Kampf

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„Kara, bitte setz dich oder stell dich hinter mich, wo ich dich nicht sehen kann. Du machst mich nervös." Alex schenkt Tee aus ihrer Thermoskanne in eine frische Tasse und reicht diese ihrer Schwester. „Hier, trinke etwas Kräutertee und versuche dich zu beruhigen. Ich weiß es ist schwer." Sie wartet ruhig, bis Kara ihr die Tasse abnimmt und legt anschließend tröstend eine Hand auf die angespannten Armmuskeln. Die Wirkung zeigt nur kurze Dauer.

„Ich kann mich nicht setzen Alex. Lena ist da draußen und ich habe keine Ahnung, wo sie ist und was mit ihr passiert ist. Ich höre ihren Herzschlag nicht! Am besten ich fliege nochmal los und----"

„Stopp. Du fliegst nirgendwo mehr hin, Kara. Wir finden sie. Dazu ist ein Plan nötig. Es hilft niemanden, wenn du deine Kräfte verschwendet und ziellos umher fliegst. Das hilft Lena am wenigsten. Bitte versuche es. Wir arbeiten alle daran."

Kara die nervös auf und ab tigert, bleibt stehen. Sie weiß, dass Alex Recht hat, sie macht ihre Arbeit, daher wird sie nicht stören, aber sie kann sich nicht setzen. Sie kann kaum ruhig bleiben, seit Lena verschwunden ist. Vor ihrem geistigen Augen ziehen Bilder ab, Lena die verzweifelt nach ihr ruft, Lena die, nein, hier geht sie nicht weiter. Sie wird ihre Freundin finden und sie wird okay sein. Sie denkt nicht zum erstmal, wieso sie keine Superkräfte besitz, die konkret helfen, wenn sie diese braucht. Sich zu Lena beamen, wäre hilfreich. Das Gefühl, dass sie nichts machen kann, lässt Kara ohnmächtig zurück. Seit Lena nicht auffindbar ist und sie den Brief des Erpressers ihrem Büro gefunden hat, fühlt sie eine kalte Hand, die sich um ihr Herz gelegt hat. Und je mehr Zeit vergeht, seit dem Lena verschwunden ist, um so mehr drückt diese Hand zu und das Atmen fällt ihr schwer.

„Wieso hat Lena mir nicht gesagt, dass sie erpresst wird? Wie kann sie dass vor mir verschweigen? Wir sind zusammen Alex, ich bin ihre Partnerin." Kara zerdrückt die Teetasse in ihrer Hand und Keramik scheppert auf den Boden begleitet von Flüssigkeit die sich mit den Scherben vermischt.

Winn stößt zu Ihnen. Argwöhnisch schaut er auf das Chaos auf dem Boden.

„Winn?", fordert Kara auf und ihre Stimme klingt hoffnungsvoll. „Hast du was?"

Winn geht um die Pfütze und das zerbrochene Geschirr herum und blickt zu Kara.

„Ich hab hier was. Ich bin die Liste aller Yacht Besitzer von Pier 13 durchgegangen. Ich habe mich auf die zuletzt registrierten Yachten konzentriert, dabei ist mir ein Name auf gefallen. Besitzerin ist eine Gwendolyn Peabody. Eine erste Durchsuchung der Datenbanken gab keine auffälligen Ergebnisse. Brainy ist dran und sucht tiefer. Der Name, der Yacht kling allerdings auffällig. Er lautet Zhavashi."

„Das ist kryptonisch," unterbricht Kara aufgeregt.

Alex steht auf und betrachtet die Unterlagen, die Winn in der Hand hält. „Zhavashi. Kara, was bedeutet das?

„Es bedeutet Anfang und Ende. Es ist ein Hoffnungssymbol für neue Zeiten. Das ist das Boot, Winn. Das kann kein Zufall sein. Kannst du mir die Koordinaten geben? Ich fliege sofort dort hin."

„Kara warte, mir gefällt das nicht. Weshalb sollte jemand sein Boot mit kryptonischer Sprache benennen? Außer er ist Kryptonier selbst. Doch wir kennen alle Kryptonier, die noch am Leben sind, oder haben diese in unserem Überwachungssystem gespeichert. Lass uns erst mehr über diese Gwendolyn Peabody heraus finden. Wir wissen quasi nichts. Sich blind in eine Sache zu stürzen ist zu riskant."

„Lena ist auf dem Boot, ich weiß es. Wenn sie jemand gefangen hält, der mit Krypton in Zusammenhang steht, richtet sich das erst Recht gegen mich. Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass Lena nur der Köder ist. Ich bin es, was die Entführer wollen."

„Und das ist der Grund, der mir Bauchschmerzen bereitet. Bitte warte bis Brainy weitere Infos's über diese Person hochgeladen hat, ehe du eine Entscheidung triffst."

„Ich weiß um deine Sorge, Alex und teile deine Gedanken. Doch es ist Lena. Jetzt wo ich weiß, wo sie sich befindet, kann ich sie unmöglich länger dort alleine lassen. Ich gebe dir 30 Minuten, dann fliege ich los."

- ***

Lena gibt zu, dass der Anzug ein kleines Wunderwerk ist, welches Lex vollbracht hat. Auf eine perverse Art macht es ihr Spaß, die Teile zu studieren. Neugierig betrachtet sie dessen Funktionen und lernt, wie diese angewendet werden. Sie denkt dabei weniger über den Zweck nach, weshalb dieser entwickelt wurde. In den falschen Händen ist der Anzug eine tödliche Waffe. Lena verbringt Stunden an diesem kleinen Labor und arbeitet daran. Sie hat nichts anderes zu tun und ihre Leidenschaft ist die Wissenschaft. Es lenkt sie von ihren düsteren Gedanken ab und lässt keine weiteren zu.

Seit drei Tagen ist sie auf dieser Yacht, deren Motoren laufen aber Lena kennt den Kurs nicht. Sie erhält regelmäßig Essen und kann sich frei in ihrem Zimmer bewegen. Der Anzug wird ihr morgens gebracht und wenn sie daran arbeitet, wird sie von einem Mann bewacht, der sie in Ruhe arbeiten lassen und seine Anwesenheit kaum bemerkbar ist. Wenn ihre Augen sich vor Müdigkeit drohen zu schließen oder es spät geworden ist, wird ihr der Anzug genommen und der Mann verschwindet mit ihm. Am Ende des Tages bleibt sie alleine in ihrem Zimmer zurück.

Die Blonde kam ein paar Mal vorbei um nach Lena zu sehen. Leicht bekleidet mit blutroten Lippen und künstlichen Fingernägeln, erinnert nichts an Kara und Lena lässt sich von ihrem Gesicht nicht provozieren. Zuletzt war die Blonde sanft gegenüber Lena und es war irritierend. Lena versucht, sich ihre Anwesenheit nicht nahe gehen zu lassen. Sie haben über den Anzug gesprochen und Lena bestand darauf, dass sie Technologie von L Corp benötigt um den Anzug wunschgemäß in Stand zu setzen und funktionsfähig zu halten. Sie hat darauf behaart in ihr eigenes Labor bei L-Corp gebracht zu werden, da sie nur dort die Mittel zur Verfügung hat. Die Blonde hat gelächelt. Ein ernsthaft-hältst-du-mich- für-so-blöd?-Lächeln und hat Lena stattdessen um eine Liste gebeten, welche sie mit den Dingen, die sie benötigt anfertigen soll. Nachdem sie die Liste erstellt hat, hörte sie ein paar Stunden später die Ankunft eines Hubschraubers, der auf dem Deck gelandet ist. Die Geräte, welche sie für ihre Nanotechnologie benötigt wurden ihr kommentarlos geliefert.

Lena ist Perfektionistin. Zudem hatte sie in den letzten Jahren niemals so viel Zeit für eine Sache übrig wie in diesen Tagen auf der Yacht. Sie taucht vollkommen ein, in die Welt der Quantenphysik und kreiert ein Meisterwerk. Lex wird von Stolz erfüllt sein. Der Gedanke durchströmt sie mit Bitterkeit. Dieses Mal wird er ihre Leistung anerkennen. Doch die Anerkennung kommt zu spät und ist ihr nichts mehr wert.

Als es vollbracht ist, ist Lena nahezu geschockt. Sie war so vertieft in ihre Arbeit und hat sich gänzlich und alleine nur darauf fokussiert, dass sie keinen weiteren Gedanken zu gelassen hat. Nun hat sie keine Ahnung, was passieren wird. Sie streckt ihren schmerzenden Rücken und bewegt ihre Arme. Ihre Knochen knacksen beunruhigend von der tagelangen einseitigen Arbeit und sie reibt sich den Nacken.

Als sie die Stimme der Blonden hört, zuckt sie innerlich zusammen und ihr nervöser Magen regt sich erstmals wieder. Obwohl sie mit deren Ankunft gerechnet hat, hat sie diese nicht bemerkt.

„Kätzchen, bist du fertig mit deiner Arbeit? Zeig mir, was du erschaffen hast. Ich bin sehr neugierig. Heute machen wir eine kleine Pause, du hast hart für mich gearbeitet und brauchst Erholung. Ich hab uns etwas mitgebracht."

Die Blonde hält eine Flasche Champagner nach oben. Liebevoll lächelt sie an und zwinkert ihr zu. Dann hebt sie ihren Arm mit Blick auf den Mann, der seinen Wink versteht und sich kommentarlos erhebt. Kurz darauf ist er verschwunden.

„Wir beide allein. Gefällt dir das? Ich hab mich darauf gefreut." Lena senkt ihren Blick. Sie kann es nicht ertragen, wenn die Blonde versucht nett zu sein. Lena ist es lieber, wenn sie gefühllos ist, oder sich auf Lena's Kosten amüsiert und ihre Macht ausspielt. Gott, es wäre ihr sogar lieber, wenn sie ihr gegenüber körperlich grob werden würde. Alles besser als der Versuch sanft zu sein. Mit Kara's Augen liebevoll zu sein. Zärtliche Worte, von Kara's Lippen zu hören. Das ist zu viel.

Die Blonde kommt näher und legt ihre Hand sanft an Lena's Kinn. Vorsichtig hebt sie ihren Kopf an.

„Ich möchte, dass mich diese grünen katzenartigen Augen ansehen. Niemals hab ich solche grünen Augen gesehen, sie sind etwas Besonderes. Ein tiefer Wald, in dem man sich verlieren kann."

Lena beißt die Zähne zusammen, aber tut wie befohlen. Sie starrt der Blonden offen ins Gesicht.

Diese streichelt mit dem Finger über ihre Wange, dann richtet sie sich auf. „Braves Mädchen. Jetzt zeig mir den Anzug. Zeig mir, was für ein Genie du bist und dass du deinen Bruder in den Schatten stellen kannst. Daran wage ich nicht zu zweifeln." Aufgeregt reibt sie sich die perfekt manikürten Hände.

Lena steht auf und nimmt das kleine Kästchen vom Tisch. Sie überreicht es ohne Kommentar und gibt sich gleichgültig.

„Was ist das?" Die Blonde betrachtet das Kästchen und wartet auf eine Erklärung.

„Der Anzug. Ich habe Nanotechnologie benutzt, oder wäre es Ihnen lieber gewesen, wenn er seine ursprüngliche Größe behalten hätte?"

„Nein. Absolut nicht. Erkläre mir, wie er funktioniert."

„Sie legen ihn auf die Brust, über ihr Herz. Sobald er die Wärme und den Herzschlag spürt öffnet er sich automatisch. An der Seite ist ein kleiner Knopf, den können sie ebenso bedienen. Hier, ich zeige es ihnen."

Lena legt das Kästchen auf den Brustkorb der Blonden. Diese sieht mit erstaunten Augen zu, wie sich das Kästchen öffnet und Millionen kleiner Teilchen sich wie eine zweite Haut um den Körper der Blonden legen. In Sekunden wird der Anzug sichtbar und seine Trägerin streckt die Arme von sich und blickt an ihrem Körper hinab.

„Es fühlt sich fantastisch an. Wie sehe ich aus?"

Wie Supergirl geht es Lena durch den Kopf. Es ist nicht mehr zu leugnen. Die vertrauten Farben, der kurze Rock, das Symbol, auf der Brust von dem Lena nächtelang davon geträumt hat, wie sie ihre Finger darin rafft und Supergirl an sich zieht.

„Aww. Rege ich Gefühle bei dir?" Die Blonde sieht fragend zu ihr. Neugier und Hoffnung liegt in ihrem Blick, sie scheint ehrliches Interesse zu haben, verschwunden ist ihr üblicher Spott. Davon wird Lena flau im Magen und sie kann den Anblick nicht länger ertragen.

Die Blonde tut so, als hätte sie es nicht bemerkt, sie sieht an sich selbst hinab und streicht ehrwürdig über den Anzug. „Zeig mir seine Fähigkeiten."

Lena nimmt die Blonde an ihrem Arm und führt diese an die Küchenzeile, dort wo sie an dem Anzug gearbeitet hat. Sie hält den Arm über einen Bunsenbrenner. Anschließend dreht sie die Flamme auf. Erstaunt lässt die Blonde den Arm in der Flamme ruhen.

„Ich fühle die Hitze nicht. Wow." Lena wartet einen Augenblick, bis die Blonde sich vollständig überzeugt hat, dann dreht sie die Flamme wieder ab.

„Was noch?"

Lena öffnet die Schublade und nimmt ein hölzernes Nudelholz heraus. Dieses schlägt sie mit ganzer Kraft gegen den Körper der Blonden. Die Aktion überrascht die Blonde, die nicht die Zeit hatte, sich zu verteidigen. Als sie bemerkt, dass der Angriff keine Wirkung zeigt und Lena sich schmerzend die Hand reibt, scheint sie zufrieden. Sie wirkt beeindruckt.

„Was ist mit Fliegen?"

„Fliegen ist nur im Freien möglich. Dafür werden Wind und Luftströme benötigt. In geschlossenen Räumen ist dies unmöglich, ich bräuchte mehr Zeit um mir etwas anderes einfallen zu lassen. Außer sie wünschen einen Raketenantrieb, das würde allerdings viel Platz benötigen und--"

„Nein, nein. Das ist in Ordnung. Für den Anfang reicht es, wenn es im Freien funktioniert. Zeig mir die Bedienung. Wir testen diese Funktion später."

Lena deutet auf die Kontrolllampen für den Flugmodus, die aufleuchten sobald Wind und Luftströme in der Umgebung liegen. Sie erklärt der Blonden die Anwendung und diese nickt zufrieden.

„Kommen wir zu den Waffen. Wie siehts auf diesem Gebiet aus?"

„Der Anzug verfügt über einen Helm. Hier können Handschusswaffen abgeworfen werden. Auf diesem Gebiet hatte ich keine klaren Anweisungen und man hat mir nichts ausgehändigt, was ich als Waffe hätte verwenden können."

Die Blonde geht darauf nicht weiter ein. „Was ist mit Kryptonit? Wie kann ich es mit diesem Anzug anwenden?"

„Besitzen Sie welches?", fragt Lena und hofft, dass sich ihr Tonfall nicht verändert hat.

„Natürlich Kätzchen. Es geht darum, Supergirl auszuschalten. Handschusswaffen werden bei ihr nicht's anrichten. Wo kann ich also das Kryptonit verstecken?"

„In der Brust unter dem S Symbol habe ich Platz gelassen. Dort können Sie das Kryptonit einbauen," sagt Lena und ihre Augen werden feucht. Sie presst den Kiefer zusammen und wendet sich ab.

„Perfekt, aber ich denke, ich habe eine andere Idee." Die Blonde klatscht begeistert in die Hände. „Ich bin zufrieden mit deiner Arbeit. Ich finde, du hast dir eine Belohnung verdient."

Sie geht auf Lena zu, kurz bevor sie ihr zu nahe kommt, stellt sie sich auf die Zehenspitzen und beugt sich über Lenas rechte Schulter. Sie öffnet die oberen Schränke und nimmt sich dort zwei Sektgläser heraus. Sie stellt diese auf die Küchenzeile und greift nach der Flasche. Mit einem lauten Knall lässt sie den Champagner entkorken und füllt die edlen Flöten.

„Wie sieht der Plan aus?", fragt Lena, während sie nach dem Glas greift, welches ihr überreicht wird.

„Ich hoffe, dass du dich Lex und mir anschließt. Wir werden Supergirl aus dem Weg räumen und dann holen wir Lex aus dem Gefängnis. Wie klingt dass? Wir drei übernehmen die Herrschaft über die Welt? Ein Leben in Luxus, geführt nach unseren Regeln? Lass uns darauf anstoßen."

Das klingt nach Lex. Mit der Zeit wurde er größenwahnsinnig. Wie kann er so intelligent sein und doch so fern ab der Realität liegen. Oder glaubt er ernsthaft, dass er ein solches Genie ist und die Erde und seine Bewohner unter sich bezwingen kann. Absurd. Es wäre amüsant, wenn es nicht so traurig wäre.

„Sie glauben an den Mist, welchen mein Bruder von sich gibt nicht ernsthaft? Er ist ein Psychopath. Der Plan könnte irrer nicht sein."

„Zügle deine Zunge, Lena. Ich habe dich unter Kontrolle." Da war er wieder der herrische Tonfall und verschwunden ist daraus die Freundlichkeit. Erleichterung durchflutet Lena. Mit einer hässlichen Nachahmung kommt sie besser klar. „Fahr zur Hölle," schleudert sie der Blonden hasserfüllt ins Gesicht, um diese weiter zu provozieren.

Es ist beinahe komisch zu beobachten, wie die Augen einen Augenblick unsicher aufflackern und verletzt zu sein scheinen. Lena lacht und dann blickt sie in die harten Gesichtszüge, die nichts mehr mit ihrer weichen und sanften Freundin zu tun haben. Gut so.

„So redest du nicht mit mir. Wenn du dich quer stellen möchtest bitte sehr. Du wirst lernen, wo dein Platz ist, wo er immer war. Na gut, verschieben wir die Feierlichkeiten. Jetzt wo der Anzug fertig ist, habe ich ohnehin zu tun. Was soll ich deiner Freundin sagen, wenn ich ihr im Kampf gegenüber stehe und diesen Anzug trage? Dass du es warst, die den Anzug entwickelt hat? Irgendeinen letzten Gruß?"

„Sie werden niemals gegen Supergirl gewinnen. Sie machen sich lächerlich mit diesem Billigimitat. Lex ist krank, Sie sind krank." Lena's Nerven gehen mit ihr durch. Sie stürzt sich gegen die Blonde und ihre Fäuste prasseln auf den stählernen Körper nieder. Es schmerzt ihr selbst mehr als der Blonden, doch es ist ihr gleichgültig. Sie hört das kalte Lachen, als die Frau Lena von sich abschüttelt, als wäre sie ein lästiges Insekt. Anschließend versetzt sie Lena einen Schlag, der sie ohnmächtig zu Boden fallen lässt.


- ****

„Gwendolyn Peabody. Alter, 28 Jahre. Sie war über mehre Jahre Lex Luthors Assistentin. Ebenfalls hat sie für Lilian Luthor gearbeitet. Sie steckt mit Lex unter einer Decke."

„Wir haben es also wieder einmal mit den Luthor's zu tun. Warum überrascht uns das immer wieder?" Alex erwartet nicht ernsthaft eine Antwort und somit spricht Winn weiter.

„Ehe Gwendolyn die Arbeit bei Lex Luthor aufgenommen hat, war sie ihm bereits bekannt. Und jetzt kommt der Hammer. Sie wurde ein paar Jahre zuvor von Lex persönlich wegen Stalkerverhalten angezeigt. Er hat einen Gerichtsbeschluss gegen sie erwirkt, dass sie sich ihm nicht näher als im Abstand von 5 Metern nähern durfte."

„Diese Familie ist krank." Ihre Schwester scheint frustriert zu sein. Kara fühlt sich ebenso. „Es sind nicht alle Luthors krank, Alex," verteidigt Kara ihre Freundin. Das macht ihr auch Sorgen, aber Lena ist adoptiert und nur eine halbe Luthor und außerdem nichts im Vergleich zu diesen Psychopaten.

„Ich weiß, dass Lena anders ist. Aber diese Familie raubt mir den letzten Nerv."

„Ich werde zu ihm fliegen und ihn persönlich zur Rede stellen. Wenn er ein Problem mit mir hat, soll er es mir persönlich sagen. Kein Grund Lena, in diese Sache mit hineinzuziehen."

