ich und funkele ihn wütend an. Am liebsten hätte ich nicht ,,meine Freundin" gesagt, weil ich weiß, dass Annie zusieht, aber nur so bekomme ich mehr Sponsoren. Der Junge windet sich und versucht, sich zu befreien, doch ich halte ihn am Boden fest. Er beißt die Zähne zusammen.
,,Die Hungerspiele scheinen für dich vorbei zu sein", verhöhne ich ihn. Seine Augen sind zu Schlitzen geworden und funkeln mich im Mondschein böse an. Seine braunen Haare sind zerzaust und fallen auf den harten Steinboden.
,,Da scheint ja jemand wütend zu sein", sage ich mit gespielten Mitleid. ,, Da hast du Pech gehabt. Wer sich mit meiner Freundin anlegt, legt sich auch mit mir an"
Ich merke, wie seine rechte Hand nach etwas neben seinem Kopf tastet, deshalb stoße ich seine Hand weg. Im Mondlicht blitzt eine Machete auf, mit der er Laze bedroht haben muss. Schnell greife ich mach der Machete und halte sie ihm an die Kehle.
,, Sag auf Wiedersehen, Leben", lacht Laze, die immer noch neben uns steht.
,, Auf wiedersehen", lache ich und durchtrennen seine Kehle. Sofort fließt Blut aus der klaffenden Wunde und bildet eine kleine Lache neben seinem Kopf. Ich steige von ihm hinunter und lächelte Laze an. ,,Danke", sagt sie und gibt mir einen Kuss.
,, Sowas tut man doch für seine Freundin", grinse ich. Ich sehe mich suchend um. ,,Wie wäre es, wenn wir Pauluius, Silla, Tilcon und Vallea ein bisschen helfen?", frage ich schließlich. Laze nickt. Ich nehme die Machete, wische das Blut an meiner Weste ab und stecke sie in meinen Gürtel. Dann gehen wir zum Füllhorn. Dort angekommen sehe ich, wie Pauluius, Silla, Tilcon und Vallea bereits alle notwendigen Sachen in Rucksäcke packen und sie schultern.
,,Habt ihr die Nervensäge getötet?", fragt Laze.
Tilcon nickt. ,, Ja. Irgendwann hat Silla ihm gegen die Schläfe gehauen und ich habe ihn mit meinem Speer durchbohrt", erklärt er.
,,Dann kam aber noch so ein kleines nerviges Mädchen aus dem Füllhorn. Das hatte sich dort die ganze zeit versteckt. Ich glaube es kam aus Distrikt sechs", sagt Silla und rollt mit den Augen. ,, Sie hat rumgeheult, dass wir doch Gnade haben sollen"
,,Wenn sie mit Gnade meint, dass ich sie mit meinem Schwert zerstückelt habe, dann hatte sie ihre Gnade", lacht Pauluius und deutet mit seiner blutigen Schwertspitze auf den Schatten des zerstückelten Leichnames.
,, So eine Heulsuse hatte ich auch schon", sage ich. ,,Die nerven ganz schön. Als ob man die verschonen würde"
,, Wie wäre es, wenn wir Wasser suchen?", fragt Vallea schließlich. Wir stimmen ein und gehen zum Bach, der anscheinend rund um die Ebene des Füllhorns fließt. Auf einmal knallt eine Kanone. Ich zähle die Schüsse. Eins, zwei, drei. Insgesamt knallt die Kanone zehn Mal. Zehn Tote. Noch vierzehn Tribute leben. Unter denen sind noch wir sechs Karrieros. beglückwünschen uns zufrieden und widmen uns schließlich wieder dem kleinen Bach.
Laze beugt sich weiter vor und schaut ins Flussbett. ,,Es scheint alles gut mit dem Wasser zu sein", sagt sie und stellt ihren Rucksack auf den Boden. Sie findet ihn und zieht eine Flasche heraus, die sie dann mit Wasser füllt. Wir machen es ihr mach und trinken auch schon die ersten Schlucke. Es tut gut, kühles Wasser zu trinken. Nach einer Weile, die wir nur da gesessen haben und getrunken haben, beschließen wir, uns einen Unterschlupf zu suchen.
,,Seht mal dort", ruft Silla schließlich und deutet auf einen Felsen. ,,Was ist den dort, Süße?", fragt Pauluius und nähert sich dem Felsen. ,, Eine Höhle", ruft Silla und ist schließlich im Eingang verschwunden. Ich sehe Tilcon mit hochgezogenen Augenbrauen an und er nickt nur. ,,Wenn Silla in die Höhle ziehen möchte, dann werden wir das tun müssen, Kleiner", sagt er und folgt Pauluius in die Höhle. Ich hasse es, wenn mich jemand ,,Kleiner" nennt. Ich bin zwar jünger, aber nicht sehr viel kleiner.
Als wir die Höhle betreten, ist es dunkel. Man sieht nichts, außer dem Höhleneingang, der vom schwachen Mondlicht beleuchtet ist. Ich staune nicht schlecht, als ich durch die ganze Höhle laufe, um ihr Volumen besser erfassen zu können. Doch plötzlich knackst etwas unter meinem Fuß. Der Boden gibt nach und ich falle. Als ich auf den Boden aufschlage, höre ich einen dumpfen Schlag. Mein Kopf schmerzt höllisch und mein Arm ist seltsam verdreht.
,,Finnick!", ruft Laze. ,,Finnick, ist alles gut?"
Ich will antworten, doch meinen Lippen entfährt nur ein schmerzerfülltes Stöhnen. Langsam wird alles schwarz vor meinen Augen und das letzte, was ich höre, sind Lazes panische Rufe und Schluchzer.
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Noch mal Danke fürs Probelesen an Diana_Genjieva! Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Also ab jetzt werden die Kapitel etwas kürzer, weil es jetzt ans ,, Eingemachte" geht. Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter und bleibt so wie ihr seid. UND VIELEN DANK FÜR ÜBER 3K READS UND ÜBER 300 VOTES! IHR SEID ECHT DIE BESTEN. Ich habe euch unendlich doll lieb! ♥♥ Über 3K und über 300 Votes sind eine RIESIGE Ehre für mich und ich weiß nicht, wie ich mich bedanken soll. Wünscht euch einfach wieder etwas ;-) . Wollt ihr öfter Mal Verlosungen machen?
Lona war dieses Mal schnell mit Schreiben ;-) Sie hat schon die nächsten beiden Kapitel B-) Stolz :-D
Noch etwas: Das 23.Kapitel kommt wahrscheinlich Mittwoch und das 24.Kapitel Freitag. Ich fahre am Samstag auf Austausch in die französische Schweiz (8 Stunden Fahrt :-/ ) Aber bei meiner Austauschpartnerin habe ich wahrscheinlich WLAN und kann abends Kapitel schreiben :-D
Süße Grüße
Eure Lona♡♥♡♥

Die Tribute von Panem-Dunkele LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt