"Aber nervt es nicht viel mehr, sich um alles kümmern zu müssen?" fragte er weiter. "Geht. Das ist Gewohnheitssache und wir sind ein eingespieltes Team ich und meine Geschwister. Machen wir jetzt was oder reden wir weiter über meine ScHwErE kInDhEiT?"

"Okay okay." sagte er und nahm die Fernbedienung in die Hand. "Was gucken wir?" "Wirst du schon gleich sehen."

"Hast du den ganzen Tag ferngesehen? Warst du überhaupt mal draußen?" fragte seine Mutter empört, als sie abends nach Hause kam. "Stundenlang Marvel verdammt, nichts als Marvel!" jammerte Maurice, auch wenn die Frau ihn nicht hören konnte.

"Ich geh dann nochmal raus. Wann gibt's Essen?" Sie seufzte. "gleich, ich hab's aber eilig ich geh noch schwimmen, also iss alleine ich hab Sushi mitgebracht." "Is okay." meinte er nur ohne von seinem Film aufzugucken.

"Mach es bitte aus, ich kann nicht mehr!" stöhnte Maurice. "Schön, ich muss sowieso los." antwortete Micha und holte die Sushi Packung aus der Küche, um sie auf dem Weg zu essen. er zog seine Jacke an und knallte Maurice die Tür vor der Nase zu.

"Hey, was soll denn das?" "Du gehst doch so wie so durch!" "So verhält sich aber kein Gentleman!" Micha schnaubte nur. Auf dem Weg redeten sie nicht viel miteinander, hauptsächlich, weil Micha mit essen beschäftigt war.

"Hey!" begrüßte er Phillip und die anderen, die draußen vor dem Club standen und tauschte mit allen Handschläge aus, bevor sie reingingen. Phillip hatte hier ziemlich enge Kontakte, weshalb es nie sonderlich schwer war hineinzukommen und Stress, dass sie noch nicht volljährig waren hatten sie auch nie.

Eigentlich war es wie immer. Micha hatte nie verstanden, was so toll an der ganzen Feier- Geschichte war, aber er machte noch jedes mal mit, auch wenn er heute nicht so viel trank wie sonst. "Hey, willst du nüchtern bleiben oder was?" fragte ihn Phillip etwas angeheitert, nachdem er schon zum dritten Mal nur Cola trank.

"Ne, hab nur ein bisschen Kopfschmerzen." "Ach was!" winkte sein bester Freund ab und schüttete ihm etwas von seinem Wodka in die Cola und verschwand wieder. "Ihh." Maurice rümpfte die Nase. "Wie viel hat der da bitte reingemacht?"

Sein fast leeres Glas war nun wieder randvoll gefüllt. "Ach scheiß drauf." seufzte er und schüttete das Gemisch auf ex runter. "Frohes Kotzen." bemerkte Maurice mit gerümpfter Nase. "Hey Micha komm mal her!" rief ihm aus der Menge einer seiner Freunde zu.

Er stellte das leere Glas auf dem Tresen ab und folgte dem Ruf in die Menge. "Oh! Wen haben wir denn da?" bemerkte er, als er bei der Gruppe angekommen war und einen braunhaarigen Jungen sah. "Wo hast du denn deine Prinzessin gelassen?"

"Du kennst doch Manu, du weißt, dass er sowas hasst." Alle schauten ihn an. Phillip ergriff das Wort. "Ich würde dir raten dich nicht mit uns anzulegen, du bist allein hier!" "Was hab ich jetzt gesagt Phillip?" fragte Patrick genervt.

"Vielleicht, hörst du mal auf, jemanden von uns zu unterstellen, er hätte etwas mit jemanden wie dir, oder deinem ekelhaften Freund zu tun." "Greift das deine Würde an, tut mir leid, dass hätte ich wissen müssen."

"Pass lieber aus!" sein bester Freund machte noch ein paar Schritte auf seinen ehemaligen besten Freund zu und stand nun direkt vor dem Braunäugigen. Er war größer als Patrick und schaute bedrohlich auf ihn hinab.

Jedoch änderte das an Patricks Haltung absolut nichts. Er ging keinen Schritt zurück, er zitterte nicht und atmete nicht schneller. "Ich habe keine Angst vor dir." sagte er fest und schaute Phillip genau in die Augen. "Wir sind zu zwölft und du allein." "Okay tut mir leid, ich habe keine Angst vor euch."

Micha wusste genau wie sehr sowas seinen Freund verärgerte. Phillip holte zum Schlag aus und Micha senkte ein wenig seinen Kopf nach unten. "Wenigstens hat sich das nicht verändert. Du kannst immer noch nicht sehen wie sich Menschen verletzen."

Er hob den Blick. Patrick grinste ihn an. Der Schlag von Phillip ging scheinbar nur an Patricks Schulter. Er konnte nicht mehr sehen was dann geschah, denn er spürte wie sein Magen sich auf den Weg machte sein Zwerchfell zu besuchen und hielt es für eine bessere Idee auf die Toilette zu sprinten.

Kaum war er in einer der Kabinen angekommen, erbrach er sich in die Toilette. "Bist du bereit?" fragte Maurice ihn als er fertig war. "Bitte was?" fragte er fassungslos. "Ich mach es kurz. Heute keine Reise zu irgendwem in den Kopf oder sonst was ich mute deinem Gehirn zu, dass es auch allein schnallt was ich dir sagen will. Gerade bist du noch zurechnungsfähig. Wer weiß wann Phillip um die Ecke kommt und meint 'Ach was' um dir dann den Wodka direkt in den Mund zu kippen."

"Willst du, dass ich nochmal kotze?" Er sah nur noch das Schulterzucken, da wurde es wieder schwarz. Oh Mann wie er dieses Gefühl hasste. Recht schnell erkannte er Patrick vor sich, der durch das Schulhaus lief, er machte keinen verletzlichen Eindruck, im Gegenteil, auch wenn keiner so wirklich gut auf ihn zu sprechen schien, schien er das gar nicht zu merken.

Sie befanden sich im zweiten Stock, was man an den Türen mit den Zweihunderterzahlen erkannte. Nur eine hob sich von den anderen ab, da sie eine 5 auf sich stehen hatte.

Er öffnete diese und wie erwartet stand er nicht im Physikraum bei Herr Kager, sondern im langen Flur. Wieder hatte Maurice recht behalten. Er brauchte keinen Ausschnitt aus Patricks Leben, um den Zusammenhang zu verstehen.

'Mut'

Das war schon immer eine Eigenschaft, die er an Patrick im Stillen bewunderte. Er hatte sich ohne Hemmungen geoutet, stand für seinen Freund in den brenzligsten Situationen ein, war immer der von den dreien gewesen der sich das meiste traute.

Höchstwahrscheinlich war es sein Verdienst, dass Manu so offen damit umgehen konnte. Und Micha schaffte es nicht mal seinem besten Freund, der das respektieren sollte zu sagen, dass er keine Lust auf feiern hatte. Noch nie.

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So da bin ich! Wieder etwas spät, aber wenn ihr auch nur ein bisschen so seid wie ich, dann dürfte ihr sowieso noch wach sein. Ihr Schlingel!

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen!

Elli

1691 Wörter

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