Kapitel 11

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Kapitel 11

Ich schlug meine Augen auf. Man war das eine Nacht. Hui. Ich sah mich um. WO WAR ICH? Ich trug noch mein Top, aber keine Hose. Nur noch in meinem Tanga lag ich in einem fremden Bett. Langsam wandte ich den Kopf zur Seite und betete niemand neben mir vor zu finden. Gott sei Dank ich war allein. Ich schloss meine Augen und ließ den Abend reveu passieren. Das letzte an was ich mich erinnern konnte war, dass Damian mein Haar gehalten hatte. Oh nein! Mir schwante böses. Ich konzentrierte mich, strenge mein Kopf an und langsam kam die Erinnerung zurück.
Nach meiner Kotzorgie und nachdem Damian mich wieder ins Auto verfrachtet hatte musste ich eingeschlafen sein. Denn standen wir plötzlich vor unserer Wohnung. "Ich bring dich noch rein und warte bis du im Bett liegst.", sagte er eindringlich und fasste mich an die Schulter. Er trug mich ehr als das ich lief. -Wie Peinlich- Ich wollte sterben. Vor der Haustür nahm er mir meine Tasche. Fand ein paar Ob´s -natürlich die extra großen- aber kein Schlüssel. Ich grinste ihn dümmlich an. "Wo ist dein Schlüssel.", fragte er und sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an. Mein grinsen wurde breiter. "Bei Jamie." Ich kippte um und landete auf dem Boden.
Er stöhnte auf und legte den Kopf in den Nacken. Ob es jetzt wegen dem Schüssel oder dem umfallen war....- wer wusste das schon so genau. Wir drehten um und er schleifte mich zurück zum Auto. Der Wind peitschte mir durch das Haar. Es war eine Sternenklare Nacht und der Mond schien hell. Ich machte mich los und starrte in die Sterne. "Samantha! Komm jetzt." Ich wich einen Stritt zurück. "Geh weg! Ich kann dich nicht leiden!". Habe ich das wirklich gesagt? -Boden tu dich auf-
Verdutzt blieb er stehen und sah mich an. "Die Sterne sind so schön! Wie die Augen von Mr Right.", faselte ich munter weiter und kippte abermals um.
"Was? Wie wer?", fragte er und sah zu mir hinunter.  
"Auf jeden fall nicht wie deine.", keifte ich.
Damian schwieg.
Ich versuch mich an ihm hoch zu ziehen, erwischte den Hosenbunt, öffnete seinen Gürtel, rutsche ab und saß wieder auf dem Boden mit seinem Gürtel in der Hand. Es war ausversehen! Das schwöre ich.
"Schaffst du es heute noch?", fragte Damian genervt nach, jedoch antwortet ich nicht.
Beim zweiten Versuch erwischte ich wieder den Hosenbund und riss ihm mit einem lautem Geräusch die drei Knöpfe von seiner Hose ab POOONG  schepperte mir der eine Knopf ins Auge und ZIING- der andere gegen die Stirn.
Ich fuhr mit der Hand an den Kopf und jaulte. Damian musterte was ich angerichtet hatte und stöhnte. Er versuchte zu richten was zu richten war und gab sich die größte Mühe seine Entchenboxershort zu verstecken.
"Ich bin beruhigt das du keinen Tanga trägst.", murmelte ich und rieb mir immer noch mein Auge.
Damian entgegnete pampig:" Wenn Dummheit weh tut. Du kennst doch den Spruch oder?" "Und wenn Dummheit weh tun würde-" Stille. Mehr viel mir nicht ein.  "würde...." Denken! Denken! Damian sah mich fragend an. "-hättest du kein Hirn!", brüllte ich los.
Damian zuckte zusammen. "Wenn Dummheit weh tun würde hättest ich kein Hirn?!" Er schürzte die Lippen und kniff die Augen zusammen. Ich war Stolz auf mich. "Ja Sam, Mhm, klingt logisch."
"Ich weiß.  Ich bin toll." Grinste ich mir zurecht.
Er tätschelte mir den Kopf. "JA Sam! Auf jeden fall. Ich bin Stolz auf dich. Würdest du jetzt bitte aufstehen?", sein wurde drängender.
"Nöp!"
"Na gut! Wie du willst.", sagte er schneidend. Ehe ich es mich versah wurde ich von den Füßen gerissen. Damian warf mich grob über seine Schulter und trug mich zum Auto. Mir wurde wieder schlecht. Ich wollte sagten er sollte mich runter lassen, aber ich kotzte ihm schon auf den Pullover. In diesem Moment dachte ich nur; geschieht dir ganz recht!
Jetzt denke ich, dass sich der gesamte Abend zu einer Katastrophe entwickelte. "Hast du mich gerade angekotzt?!", entfuhr es ihm. Ich grinste -mal wieder- nur dümmlich vor mich her. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung und machte einen kleinen Hüpfer, damit ich ihm antwortete. "Hm.", war alles was ich erwiderte. Damian setzte mich ab und begutachtet die sauerrei. Er zog seinen Pullover aus knüllte ihn zusammen und warf mich mit seiner freien Hand wieder über die Schulter. In der ferne bellte ein Hund und entfernte rufe waren zu hören. Wäre ich nüchtern und allein gewesen hätte ich mich zu Tode gegruselt.
Er bucksierte mich ins Auto und verstaute seinen voll gekotzten Pulli in einer weißen Plastiktüte im Kofferraum.
Ich drehte mich im Bett zur Seite. Oh nein! Ich kann ihn doch nicht voll gekotzt haben. Vielleicht hatte ich das ja auch alles nur geträumt und war bei dem Türken in der Wohnung. Ein Bild auf dem Nachttisch von Damian und seiner Familie sagte etwas anderes. Shit.
Ich schloss wieder meine Augen und versuchte mich an den Rest zu erinnern.
Er trug mich hoch in seine Wohnung.  Und setzte mich auf seinem Sofa ab. Die Wohnung war ähnlich geschnitten wie unsere nur mit weniger Zimmern. Erst jetzt fiel mir auf, dass es nur noch ein weißes T-Shirt trug. Es war immer noch dunkel. Mit mir über der Schulter hatte er es nicht geschafft das Licht einzuschalten.
Das grelle Licht blendete mich und kniff die Augen zusammen. Plötzlich eilte Damian auf mich zu. Er kniete sich vor mich und strich mit seinen langen, kühlen Finger über eine Stelle oberhalb meines linken Wangenknochens. Es tat weh. "Au! Spinnst du?!", brummte ich fies und funkelte ihn böse an. "Was hast du gemacht?"
Ich antwortete nicht. Er sollte mich einfach in Ruhe lassen. Ich wollte nichts sehnlicher als schlafen. Alles drehte sich und mein Kopf pochte. Einen kurzen Augenblick saß ich da und rührte mich nicht. Starrte mit großen Augen auf einen Punkt an der Wand. "Ist dir schlecht?", fragte er leise. In seiner Stimme schwang etwas sanftes mit, was mich beruhigte. Ich nickte. Damian stützte mich und geleitete mich zur Toilette. Gerade angekommen erbrach ich mich wieder. Ich würgte und keuchte und wünschte mir nichts sehnlicher als zu sterben. "Erschieß mich!", flehte ich in die Kloschlüssel. Er schnaubte. "Ich denke eher nicht." -Arsch-
Wieder krampfte sich mein gesamter Körper zusammen und ich würgte abermals. Geduldig hielt er mein Haar und streichelte mir bei heftigen Würgern über den Rücken.
Ich ließ mich zurück sinken und stöhnte. Ich saß in Damians Wohnung, vor seinem Klo, auf dem Boden und übergab mich aufs heftigste. -Peinlich-
"Geht es wieder?"
Ich nickte schwach und wischte mir mit dem Arm über den Mund. Mein Bauchmuskeln schmerzten und ich fühlte mich schlapp. "Kannst du zum Sofa laufen? Ich komme gleich nach.", sagte er und zog mich hoch. Schlapp schwankte ich Richtung Wohnzimmer, stieß mit der Schulter gegen den Türrahmen, haute beinnahe eine Blumenvase vom Tisch  und ließ mich erschöpft nieder. Ich war gerade am wegdämmern, da kam Damian zurück. Er legte eine graue Jogginghose neben mich und bedeutet mir sie anzuziehen. Warum war mir nicht klar. Ich weigerte mich. "Zieh mir die Hose doch selbst aus!"
