Geh mit mir aus

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Lena fühlt sich hilflos. Ausgeliefert. Nackt.

Emotionen sprudeln aus ihr hervor. Sie fluten ihren Körper, strömen aus und durchbrechen ihre Schutzmauer. Sie verliert die Kontrolle über ihr Handeln. Lena kann nicht anders. Sie weint bitterlich. Ihr Körper bebt. Es muss an dem Schmerzmittel liegen, welches ihr verabreicht wurde. Das ist der Grund, warum sie auf die Tabletten verzichtet, aus Angst vor dessen Nebenwirkungen. Kontrollverlust.

Der Schmerz in ihrer Schulter war kaum auszuhalten und sie hat bereitwillig genickt, als Alex ihr diese intravenös mit dem Tropf, zugeführt hat. Dasselbe galt für ihr Herz. Lena wollte sich leicht fühlen. Wollte, dass ihr der Schmerz genommen wurde. Jetzt überlegt sie, ob sie doch lieber das Gefühl aushalten möchte, als würde jemand wiederkehrend mit dem Hammer gegen ihre Schulter schlagen, anstatt sich diesem hemmungslosen Schluchzen hinzugeben. Es bricht wie ein wilder Sturm aus ihr hervor. Begleitet von Angst. Lena hat Angst. Kara wird Sie verlassen.

Kara sprach nie wütend zu ihr. Lena war geschockt darüber, dass Kara Sonnenschein Danvers überhaupt die Stimme gegen sie erhoben hat. Ihr erster Gedanke war, was fällt Kara ein, so mit ihr zu sprechen. Doch sie hörte zu. Sie hat Kara gereizt, konnte nicht damit leben, dass diese etwas zurückhielt. Die Sorgenfalte, die an ihrer Stirn hervortrat, verriet sie. Es war irritierend. Lena wollte, dass Kara sich mitteilte. Und diese machte ihren Gefühlen Luft. Sie tat es entschieden und ohne über ihre Worte zu stolpern. Sie sprach klar und eindringlich. Was sie sagte, war ihr todernst.

Lena fühlte sich gescholten. Sie war ein kleines Kind, als letztmals so mit ihr geredet wurde. Langsam zu langsam ging ein Licht in Lena auf. Ein neues Bild zeigte sich. Sie hat sich bisher nie die Mühe gemacht, es von Kara's Sichtweise zu betrachten. Lena hat es nicht anders verdient.

Ihr wurde heiß und kalt und Lena bekommt Angst. Eine Angst, welche ihr die Kehle zuschnürt.

Ihr Körper zittert und Furcht kriecht durch sie hindurch. Diese bringt sie an einen dunklen Ort, wo Lena alleine ist. Kara bleibt zurück. Bitte verlass mich nicht. Es ist kalt und still. Es ist Lenas Schuld. Es tut mir leid.Sie hält das nicht aus. Eine Welt ohne Kara. Alleine. Bitte verlass mich nicht. Ihre Gedanken überschlagen sich und Lena fühlt sich an diesem Ort gefangen. Sie ist gelähmt vor Angst.

Lena weint.

Und dann bevor die Finsternis sie holen kann, wird sie behutsam in vertraute Arme gezogen. Wärme breitet sich aus. Sie ist nicht länger allein. Als hätte Kara ihre Worte gehört. Sie klammert sich fest an Kara und findet sich an ihrer Brust geschmiegt wieder. Der Geruch von Kara, ihre Nähe, ihre Sanftheit. Es fühlt es sich an, als würde ihr neues Leben eingehaucht. Es vertreibt die Kälte. Es fühlt sich so gut an, dass es tief in ihrer Brust angenehm schmerzt.

Die Tränen fließen weiter und nässen Kara's Shirt. Kara murmelt sanfte Worte, während sie ihr über den Rücken streicht. Sie wippt Lena wie ein Kind und Lena klammert sich an Sie, als hänge ihr Leben davon ab. Sanfter kryptonischer Singsang dringt an ihr Ohr und langsam versiegen ihre Tränen und sie schnieft.

Ihre Augen werden schwer, sobald sie ausgeweint hat und die Erschöpfung breitet sich wie ein schwerer Mantel über ihr aus. Lena lauscht ihrer engelsgleichen Stimme. Ihr kann nichts geschehen. Sie fühlt sich geborgen. Kara ist bei ihr. Die Müdigkeit überwältigt sie.

Dann bewegt sich Kara. Einen Augenblick kehrt die Angst zurück. Sie ist nicht bereit, loszulassen. Erneute Panik droht sie zu überrennen. Sie kann nicht alleine sein. Bitte nicht alleine.

„Lena," kommt es sanft und sie bemerkt ihre eigenen Finger, die zur Faust gekrallt sind. „Ich lege uns zurück, dann haben wir es bequemer. Mach die Augen zu und schlaf ein wenig. Ich bleibe hier." Ihre liebevolle Stimme lässt Lena entspannen.

let me 'date' youTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon