"Oh komm schon, tu nicht so, als wärst du eifersüchtig! Du vermisst ihn genau so, aber du kannst einfach nicht über deinen eigenen Schatten springen und zumindest einmal darüber nachdenken, warum das damals alles passiert ist."

"Er ist ein Arsch und Punkt! Er ist kein Stück anders, als alle anderen, die sich so uns gegenüber verhalten haben, also hör endlich auf so an ihm festzuhalten!" "Du kapierst einfach nicht, dass ich nicht nur dich brauche, um glücklich zu sein, oder?" "Wie soll ich das jetzt bitte verstehen?"

"Hey alles in Ordnung?" fragte Maurice besorgt, nachdem er eine Weile den wie eingefroren Micha betrachtet hatte. Langsam schüttelte er den Kopf. Nichts war gut. Nie hatte er gesehen, wie sich so stritten, nie hatte er erwartet, dass sie so streiten konnten.

Es gab schon diverse Kämpfe um den letzten Jogurt, um den besten Controller, wer diesen kaputt gemacht, oder mit fettigen Chipshänden angefasst hat, aber sowas? Das schlimmste war allerdings, dass es seinetwegen war.

Er hatte keine Ahnung was er tun sollte. Würde er dazwischengehen, könnte es möglicherweise schlimmer werden. Wenn er es nicht tat, wäre er kein Stück besser geworden, wäre immer noch zu feige, würde immer noch wegrennen.

"Du meinst immer, dass wir einander haben und niemanden sonst brauchen, aber das stimmt nicht!" Kurz war es still. "Gut, dann... solltest du dich vielleicht auf die Suche nach jemanden machen, mit dem du glücklich bist." "Bitte was?!" "Wie soll ich reagieren Manu? Du hast mir gerade verklickert, dass du mit mir nicht glücklich bist, also..... viel Glück."

Es war totenstill im Raum. "Ma-machst du grade Schluss mit mir?" "Ja vielleicht tu ich das und ich hasse es, wie du jetzt vorgibst überrascht darüber zu sein!" "Und weißt du was ich hasse?! Wie du jetzt wieder überdramatisierst! Ich habe nie gesagt, dass-" "Oh Mann Leute!"

Beide Köpfe drehten sich blitzschnell zu ihm herum, als er das Wort ergriff. "Nicht zu fassen, und du bringst ihn auch noch her?!" schrie Patrick Manu an. Dieser zuckte nicht mal zusammen, er verteidigte sich auch nicht. Alles was er tat war sich an den Schreibtisch zu setzten und abwesend aus dem Fenster zu sehen.

Maurice war zu jenem gegangen und sah ihn besorgt an, was Manu natürlich noch weniger wahrnahm. Patrick wandte den Blick von dem Langhaarigen ab und funkelte nun Micha vernichtend an.

"Du kannst echt nur alles kaputt machen oder?" fragte Pat schließlich mit zitternder Stimme. Langsam schüttelte er den Kopf. "Ich hab einen Fehler gemacht. Gut vielleicht hab ich mehr als einen gemacht und ich kann das nicht rechtfertigen. Ich kann das mit keiner Erklärung wieder gut machen, ich kann dir nur sagen, wie sehr ich mich jetzt für euch freue, wie ich es schon damals getan habe, aber zu viel Angst hatte mir das einzugestehen und wie weh es mir jetzt tut euch beide so zu sehen."

"Du glaubst also wirklich, jetzt nachdem Dein Phillip nicht mehr da ist kannst du hier einfach auftauchen und behaupten, dass es dir Leid tut, weil du jetzt ja leider nicht mehr so gut dastehst in deiner tollen Gruppe und eh du ganz alleine bist kommst du lieber wieder angekrochen."

"Hat Manu dir erzählt, dass er bei mir angerufen hat? Bevor ihr zur Polizei gegangen seid?" "Er hat was?" "Hat er dir erzählt, dass diese Familie verdammt gute Anwälte hat, hat er dir erzählt, dass ich noch am selben Tag zu ihm gegangen bin und ihn mit einer Handykamera versteckt im Ärmel zu einem Geständnis gebracht habe?"

Stille. "Du hast jeden Grund sauer auf mich zu sein, aber nicht diesen!" "Micha!" sagte plötzlich Maurice und er drehte seinen Kopf zu ihm um. "Hattest du gesagt, dass es selten ist, wenn Manu weint?"

Sofort weiteten sich seine Augen. "Bitte sag mir nicht das-" Er musste gar nicht weitersprechen, denn Mauris Blick sagte alles. Patrick schien jetzt komplett verwirrt zu sein. "Manu?" fragte er sanft und ging auf diesen zu.

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