Das Spiel des Lebens

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>Ein fröhliches Hallo an alle Leser. Freue mich das du vorbeischaust. Eine kleine Info vorweg;
Die Gesichte habe ich für eine Freundin geschrieben, welche Eishockey über alles liebt und so einen persönlichen Bezug zu der Story hat. Daher zieht es sich für euch anderen ein wenig am Anfang. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und verfolgt die Gesichte von Sam bis zum Ende. #oneTeam #oneDream

Liebe Grüße

ColeenCarter

Ps. Viel Spaß beim lesen ♡ <


Ich stöhnte auf. "Papa, nicht schon wieder!"

Entschuldigend sah er mich an.
"Wir haben uns gerade eingelebt! Charly ist hier so glücklich wie nirgends!"
"Es tut mir wirklich leid. Dies ist ein Angebot was ich nicht ausschlagen kann."
Wutentbrannt stampfte ich mit dem Fuß auf und warf in meiner Verzweiflung den Teller zu Boden, den ich abräumen wollte.
"Es ist ungerecht und das weißt du! Wir haben nie die Chance ein vernünftiges Leben zu führen, weil wir immer nur deinetwegen Umziehen müssen."
"Sam! Es reicht!"
"Du weißt das ich recht habe!"
Wütend erhob er sich von seinem Stuhl und zeigte Richtung Tür. "Ab in dein Zimmer, Fräulein."
"Papa!"
"Geh!"
"Ich bin erwachsen!"
"Du wohnst aber unter meinem Dach."
Wütend knallte ich meine Zimmertür zu und warf mich auf mein Bett. Manchmal hasste ich mein Leben. Ständig umziehen, viel zu viele neue Leute, mit fremden Gesichtern.
Nie war mein Vater zuhause. Immer unterwegs. Wenn er nicht beim Training war oder ein Heimspiel hatte, reiste er in die entlegensten Städte Deutschlands.
Ich hatte früher nie geahnt, dass Deutschland doch verhältnismäßig groß war. Naja- jedenfalls groß genug, dass er uns dann auch mal die ein oder andere Nacht allein lassen musste. Er konnte von Glück reden das ich schon volljährig war und auf meine kleine Schwester acht geben konnte.

Am liebsten würde ich alles schmeißen und wieder zurück nach Amerika gehen. Aber- meine Schwester. Ich könnte sie nicht einfach im Stich lassen.
Mein Vater war und ist Profi-Eishockeyspieler. Als ich elf Jahre alt war, bekam er ein Vertrag in Berlin, wo wir lebten bis ich dreizehn wurde. Ab da an änderte sich alles.
Meine kleine Schwester wurde geboren und bekam den Namen meiner verstorben Oma mütterlicher Seite. Charlotte.
Wie kann man ein süßes blondhaariges Mädchen Charlotte nennen? Und aus diesem Grund nenne ich sie Grundsätzlich Charly. Ich weiß es ist auch nicht viel besser, aber ein wenig. Man könnte es auch Rebellion nennen.
Auf jeden Fall hielt meine olle Mutter es noch ein Jahr mit uns aus und verließ uns dann genau an meinem vierzehnten Geburtstag. -Verkorkste Kindheit-
Viel gibt es ohnehin nicht von meiner Mutter zu sagen. Sie war dünn, groß, blond, immer aufgetakelt, aufgespritzte Lippen, wies eine Nasenkorrektur auf und sah mich als den schlimmsten Fehler ihres Lebens an.
Meine Mutter war sechzehn als sie mich bekommen hatte.

-Mein Vater hingegen war wenigstens 17-

War ja offensichtlich das das zum scheitern verurteilt war, oder?! Also Bitte. Aber als Fehler bezeichnet zu werden tut schon etwas weh.

Vielleicht konnte meine Mutter mich auch nicht leider weil ich ziemlich nach meinem Vater kam. -Oh Gott- jetzt hab ich es selbst gesagt. Kein Mädchen hört gern wenn sie aussieht wie der Vater.

Auf jeden Fall habe ich das rötliche Haar und seine Locken geerbt. Sowohl die Locken als auch die Farbe sind bei mir unglücklicherweise nur stärker ausgeprägt. -Angeblich gibt es einen Iren in der Familie-

Wie auch immer. Heute ist mein Vater fünfunddreißig Jahre alt und ziemlich Haar los. Wenigstens habe ich seine strahlend hell blauen Augen geerbt.
Leise klopfte es an meiner Tür. "Kann ich rein?"

Sauer warf ich mein Kopfkissen gegen die Tür, doch mein Vater öffnete sie trotzdem. "Sam, es tut mir wirklich leid. Die haben mir dort mehr Geld geboten. Ich möchte nur das Beste für euch. Ihr seit mein ein und alles." Zögernd nahm er auf meiner Bettkante platz. Ich antwortet ihm nicht und sah ihn auch nicht an. Stur starrte ich an die Decke und wartet bis er wieder ging.

Er hatte keine Ahnung wie es sich anfühlte ständig umzuziehen. Immer neue Leute kennen zulernen und Angst haben zu müssen, ob sie einen nur mögen weil der Vater Eishockeyspieler ist.

Ja okay, er weiß schon wie es ist, denn er zieht ja mit um, aber für ihn ist das ganze Spiel viel einfacher. In seinem neuen Team kann er Freundschaften schließen ohne irgendwelche Bedenken haben zu müssen.
Ich weiß. Ich bin achtzehn und sollte mich eigentlich zu benehmen wissen, aber in diesem Fall setzte es das ein oder andere mal bei mir einfach aus. In dieser Beziehung war ich einfach geschädigt. Dazu muss man sagen, Kinder können echt gemein sein. Ich vermute einfach, dass ich meine kleine Schwester davor bewahren möchte.
Gesagt getan fünf Monate später zogen wir um. In ein kleines Kaff, welches eigentlich als Metropole gilt, wovon man allerdings nicht viel merkt.

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