Kapitel 14

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Ich lief durch die dunklen Straßen. Laternen erhellten schwach den Bürgersteig und die Luft war eiskalt. Plötzlich bemerkte ich eine dunkle Gestalt, die sich langsam auf mich zubewegte und mich dann, wie aus dem Nichts, zu Boden riss. Dann war alles dunkel und ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Als ich wieder etwas erkennen konnte, sah ich mich um. Ich war wieder in dem Raum, in den mich die Leute von der Anstalt gesteckt hatten. Nur diesmal lag ich auf einer Metallliege. Meine Arme und Beine waren mit Gurten an dem Ding fixiert und Infusionen und Schläuche waren an mir befestigt. Ich ruckte an den Gurten und versuchte mich loszureißen, doch es schien hoffnungslos.
Plötzlich ging die Tür auf und ein Mann kam herein. ,,Wieso bin ich wieder hier?!", brüllte ich ihn an. ,,Liam, es wird alles gut", sagte er und kam auf mich zu.
,,Nein! Bleiben Sie weg von mir!"
Schweißgebadet fuhr ich in die Höhe und sah mich hektisch um.
Es war nur ein Traum gewesen, aber ein sehr realer.
Ich rappelte mich auf und lief ins Badezimmer. ,,Oh, fuck", murmelte ich, als ich in den Spiegel schaute. Meine Augen waren knallrot und ich sah aus, als hätte ich zichtausend Joints geraucht. Ich war außerdem sehr blass und meine Haare waren klatschnass vom Schweiß.
Ich drehte die Box auf und machte meine Playlist an. Als mir die Bässe aufs Herz drückten, zog ich meine Sachen aus und ging unter die Dusche. Das angenehm kühle Wasser rann meinen Körper hinab und ich stützte mich mit einer Hand an der Wand ab. Ich fragte mich, wieso ich von so einer Situation geträumt hatte. Wieso war ich in meinem Traum wieder in dort gewesen? Wieso hatten sie mich gefesselt? Was hatten sie mit mir vorgehabt? Auf diese Fragen würde ich wohl keine Antworten bekommen...

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