Arisa's und Jeff's Vergangenheit

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Mein Name ist Arisa und ich bin 15. Ich habe schulterlange braune Haare und braune Augen, die schon fast schwarz sind. Ich führe ein recht 'normales' Leben mit meiner Familie... und Jeff. Jeff kannte ich seit diesem Jahr und plötzlich entwickelte ich Gefühle für ihn und wir wurden ein Paar, obwohl ich noch immer nicht verstehen kann, dass Jeff mich, so einen Tollpatsch, liebte.

Es klingelte an der Tür und ich eilte fröhlich zu ihr. Mit einem Schwung öffnete ich sie ruckartig und sah Jeff vor mir, der seine Hände in seinen Hosentaschen versteckte und mich unbeschreiblich süß anlächelte. Jeff hatte ebenfalls braune Haare und wunderschöne Augen. Er war recht gut gebräunt und war einer der fröhlichsten Menschen, die ich je kennengelernt habe.

"Komm lass uns gehen." meinte er sanft, ich nickte zufrieden und wir nahmen uns bei Hand. Wir gingen in die Stadt etwas essen und als es schon dunkler wurde, besuchten wir noch einen Park, der am Abend schön beleuchtet war und eine unglaubliche Ruhe ausstrahlte. Wir genossen jede Sekunde miteinander, egal ob wir redeten oder ob Stille herrschte.
Langsam wurde es auch schon Nacht und Jeff begleitete mich bis vor meine Haustür. Ich umarmte ihn, gab ihm einen schnellen Kuss und wollte gehen, aber überraschenderweise hielt mich Jeff auf, indem er meine Hand packte. Natürlich blieb ich stehen und musterte ihn. Er schien traurig zu sein und augenblicklich wurde ich besorgt. Noch nie hatte ich ihn mit so welchem schmerzerfüllten Augen gesehen.

"Was ist los Jeff?" fragte ich ihn vorsichtig und hielt ihn sanfter an der Hand, um ihm ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Er hob seinen Kopf und schaute mir tief in die Augen. Sein Gesichtsausdruck änderte sich drastisch und war auf einmal eiskalt.

"Ab morgen können wir uns nichtmehr sehen. Meine Familie und ich ziehen in eine andere Stadt. Auf wiedersehen, Arisa." sprach er monoton.

Er drehte sich um, lies von meiner Hand los, die sich so sehr nach seiner Berührung sehnte, und verschwand in der Dunkelheit. Geschockt starrte ich noch Löcher ins Dunkle. Langsam bildeten sich Tränen und die Dunkelheit um mich herum fraß mich auf als ich mich niederkniete und schwer anfing zu schluchzen.
Ich realisierte eins: Er kam nicht mehr zurück zu mir und ich war allein.

Aus dem Nichts wurde ich auch schon 16 und entwickelte mich weiter. Viele Jungs wollten was von mir, aber ich ließ sie abblitzen, da nicht mal ein Tag verging, wo ich nicht an Jeff dachte. Noch dazu kam ein 'Jeff the Killer' in die Nachrichten, der als Massenmörder bekannt wurde. Es beunruhigte mich etwas, aber ich konnte ja nichts gegen einen Mörder anrichten, also ignorierte ich die Todesfälle, mir würde ja auch sowieso nichts passieren.

Schon verging wieder ein Jahr und meinen 17. Geburtstag habe ich  in unserem neuen Haus gefeiert. Wir sind auch umgezogen, aber nur ein paar Häuser weiter, da dieses billiger war.

Selten, aber dennoch gingen meine Eltern eines Abends fort. Angst hatte ich auf jeden Fall nicht, trotzdem, dieses Gefühl, alleine in einem Haus zu sein und nur die Uhren um mich ticken zu hören, löste eine Unsicherheit in mir aus. Also entschied ich mich früher schlafen zu gehen, einfach die Nacht durchzuschlafen. Bis zum Kinn zog ich die Decke rauf und im Nu schlossen sich meine Augen und ich schlief ein.

In der Nacht wurde ich von einer unangenehmen Kälte geweckt. Ich öffnete mit paar mal blinzeln meine Augen und sah, dass das Fenster offen war. Es prallte wegen dem Luftzug an die Wand und erzeugte dadurch einen lauten Knall nach dem Anderen. Die Atmosphäre die dadurch erzeugt wurde ließ mich schwer schlucken. Ich wand meinen Blick vom Fenster ab und spürte wie meine Augen größer wurden und mein Atem stehen blieb, als ich eine Gestalt am Ende meines Zimmers erblickte.

Bevor ich realisieren konnte, was gerade passiert, sprang diese Gestalt auf mich und drückte mich gegen mein Bett. Die Luft wurde mir aus der Lunge gedrückt und ich hatte Angst, unbeschreibliche Angst. Ich zitterte am ganzen Körper und hatte keinen klaren Kopf mehr. Als er die Furcht in meinen Augen sah, stiegen seine Mundwinkel rapide nach oben. Der Mond schien auf sein Gesicht, blasse Haut wie Schnee, ein unnatürliches Grinsen, schwarz umrundete Augen, pechschwarze Haare, aber Augen die glitzerten.

"Wunderschön." entwich es mir von den Lippen und ich gab meine Hand auf seine Wange.

Von wo kannte ich so wunderschöne Augen? Warum kamen sie mir so bekannt vor?

Er schaute mich geschockt an. Er sah für den Bruchteil einer Sekunde verwirrt aus, aber gleich danach zuckte er ein Messer und seine blutrünstigen Augen waren zurück.

"Geh schlafen." sagte er glücklich und zielte sein Messer auf mich. Knapp bevor ich schon den Tod vor mir sah, musste ich es los werden.

"Jeff!" schrie ich mit voller Kraft.

Er blieb mit dem Messer ein paar ungenaue Zentimeter vor meiner Kehle stehen.

"J...-Jeff? Bist du das?" fügte ich noch mit meiner zittrigen Stimme dazu.

Ja, ich kannte diese Augen. Diese Augen waren eine Sache, die ich an Jeff so sehr geliebt habe.

Nun strahlte mich das Mondlicht an. Jeff hob seinen Kopf und wir schauten uns gegenseitig an, ohne ein Wort von uns zu geben. Er studierte mein Gesicht, jedes einzelne Detail und wie jede einzelne Wimper. Jeff spannte sein Kiefer an und öffnete seinen Mund, als würde er was sagen wollen.

"Arisa?"

In diesem Moment hörte ich Schlüsselgeräusche. Meine Eltern waren anscheinend wieder zu Hause und Jeff gab ein 'tz' von sich und sprang aus dem Fenster.
Noch immer lag ich geschockt auf meinem Bett, bis mir auf einmal Tränen meine Wangen runter kullerten. Ich stellte mir die zwei Gesichter von Jeff vor. Ich streckte meine Hand nach dem fröhlichen Jeff, doch als ich ihn berühren wollte, verschwand er und der Jeff mit den teuflischen Augen starrte mich an. Ich fing stärker an zu weinen.

Was war das eben? Jeff... was wolltest du mir antun? Jeff... warum hast du mich damals allein gelassen? Jeff. Jeff? Warum? Warum tust du das alles?

So viele Fragen und keine Antworten. Ich gab meine Hände über meine Augen und verzweifelte. Öfter und öfter, lauter und lauter schrie ich Jeff's Namen bis plötzlich panisch meine Eltern in mein Zimmer stürmten und versucht haben mich zu beruhigen, doch es ging nicht.

Jeff...was denkst du dir bei alldem?

Die Braut von Jeff the KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt