Kapitel 13

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Mein Herz klopfte wie wild, als ich aus dem Fenster sah. Die Sirenen von Polizeiautos schrillten in der Ferne. Sollten sie mich finden, war ich geliefert und ich würde als kompletter Psycho abgestempelt werden. James bemerkte meinen panischen Blick. ,,Bleib ruhig, Liam. Sie werden dich nicht kriegen."
,,Das kann man nie wissen.", murmelte ich und wandte mich vom Fenster ab.
,,Hey, Liam? Dieser Raven, ist er noch in deinem Kopf?"
Mein Herz zog sich kurz krampfhaft zusammen. Ich sollte ihn hassen, aber ich konnte es einfach nicht. Ich bereute, dass ich ihn hatte gehen lassen. ,,Nein..", murmelte ich.
,,Er ist weg..."
,,Gut, er war ein Idiot."
,,Du kennst ihn nicht. Außerdem war er kein Idiot. Er hat mir geholfen.", verteidigte ich ihn.
,,Liam, nimmst du ihn grade in Schutz?
Ich meine, Raven hat dir das alles erst eingebrockt."
,,Ich weiß, ich weiß. Aber...er.. Er ist ein Teil von mir geworden. So, als würde ich ihn schon mein ganzes Leben lang kennen, verstehst du?"
James sah mich fassungslos an. ,,Bist du jetzt völlig übergeschnappt?"
Ohne wirklich darüber nachzudenken, packte ich James, drängte ihn gegen die Wand und drückte ihm den Unterarm gegen den Hals.
,,Das war ich bestimmt auch schon vorher.", zischte ich ihm ins Ohr. Er sah mich mit einem Blick an, in dem sich Angst und Mitgefühl widerspiegelte. ,,Liam...ich krieg...keine...Luft mehr..."
Ich zog meinen Arm zurück und wich seinem Blick aus.
,,Tut...mir leid.", murmelte ich und drängte mich an ihm vorbei, lief ins Badezimmer und schloss die Tür ab. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht, um wieder klar denken zu können. Hatte ich gerade allen Ernstes, meinen besten Freund gewürgt?! Was war denn nur los mit mir?
Wieso war ich plötzlich so schräg drauf?
,,Shit.", murmelte ich und lehnte mich gegen die Wand. Es klopfte.
,,Liam? Bitte mach auf."
,,Ich will dir nicht wehtun, James.", sagte ich tonlos. ,,Hey, es ist okay."
,,Nein ist es nicht. Vielleicht bringe ich dich noch um.."
"Nein, das wirst du nicht. Ich kenne dich und ich vertraue dir."
Ich seufzte. ,,Okay, auf deine Verantwortung..." Ich schloss die Tür auf und lehnte mich wieder an die Wand. James kam herein und legte mir eine Hand auf die Schulter.
,,Du bist wie ein Bruder für mich, Mann.", sagte er.
,,Und du bist nicht verrückt, es ist okay."
Ich trat zurück.
,,Danke, dass du für mich da bist..", flüsterte ich und lehnte die Stirn gegen seine Brust, worauf er die Arme um mich legte. ,,Ist doch klar, Liam.."

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