⚽️10 | Rote Träume von krassen Maschinen

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„Du hast was?!" Jojo hustete das letzte Stück Brot wieder aus. „Du hast von ihm geträumt?!" Wiederholte sie erneut was ich ihr eben gesagt hatte. „Ja!", brummte ich mürrisch und zerpflückte meine Brotscheibe in kleine Stücke, bevor ich sie mir in den Mund warf, „Dabei habe ich nicht mal geschlafen!"

Wir saßen in der Ecke, in welche Rini vorhin verfrachtet wurde und aßen ein paar Brotscheiben, die zwar viel zu hart, aber das einzig Essbare hier waren, das man nicht aus einer Tube quetschen musste. Lena blies die Wangen auf und ließ langsam die Luft entweichen. „du bist echt verknallt, hm?"

Verwirrt schaute ich sie an. „Blödsinn. Ich bin doch erst 13!" „Ich bin mit 12 mit Juli zusammengekommen." Das ist was anderes."

Es war natürlich nichts anderes.

„Hast du denn schon deine Tage?" Fragte Jojo plötzlich und ich nickte nach einer Weile zaghaft. War doch nichts verwerflich dran, oder? „Wieso?" „Meine Freundin Marlene aus Hamburg meinte, dass Frau sich viel schneller verliebt, wenn sie ihre Periode schon hat, wegen den ganzen Hormonen und so."

„Ach", machte ich, „Und das stimmt?" Joo zuckte mit en Schultern. „Sie ist schon fast 15, deswegen muss doch was Wahres dran sein." Ich überlegte. Wenn das wirklich stimmte, dann wollt ich keine Frau mehr sein. Verliebte ich mich dann bei jeder Periode?

„Habt ihr sie denn schon?" Fragte ich die anderen, die der Reihe nach nickten. Nur Lena schüttelte den Kopf. „Ist das denn schlimm?" Ängstlich zog sie die Stirn kraus, aber Nessie schüttelte den Kopf. „Das ist bei jedem anders. Ich habe meine schon mit 10 bekommen, das war vielleicht schrecklich." „Ich auch.", Meinte Rini und hob die Schultern, „Ich finde es aber gar nicht so schlimm."

Jojo nickte. „Ich bin blutige Anfängerin, hatte das erst drei Mal. Aber wenn ich ihr vorstelle, dass ich das noch mindestens 40 Jahre ertragen muss..." Sie verzog das Gesicht. Ich lächelte. Unendlich roh war ich, mit meinen Freundinnen darüber reden zu können. Seitdem Mama weg war, konnte ich mit niemandem mehr wirklich reden.

Es war schon schlimm genug, dass Papa jedes Mal hektische rote Flecken und Schweißausbrüche bekam, wenn ich ihn fragte, ob er mir Tampons mitbringen könnte, aber Maxi war immer noch ein kleiner Junge und fing immer an zu lachen, wenn dieses Thema aufkam.

An Weihnachten schenkte er mir eine Packung Binden, zu Osern durfte ich Tampons suchen und mehr als einmal hatte ich ihn erwischt, wie er sie als Munition für seine Spielzeugpistole benutzte und Lenas kleinen Bruder abschoss.

„Verflixt noch mal, Juli!" Hörten wir Hadschi und Lena stand sofort auf, „Das ist eine Kaugummi-Spinnweben-Fesselkanone!" „Und das hier?", Juli packte sich ein anderes komisch aussehendes Gerät, „Was ist das hier?" Er zielte auf Lena, bevor Hadschi ihm das Ding wieder wegnahm. „Eine Blutegelschleuder!"

Lena riss die Augen auf und ich konnte mit in leises Grunzen nicht verkneifen. Er hätte einen Blutegel auf seine Freundin geschossen. „Hier. Das dürft ihr haben." Er hielt eine Karte hoch und ich verdrehte die Augen. Wie unfassbar spannend. „Juli, schau dir das an." Hadschi rollte eine Karte aus und murmelte etwas von Schleichwegen und Geheimverstecken.

Juli allerdings machte nicht die Anstalten ihm zuzuhören, stattdessen spielte er schon wieder an einer neuen Maschine herum. „Juli!" Zischte Lena und wollte ihn wegziehen, aber er hielt ihr die Hand vor das Gesicht und tippte weiter. Die Maschine sah aus, wie eine Schreibmaschine, auf welche ein kaputter Globus mit Kompass geklebt wurde, aber jedem das seine.

„Genau!" Rief Hadschi aus, als Juli dieses komische Teil angeschaltet hatte und drehte sich ruckartig um, „Das ist das Ding, dass sie findet! Der erste Geheimnis-Geheimversteck-Sucher-und-Finder-Navigationsautomat der Welt!" Als wir ihn alle entgeistert anstarrten wollte er uns wohl etwas beweisen.

„Hier, passt auf." Befahl er und wir alle beobachteten was er tat. „Wo ist Juli am schmutzigsten?" Murmelte Hadschi die Wörter, die er in die Maschine eintippte, leise, bevor er einen Hebel zog und der Kompass sich drehte. Es war still. Jeder starrte das Geschehen gebannt an.

Die Kompassnadel drehte sich, fand Juli und scannte ihn von oben bis unten, bis sie stehen blieb und das Gerät anfing zu blinken. Oh Gott, dachte ich, als ich sah, wo die Nadel stehen geblieben war. „Halt, warte, einen Moment!" Julis Kopf wurde knallrot. „Stimmt das, Lena?" Rief Raban laut lachend aus einer Ecke.

Das war das erste Mal, dass Lena zuschlug.

***

Ahhh schon der vorletzte Teil! Wie schnell die Zeit vergeht... In 3 Stunden hab ich nicht mal mehr Geburtstag... traurig...

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𝘊𝘩𝘢𝘳𝘭𝘰𝘵𝘵𝘦 - 𝘋𝘦𝘳 𝘒𝘭𝘦𝘣𝘦𝘳 -- 𝘉𝘢𝘯𝘥 3 ✔︎Where stories live. Discover now