Kapitel 42

18 5 0
                                    

Das kühle Blau seiner Augen schimmerte, als er mich ansah. Ich setzte mich auf und zog mein T-shirt etwas hoch. Doch die Verletzung war verschwunden. ,,Alles klar?", fragte er und legte eine Hand auf meine Schulter. Langsam ließ ich mein Shirt wieder sinken. ,,Sie haben mich...gefoltert", flüsterte ich. ,,Haben versucht meinen Willen zu brechen. Du warst da... Sagtest, ich würde dir nichts bedeuten... Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich lag einfach nur da und musste zuhören. Ich konnte mich nicht bewegen, war gefangen in meinem eigenen Körper." Ich schüttelte seine Hand ab. ,,Er sagte, dass du die gleichen Gefühle mit ihm teilst. Ich weiß, er war erschaffen, aber was ist, wenn es stimmt?" Ich sah ihm fest in die Augen.
,,Stimmt es, dass du das alles hier für einen Fehler hältst?"
,,Liam", sagte Raven fassungslos. ,,Hörst du dir eigentlich zu wenn du redest? Ein Fehler?" Er lachte gekünstelt.
,,Vertraust du mir etwa so wenig?"
,,Was soll ich denn machen?! Ich werde in meinen Träumen heimgesucht, ich kann nicht mehr unterscheiden was Realität und was Traum ist, und du fragst mich ob ich dir nicht vertraue?! Außerdem hast du meine Frage nicht beantwortet!"
,,Ich dachte, sie wollten es dabei belassen!", blaffte er. Ich stutzte.
,,Moment mal... Davon habe ich dir nichts erzählt. Das kannst du gar nicht wissen."
,,Oh, mein Fehler." Dann löste sich alles auf und ich versank im Nichts.
Ich fuhr in die Höhe. Alles war glasklar. Raven saß neben mir. ,,Es ist alles gut Liam. Du hast acht Stunden geschlafen." Ich wich zurück und drückte meine Hände gegen meinen Kopf. ,,Nein! Das ist wieder nur Einbildung!"
,,Liam, das ist alles echt", sagte Raven, beugte sich blitzschnell vor und küsste mich. Als seine Lippen meine berührten fing mein Herz an zu flattern.
Ja, das war wirklich die Realität, denn dieses Mal war da dieses echte Gefühl. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren und schmiegte mich an ihn. Seine großen Hände wanderten unter mein T-shirt und ich bekam eine leichte Gänsehaut.
Diesmal war da kein Ekel vor ihm...
Schließlich löste er sich sanft von mir und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. ,,Und?", fragte er leise.
,,Glaubst du mir jetzt, Li?"

Besessen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt