Part 9

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,,Ichirakus Nudelrestaurant?", fragte sie ohne die Enttäuschung aus ihrer Stimme heraushalten zu können. Riku schien davon nichts mitzubekommen, denn er beugte sich lächelnd zu ihr herunter und brachte so seinen Mund ganz nah an ihr Ohr.
,,Das soll das Lieblingsrestaurant des Siebten sein", flüsterte Riku aufgeregt, löste sich von ihr und hielt ihr die ihr nur allzu bekannte Tür auf.
Hanabi legte die Stirn in Falten und unterdrückte mit aller Macht eine schnippische Antwort, während sie perplex einen Fuß vor den anderen setzte.
Er konnte ja nicht wissen, dass sie mehr Nudelsuppen bei Ichiraku gegessen hatte, als sie jemals würde zählen können.
Ein kleines Grinsen zupfte an ihren Mundwinklen, als sie daran dachte wie oft sich Konohamaru bei Naruto beschwert hatte, weil er sich gezwungenermaßen durch die Trainingseinheiten mit Naruto nur noch von Nudelsuppe ernährt hatte.

Früher glich das Restaurant mehr einem Imbiss, mit einer langen Theke, an der das Essen an eine kleine Gruppe Menschen ausgeschenkt werden konnte. Heute war aus dem kleinen Imbiss ein richtiges Restaurant geworden, mit Tischen, die eine Reservierung benötigten und einer Theke, die nun im hinteren Teil des Restaurant Platz gefunden hatte, fernab von der staubigen Straße. Ein kleiner Tisch am Fenster war noch frei, als sie das gut gefüllte Restaurant betraten und Hanabi setzte sich bevor Riku dazu kommen konnte, ihr den Stuhl hervorzuziehen.
,,Wie findest du es?", fragte Riku, der, anders als sie, die Umgebung in sich aufsog.
,,Hm? Das Restaurant?"
,,Ja."
,,Ich mochte den Imbiss damals lieber, aber Ichirakus Essen bleibt das Gleiche", gab sie lächelnd zurück.
,,Echt? Das hätte ich von dem Hyuuga Oberhaupt nicht erwartet. Ich fand, dass der Imbiss damals immer sehr schäbig aussah und um ehrlich zu sein bin ich froh, dass sie endlich ein richtiges Restaurant haben...Die hatten Glück, dass der Siebte so arm aufgewachsen ist und sich nicht anderes leisten konnte", er winkte einer Kellnerin zu, die sich daraufhin ihrem Tisch näherte, ,,Durch das Geld, das der Siebte ihnen beschert hat, haben sie heute Kunden wie mich."
Während er geredet hatte, war Hanabi wortwörtlich der Mund aufgeklappt und als sie sich leicht zwickte, merkte sie auch, dass sie ganz und gar nicht träumte.
,,Ich müsste mal kurz", entschuldigte sie sich und stand abrupt vom Tisch auf. Riku warf ihr ein selbstgefälliges Lächeln zu und erst jetzt fiel ihr auf, wie er auf Leute herabschaute, die weder reich, noch von guten Ruf waren.
Ihr war es nicht aufgefallen, weil SIE in seinen Augen, seiner Aufmerksamkeit würdig war.
Konnte es sein, dass er schon immer so gewesen war? Als sie ihn damals zur Hochzeit ihrer Schwester eingeladen hatte, hatte er sofort zugesagt. Sie hatte immer geglaubt, er hätte es ihretwegen getan-vielleicht war dem auch so, aber vielleicht hatte er auch zu den Leuten gehören wollen, die bei Narutos Hochzeit dabei sein durften.
Ihr Kopf brummte, als sie schließlich im Damenklo stand und sich das Gesicht mit kaltem Wasser bespritze.
Ihr erstes Date nach ihrem Gefühlschaos mit Konohamaru und es war ein Desaster.

Hanabi schlenderte zurück zum Tisch, bereit den Abend vorzeitig zu beendet. Nach ihrer Erkenntnis war ihr jeglicher Appetit vergangen und wäre sie nicht so peinlich berührt über ihrer eigene Dummheit, wäre sie wohl stinksauer gewesen. Sie hob den Blick, den sie bis jetzt starr auf ihre Füße gerichtet hatte und setzte an etwas zu sagen, als sie in das Gesicht ihres Schwagers blickte.
,,Naruto?"
,,Ja ist das nicht unglaublich? Ich wusste ja, dass der Siebte oft in das Restaurant geht, aber dass wir ihn heute treffen!"
Riku war regelrecht aus dem Häuschen und hob seine dunklen Augenbrauen bedeutungsschwer an.
Neben Naruto stand Konohamaru, der einen resignierten Blick auf Riku geworfen hatte.
,,Ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast Hanabi", stellte Naruto, übers ganze Gesicht grinsend, fest.
,,Er ist nicht mein..."
,,Die Hyuuga Frauen, sie wissen schon", unterbrach Riku sie und legte Naruto die Hand auf die Schulter, als wären sie jahrelange Freunde.
,,Nimm deine Hände vom Siebten."
Konohamarus Blick wurde düster und eine deutliche spürbare Anspannung machte sich bemerkbar.
,,Schon gut", sagte Naruto gutmütig, drehte sich aber zur Tür, in der gerade Sai erschienen war.
,,Dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend und wir sehen uns nächste Woche Hanabi", damit wandten er und Konohamaru sich zum gehen und ließen einen strahlenden Riku zurück, der drei Stunden über nichts anderes als Naruto sprach.

Er hatte sie nicht angesehen. Er hatte den Blick starr auf Riku gerichtet und hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie geglaubt, dass er sauer war.
,,Ich bring dich bis nach Hause", sagte Riku und versuchte eine Hand um ihre Schultern zu legen.
Sie hatten das Restaurant vor zehn Minuten verlassen und Hanabi hatte nur auf einen Moment gewartet ihn höflich, aber bestimmt loszuwerden.
,,Den Rest schaff ich allein...Danke."
,,Das kommt nicht in Frage, der Siebte würde das auch nicht wollen."
Riku legte abermals einen Arm um ihre Schultern und Hanabi warf ihn kurzerhand auf den Rücken.
Es war aus Reflex passiert und sie bekam sofort ein schlechtes Gewissen.
,,Was ist los?", fragte er sichtlich verdutzt, während er sich beim aufrichten, den Staub vom Anzug klopfte.
,,Ich will einfach gerade keine Nähe", antwortete sie schlicht.
,,Seit wann bist du denn so verklemmt, Hanabi?
Als wir jünger waren, bist du mir doch quasi um den Hals gefallen."
Er redete mit ihr, als wäre sie nicht ganz bei Sinnen und plötzlich hatte Hanabi das dringende Bedürfnis zu lachen.
,,Hör zu Riku... ich glaube, dass das mit uns beiden nicht klappt und ich würde jetzt echt gerne alleine nach Hause gehen."
Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von ungläubig zu wütend und seine Hand schnellte hervor um sie am gehen zu hindern.
,,Das kannst du nicht machen! Bild dir gar nichts darauf ein, dass der Siebte mit deiner Schwester zusammen ist! Guck dich doch an! Du bist 27 und hast immer noch keinen Freund!"
Sie wollte sich von ihm losreißen, doch er hielt sie fast schmerzhaft doll am Handgelenk fest.
Wenn er so weitermachte, würde sie ihm wohl wirklich wehtun müssen.
,,Der Einzige, der sich auf meine Verwandtschaft zu Naruto etwas einbildet bist du."
Sein Griff wurde noch fester und sie zog scharf die Luft ein.
3...2...1
,,Ich denke das reicht jetzt!"
Konohamaru kam aus dem Schatten heraus und stellte sich neben sie.
,,An deiner Stelle würde ich loslassen, ansonsten wird es sehr schmerzhaft für dich und das ganz ohne mein Zutun."
Riku blinzelte zweimal, bevor er abrupt losließ und ein paar Schritte zurück trat.
,,Es tut mir leid", flüsterte er und seine Wangen färbten sich rosig.
Hanabi war sich nicht sicher, ob es ihm mehr leid tat, erwischt worden zu sein, als dass er sie bedrängt hatte.
,,Vielleicht können wir nochmal reden."
Er sagte es an sie gewannt, doch Konohamaru fing daraufhin, schallend an zu lachen.
,,Ich konnte dich damals schon nicht leiden... Wie heißt du nochmal?"

Die Liebe einer Hyūga- Konohamaru und HanabiWhere stories live. Discover now