„Nein Kara, wer weiß, was Lex Luthor im Schilde führt. Tu ihm nicht den Gefallen und gebe ihm Aufmerksamkeit. Er würde dich provozieren und clever genug ist er, um zu wissen, welche Knöpfe er bei dir drücken muss. Lena ist deine Schwäche und genau das wird er gegen dich verwenden."

„Ich dachte Kryptonit, wäre Kara's Schwäche," wirft Winn ein, doch sein Scherz geht unter.

Kara rollt mit den Augen. „Hast du die Koordinaten von der Yacht, Winn? "

„Moment. Soeben eingetroffen" Winn streift über sein Tablet, dass er in der Hand hält und sucht nach den Informationen. "Ah, hier sind sie. Sie befinden sich auf dem offenen Meer mit Kurs auf Hawaii."

„Gut. Ich fliege los und hole Lena da raus. Eine Gwendolyn kann mich nicht aufhalten und Lex ist im Gefängnis. Ich habe schon viel zu lange gewartet." Kara blickt in Alex's besorgte Augen, doch sie lässt sich nicht mehr umstimmen. Sie hat ihre Entscheidung getroffen.

Alex seufzt, sie kennt den sturen Blick ihrer Schwester und nickt.

„Sie vorsichtig, Kara. Ich hoffe es ist keine Falle. Wir nehmen die Hubschrauber und kommen nach, so schnell es geht."

Kara nickt ebenfalls und lässt sich in die offen Arme von Alex fallen.

„Pass auf dich auf, kleine Schwester."

Kara atmet tief den vertrauten Geruch ein. „Immer."


****


Kara fliegt über das weite offene Meer. Der Himmel ist wolkenlos und sie hat die perfekte Weitsicht. Ihr Cape flattert im Wind, während sie am Horizont nach einem Punkt sucht. Cat Grant hat es mehrmals auf ihrem Handy versucht, doch Kara ignoriert es. Sie hofft, dass James sich eine Ausrede für sie einfallen lässt, er hat das schon ein Mal für sie getan. Im Augenblick hat sie nur Lena im Kopf und wenn sie darüber gefeuert wird und ihren Job verliert, ist es ihr egal.

In der Ferne kann sie ein weißes Objekt ausmachen und sie beschleunigt ihren Flug. Sobald sie ein Boot erkennt, nähert sie sich diesem vorsichtig. Auf dessen Bug liest sie die kryptonsiche Schrift. Das ist die Yacht. Sie beißt die Zähne zusammen und bleibt im Flug über der Yacht. Sie durchleuchtet mit ihrem Röntgenblick jede Kabine und jeden Raum. Sie hat damit gerechnet, dass sie Lena nicht sehen wird und auch , dass sie ihren Herzschlag nicht hören kann. Lex Luthor ist mit allen Mitteln gegen Kryptonier gewaschen und ein bleiverkleideter schallisolierter Raum, gehört demnach zu seiner Standardausstattung, dass er jedoch die komplette Yacht damit ausgestattet hat, überrascht sie ein wenig.

Dennoch ist sie sich sicher, dass Lena in der Nähe ist. Sie spürt es. Kara's Herz klopft schneller. Alles in ihr schreit danach, die Yacht zu stürmen, Lena zu befreien und anschließend mit ihrem Hitzeblick das Boot zu verbrennen, doch sie hält sich zurück. So gewinnt man keine Kämpfe. Timing und Deckung sind wichtig.

Sanft landet sie auf dem Deck des Bootes und schaut sich um. Alles scheint ruhig, doch etwas erweckt ihre Aufmerksamkeit. Ein Schatten auf den Bodendielen, geben preis, dass sie nicht alleine ist. Als sie sich umdreht, steht sie ihrem eigenen ich gegenüber. Ihr Anzug, Ihr Gesicht, Ihre Haare. Ihr Mund öffnet sich, sie kann nicht glauben, was sie sieht. Jemand hat ihr Gesicht und ihren Anzug geklaut. Wie ist das möglich? Ein Trick? Kara ist so geschockt, dass sie die Faust zu spät bemerkt. Sie wird direkt am Kiefer getroffen und der Schlag nimmt ihr den Wind aus den Segeln. Sie sieht nicht nur so aus wie Kara, sie besitzt auch ihre Kräfte.


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