Ein schaudern durchfuhr mich. Wie konnte ich so etwas nur sagen. Ich wünschte in dem Bett augenblicklich zu sterben. So wie es aussah hatte er mir die Hose tatsächlich ausgezogen. -Schwein!- Da überkam mich ein böser Gedanke. Hatten wir vielleicht-....?
Nein! Das konnte nicht sein! So betrunken kann man nicht sein um sich auf Damian Dach einzulassen. Nie im leben könnte ich mir so einen unhöflichen, schlecht erzogenen, ichbezogenen, Machoarsch einlassen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte. Die Erinnerung kam nicht zurück. Langsam richtet ich mich auf. Mein Kopf pochte wie wild und oberhalb meines Wangenknochens brannte es wie Feuer, genau so wie meine Knie. Mein Blick auf etwas Hosenartiges gerichtet. Die Jogginghose. Jackpot.
Ich schlüpfte hineinte und stellt fest, dass meine beiden Knie großflächig aufgeschürft waren. Ich sah mich nach einem Spiegel um. Wer besaß denn keinen Spiegel in seinem Schlafzimmer. Offenbar nur der Damian.
Ich schlich zur Tür und spähte hinaus. Alles war dunkel. Gleichmäßiges Atmen war zu hören. "Lebste noch?", kam seine verschlafene Stimme vom Sofa.
"Ja!" Ich wurde rot.
"Schade!"
"Was?!"
"Du bist anstrengend."
Ich schnaube verächtlich und marschierte an ihm vorbei Richtung Bad. Als ich mich im Spiegel betrachtet schreckte ich zusammen. Meine Augen waren geschwollen. Das eine mehr als das andere, mein Wangenknochen blau und eine Schürfwunde unter meinem Linken Auge setzte dem ganzen die Krone auf. Nachdem ich mir den Mund ausgespült hatte und zurück ins Wohnzimmer kam war Damian dabei den Frühstückstisch zu decken. Nett.
"Has du mich geschlagen?"
Er hielt in seiner Bewegung inne und funkelte mich zornig an. "Nein! Hätte ich aber besser tun sollen. Verdient hättest du es auf jeden fall."
Was erlaubte der sich eigentlich? Nach streiten war mir allerdings nicht zu mute und so sackte ich mit schweren Gliedern, Muskelkater, Kopfschmerzen und brennenden Schürfwunden auf dem Sofa zusammen. Es brannte mir unter den Fingern zu erfahren was passiert war, doch wagte ich es nicht. Ich mochte nicht es etwas hören, was besser ungesagt geblieben wäre.
Mit geschlossenen Augen saß ich da, den Kopf im Nacken und döste ein wenig vor mich hin.
"Hier!"

Ich zuckte zusammen und riss die Augen auf. Damian hatte ein kleines Katerfrühstück zubereitet. Er reichte mir einen Teller.
"Ich esse kein Fleisch."
Er nickte. "Ich weiß. Ist Tofu."
Ich zwar sehr erstaunt, dass er so etwas im Hause hatte, war aber zu erschöpft um mir weiter den Kopf drüber zu zerbrechen. Toast, Brötchen aus dem Backofen, Marmeladen und Nutella hatte er auf dem kleinen Couchtisch bereitgestellt. Mir war überhaupt nicht nach essen, wollte dennoch nicht unhöflich sein. Ich griff mir den Nutella und verteilte es großzügig auf dem Brötchen. Ich hasse ihn. Jetzt noch mehr denn je. Ich wollte nie wieder mit ihm sprechen, doch blieb mir nicht groß etwas anderes übrig, wenn ich wissen wollte wie meine Hose abhanden gekommen war.
Ich zwang mir meine Tofuwürstchen hinunter, wobei schnell klar wurde, dass es kein Tofu war. Es war definitiv ein Getreideprodukt "Ey Damian."
Er ließ seinen Kaffee sinken. "Das ist kein Tofu!", sagte ich monoton.
Er zuckte mit den Schultern. "Gehört mir nicht."
Wahrscheinlich seiner Schnecke. Ich ging weiter zu meinem Brötchen über und spülte den ersten bissen mit Orangensaft hinunter. Ich setzte mal Glas ab und musterte ihn.
