Kapitel 8

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Am Eingang trafen wir Kleo, Amy und die Jungs. Jacob zog mich sofort in eine lange, feste Umarmung und drückte mir einen Kuss auf die Nasenspitze. Seine Augen strahlten mich dabei an und ich musste lächeln. Nachdem ich noch die anderen begrüßt hatte, nahm er mich an der Hand und zog mich in den Club. 

Wir setzten uns erst einmal alle an die Bar. Zwischendurch gingen wir auf die Tanzfläche. Als ich dann wieder einmal an der Bar saß, kam Luis  und zerrte mich, ohne zu fragen ob ich überhaupt wollte, auf die Tanzfläche. Luis eben, aber er schien schon leicht angetrunken zu sein. Solange er noch einigermaßen klar denken konnte war das okay. Wir dancten erst mal eine Runde ab, Tim kam dann auch noch dazu. Es machte richtig viel Spaß mit ihnen zu tanzen. Nach einer Weile gingen die beiden Jungs zu Kleo und Amy. 

Ich sah mich nach den anderen um. Lia und Bene waren auf der anderen Seite der Tanzfläche, aber ich wollte die beiden Süßen auch nicht stören. Also ging ich Jacob suchen. Ich hatte ihn jetzt schon länger nicht mehr gesehen. Doch ich konnte ihn nicht finden und ich hatte schon die ganze Tanzfläche und die Bar abgesucht. Ich beschloss noch einmal um die gesamte Tanzfläche herumzugehen, da es am Rand sehr dunkel war und man deswegen von der Bar aus nicht so viel sehen konnte. Überall waren nur tanzende Leute, Pärchen usw. Das übliche eben.

 In einer Ecke steckte gerade ein schwarz haariger Typ irgend so einer blonden Bitch die Zunge in den Hals. Ich verdrehte nur die Augen und lief an ihnen vorbei. Plözlich durchzuckte mich ein Schmerz. Er traf mich wie ein Messerstich in mein Herz. Moment mal...ein schwarzhaariger Typ. Das war doch nicht etwa... Jacob?! Ich drehte mich um und tatsächlich, es war Jacob. Mir kamen die Tränen. Jetzt nicht weinen Tony! Was sollte das?!

 „Jacob!", rief ich, aber er schien es nicht zu hören, weil die Musik so laut war. Also lief ich auf ihn zu. „Jacob!!", rief ich nun etwas lauter und riss ihn an der Schulter zu mir herum. „Wasn los?", er sah mich erstaunt an. Ernsthaft?! Ich sah ihn einfach nur an. Er war betrunken. Eindeutig. Trotzdem, was sollte das?! Mir stiegen die Tränen in die Augen und waren kurz davor mein Gesicht hinunter zu fließen. Dennoch riss ich mich noch mal zusammen. Jacob schaute mich fragend an. 

Er wartete auf eine Antwort. Ich sah ihm in den Augen und sagte mit fester Stimme: „Jacob was soll das?!" Die erste Träne kullerte meine Wange runter. „Ich dachte der Kuss hat dir etwas bedeutet!", rief ich, drehte mich um und rannte aus dem Club. Zurück ließ ich einen völlig verwirrten Jacob. Über die anderen dachte ich gerade nicht nach. Nun ließ ich meinen Tränen freien lauf. Ich rannte in einen Park und setzte mich dort auf eine Bank. 

 Jacob Sicht: 

 „Ich dachte der Kuss hatte dir etwas bedeutet!", hallte es in meinem Kopf nach. Tony war aus dem Club gerannt. Ich wollte ihr erst folgen, doch dann hatte mich diese Blondine auf die Tanzfläche gezogen. Nun versuchte sie mich abzuknutschen, aber ich drückte sie von mich weg. Was wollte die eigentlich von mir? Ich kannte die noch nicht einmal. „Ich dachte der Kuss hatte dir was bedeutet!" Natürlich hat er das. Was ist mit Tony? Mensch, ich konnte nicht mehr klar denken. Mein Gehirn war total vernebelt. Ich hatte eindeutig zu viel getrunken. Kurzerhand beschloss ich hier zu verschwinden. Nachdenken und alles andere konnte ich für heute vergessen. 

 Tonys Sicht: 

 Wieso tat er das? Wieso nur? Wieso? Ich war mir so sicher gewesen, dass da etwas war, dass ihm der Kuss etwas bedeutet hat. Ich war mir hundertprozentig sicher gewesen. So schnell konnte man sich täuschen. Auch hätte ich so etwas nie von ihm gedacht. Er war schon immer so nett und super süß zu mir gewesen. Dabei war das alles gar nicht ernst gemeint. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Jacob war ja doch nur so wie alle anderen Typen, die ein Mädchen nach dem anderen abknutschten und nur benutzten. War das so? Ich war mir nicht sicher. Er schien bisher immer das Gegenteil davon gewesen zu sein. Aber egal wie er jetzt war, es schmerzte immer noch. Ich hatte mir echt viel zu viel auf den Kuss eingebildet. Mir ging es gerade wortwörtlich scheiße. Plötzlich setzte sich jemand neben mich auf die Bank. Ich sah auf. Es war Luis, der mich ziemlich besorgt ansah. 

Luis Sicht:

 Ich lief in den Park, in dem Tony verschwunden war. Eben hatte ich mich nur kurz umgedreht und sie zusammen mit Jacob gesehen. Sie hatte ihn angeschrien und ist hinausgerannt. Was sie geschrien hatte, konnte ich leider nicht verstehen. Dazu war die Musik zu laut gewesen. Ich bin ihr dann gleich hinterher. Nun sah ich sie, auf einer Bank. Ihr Gesicht hatte sie in ihren Händen vergraben und sie weinte. Was war nur los mit ihr? Ich hatte da so ein Gefühl, dass das irgendwie mit Jacob zu tun hatte. Was war zwischen den beiden?

 Schließlich setzte ich mich neben sie auf die Bank. Sie schaute zu mir auf. Ihre komplette Schminke war verwischt, aber das war jetzt total egal. Ich sah sie besorgt an und legte einen Arm um sie. „Was ist los Tony?" „Jacob ist los", antwortete sie unter Tränen. „Ich habe euch eben gesehen. Wieso hast du ihn angeschrien, bist weggerannt und sitzt nun hier weinend im Park? Was hat Jacob angestellt? Wie hat ausgerechnet Jacob es geschafft dich zum weinen zu bringen?" 

 „Also es ist so, dass ich..äh er hat...." Sie zögerte. „Tony ich kenne Jqacob. Du kannst es mir ruhig erzählen." 

 Tonys Sicht

 Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich es ihm wirklich erzählen könnte. Ich vertraute ihm. Also fing ich von Anfang an zu erzählen. Erst war es ein wenig komisch für mich, da er ja einer von Jacobs allerbesten Freunden war, doch nach einer Weile ging es und ich schüttete ihm mein Herz aus. Ich beschrieb jedes Ereignis im Detail und jedes Gefühl. Als ich fertig war sagte Luis erst mal nicht und umarmte mich nur. „Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?", sagte ich.

 „Weißt du, ich wusste von Anfang an, seit du hier bist, dass da etwas mit Jacob war. Man merkt sowas beim ihm. Er hatte nur Augen für dich." „Wirklich?" „Ja wirklich. Doch Jacob ist eigentlich nicht so wie heute. Er würde nie eine Mädchen nach dem anderen die Zunge in den Hals stecken. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was mit ihm los ist." „Wieso hat er das dann getan?" „Ich weiß es nicht. Aber Tony, du solltest nach Hause ins Bett. Kommst du morgen zu mir? Du solltest dich unbedingt ablenken." „Ja du hast recht und natürlich komme ich zu dir." Mittlerweile hatte ich aufgehört zu weinen. 

Das alles war echt süß von Luis. Trotzdem schmerzte es noch. Luis brachte mich nach Hause. Vor der Haustür angekommen umarmte ich ihn zum Abschied. „Danke Lu." „Für was?" „Für alles." „Das ist doch selbstverständlich. Hab dich lieb, gute Nacht und schlaf gut Tony!" „Danke du auch!" Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWhere stories live. Discover now