"Sag mal-" Er sah auf. "Wieso bin ich aufgewacht und hatte keine Hose mehr an?"
Er sagte nichts, musterte mich und nippe an seinem Kaffee.
Schließlich erklärte er:" Du wolltest deine zerrissene Hose nicht ausziehen."
"Also hast du sie mir ausgezogen?!"
Er grinste. "Habe mich herausgefordert gefühlt." Ich hatte das Bedürfnis ihn eine runter zu hauen. Anscheinend sah man mir dies an denn fuhr er hastig fort:" Nein spaß. Ich wollte deine Knie sauber machen und desinfizieren. Deine Hose war schmutzig, zerrissen und blutig. Nachdem ich zehn Minuten mit einer besoffenen diskutiert habe, dass sie doch bitte selber ihre Hose ausziehen sollte, war es mir zu dumm und ich habe das gemacht. Ununterbrochen hast du mir gesagt ich soll dir die Hose ausziehen, wenn ich dich unbedingt nackt sehen wollte."
Ich wurde rot. "Und dann?"
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Und dann habe ich dir eine Decke gereicht und anschließend dein Knie eingesprüht." Ich versuchte mich daran zu erinnern aber es tat sich nichts. "Ich hätte nicht gedachte du so laut brüllen kannst. Mädchen eben. Brüllst die ganze Wohnung zusammen weil die Knie ein wenig brennen." Er schüttelte den Kopf.
"Und dann?"
"Hast du angefangen zu heulen."
Erschrocken sah ich ihn an.
"Du  hast Rotz und Wasser geheult und dann geschnieft; Das hat Mama auch immer gemacht." Er ahmte meine Stimme nach. Ich traute nicht ihn anzublicken. Ich verachtet meine Mutter. Wünschte sie zum Teufel. Wie konnte es mir daher passieren das ich anfing zu weinen und an alte Zeiten zurück dachte? Schließlich war ich doch das schlimmste was ihr je passieren konnte. Sie war es nicht wert auch nur einen Gedanken zu verschwenden, geschweige denn eine Träne zu vergießen. Schwach erinnerte ich mich. Lange habe ich geweint. Eine Träne nach der nächsten vergossen. Damian saß neben mir auf dem Sofa und rührte sich nicht. Saß nur neben mir und starrte an die gegenüberliegende Wand. Mir war kalt. Ich zitterte. Vor Erschöpfung als auch vor Kälte. Irgendwann ließ ich mein Kopf auf seine Schulter sinken.
"Was ist dann passiert?"
"Nichts. Ich habe dir beim heulen zugehört und nachdem du dich beruhig hast habe ich dir eine Decke inklusive Kissen gegeben und bin rüber gegangen. Aber damit immer noch nicht genug bist du ins Schlafzimmer gestürmt und hast mich als Rücksichtslos und Chauvischwein beleidigt."
Ich lachte.
"Du hast die Deckenleuchte angemacht und empört geschrien, dass ich kein Gentleman wäre, da man eine Dame nicht auf dem Sofa schlafen lässt."
"Lass mich raten, Damian. Du hattest kein Bock zu diskutieren und bist genervt auf das Sofa gewandert."
"Jap. Habe mir mein Kissen geschnappt und habe der Dame mein Bett überlassen."

Ich war wütend. Warum musste auch ausgerechnet er mir über den Weg laufen. Nicht nur das ich vor ihm schwach gewirkt hatte, ich musste eingestehen, dass ich nicht perfekt war. Plötzlich sprang ich auf. "Wie spät ist es?"
Verwundert blickte er auf sein Handy, welches er aus der Tasche seiner Jogginghose gezaubert hatte. "Kurz vor dreizehn Uhr?", antworte Damian sichtlich verwirrt. Mein Kopf begann nur noch heftiger zu pochen. "Ich muss Charly abholen!"
"Wo ist sie?"
"Bei Basti."
Er sah mich verdutzt an, fragte aber nicht weiter nach. "Komm, ich fahre dich!"  Er erhob sich und ich musste mich zusammen reißen ihm nicht um den Hals zu fallen. Davon ab hätte ich es ihm nachhinein wahrscheinlich eh bereut. Körperkontakt hatten wir letzte Nacht bei weitem genug.

Das Spiel des LebensOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz