Part 8

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Hanabi wachte am nächsten Tag in einem ihr fremden Bett auf und runzelte die Stirn. Vorsichtig hob sie den Kopf und schaute sich im Raum um, bevor einzelne Erinnerungsfetzen an gestern Abend ihren Kopf fluteten.
,,Ich kann nicht glauben, dass ich das gemacht habe", flüsterte sie mehr zu sich selbst, als ein Räuspern ihren Blick zur Tür lenkte.
Schwarze Punkte flirrten in ihrem Sichtfeld und umspielten den viel zu fit aussehenden Konohamaru, der sie neugierig anblickte.
,,Vielleicht vergessen wir einfach, dass dieser Abend passiert ist", bot sie leise an, während sie sich aufsetzte und versuchte, sich die immer noch andauernde Übelkeit nicht ansehen zu lassen.
,,Vielleicht."
Konohamaru grinste und Hanabi hatte für einen kurzen Augenblick das Gefühl, es wäre alles so wie damals vor dem Kuss, als sie nur Freunde gewesen waren.
Sie konnte sich nicht mehr richtig an die Unterhaltung erinnern, die sie letzte Nacht geführt hatten, doch eigenartigerweise waren seine Worte bezüglich Moegi und seinem Angebot es wieder als Freunde zu versuchen von den Erinnerungslücken verschont geblieben.
Und die Tatsache, dass sie sich auf seinem Bett übergeben hatte leider auch...
Er hatte eine Matte auf dem Boden für sie ausgerollt und auch sein Bett war nun wieder frisch bezogen, was ihre Wangen vor Scham rosig werden ließ.
,,Es tut mir..."
,,Das braucht es nicht...Mir tut es leid.
Ich hätte dir nicht aus dem Weg gehen dürfen, dann hätten wir das Alles viel schneller aus dem Weg räumen können", unterbrach er sie.
Hanabi wurde kalt, während ihre Hände anfingen zu schwitzen.
,,Ich verstehe, dass es vielleicht etwas Zeit brauchen wird bis es wieder so..."
,,Du verstehst gar nichts, Sarutobi", flüsterte sie, ,,es wird nicht mehr so werden wie damals."
Hanabi stand vom Bett auf und schlenderte zu Tür, die er unbewusst noch versperrte.
,,Wenn du nicht das Gleiche für mich empfindest wie ich für dich, dann ist das in Ordnung für mich, aber zwing mich nicht so zu tun als wäre das Alles zwischen uns nicht passiert."
Einen kurzen Augenblick standen sie voreinander, die Gesichter nur eine Armlänge voneinander entfernt, doch dann schob sich Hanabi an ihm vorbei und verließ das Haus ohne ein weiteres Wort.

Der nächste Tag war der Tag an dem sie realisierte, dass ihre Liebe unerwidert bleiben würde. Konohamaru war ihr nicht hinterhergelaufen, er hatte nicht plötzlich vor ihrer Tür gestanden und als sie Moegi begegnete, während sie die Unterlagen für ihre Schüler in der Akademie abgab, wurde ihr bewusst, dass sie ihn loslassen musste.
Tiefe dunkle Schatten lagen sowohl unter ihren, als auch unter Moegis Augen, die sie argwöhnisch musterte, ehe sie Hanabi an der Schulter festhielt und den Blick senkte.
,,Er hat es mir erzählt...Was passiert ist zwischen euch Beiden... Konohamaru war immer einer meiner engsten Freunde und ich möchte ihn nicht verlieren, auch wenn das bedeutet, dass ihr..."
,,Moegi du irrst dich. Konohamaru und ich werden nicht zusammen kommen."
Moegi liess ihre Schultern los und sah sie traurig an. Sie wusste nicht was Konohamaru zu ihr gesagt hatte, aber der Schmerz der Zurückweisung war deutlich in ihrem Blick zu lesen. Es war als blickte sie in einen Spiegel ihrer eigenen Emotionen und wäre sie nicht Teil davon, hätte sie es vielleicht sogar als absurd oder lustig empfunden.
,,Wie dem auch sei...Mach's gut Hanabi", damit wandte Moegi sich zum gehen.
,,Es tut mir leid", rief Hanabi ihr hinterher und meinte es auch so.
Moegi warf ihr ein kleines Lächeln zu, das kaum ihre Mundwinkel erreichte.
,,Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Konohamaru und ich waren in keiner Beziehung. Wie es der Zufall wollte, haben wir uns nur beide in den gleichen Mann verliebt."

Es war beschlossen. Sie war es leid wegen einem Mann Trübsal zu blasen. Das Gespräch mit Moegi hatte ihr klar gemacht, dass sie auf niemanden warten würde. Viel zu lange hatte sie sich dem irrsinnigen Glauben hingegeben, dass wenn sie nur lang genug warten würde, die Situation sich ohne ihr Zutun in ein Happy End verwandeln würde.
Zuhause angekommen stürmte Hanabi in ihr Zimmer und kramte die Einladung hervor,die sie vor wenigen Tagen erhalten hatte.
Riku, ihr Schwarm aus Kindertagen, hatte ihr geschrieben, dass er wieder in Konoha sei und sich freuen würde, sie ausführen zu dürfen.
Sie hatte die Einladung ohne einen weiteren Gedanken zur Seite gelegt, doch jetzt schien es eine gute Idee zu sein sie anzunehmen.
Damals bei der Hochzeit ihrer Schwester war sie so Hals über Kopf in ihn verliebt gewesen, dass sie ihr Liebesgeständnis schon von langer Hand geplant hatte. Es wäre perfekt gewesen, wäre nicht Konohamaru dazwischen gefunkt...

,,Das Hyuuga Oberhaupt gesteht ihre Liebe, während Kirschblütenblätter auf magische Weise den Boden bedecken auf dem sie ihre Decke aufgeschlagen hat."
,,Sarutobi mach sofort die Kamera aus oder es wird dir leid tun!"
Riku neben ihr lief rot an, während sie sich vor ihn stellte und Konohamaru anschrie, der hinter der Kamera schallend zu lachen angefangen hatte.
,,Willst du etwa dein Byakugan gegen mich einsetzten?"
,,Ich werde noch viel mehr gegen dich einsetzten, wenn du nicht sofort die Kamera aus meinem Gesicht nimmst!"

Ein Stich fuhr durch ihr Herz, als sie realisierte, dass selbst die Erinnerungen an Riku, mit denen an Konohamaru verknüpft waren.
Hanabi atmete einmal tief ein und schrieb Riku zurück.

Sie hatte sich ein weißes enganliegendes Kleid angezogen und ihre braunen Haare zu einer Hochsteckfrisur zusammengebunden, die von goldenen Nadeln gehalten wurde, doch als sie sich im Spiegel betrachtete hatte sie das Gefühl es etwas übertrieben zu haben.
,,Du siehst hinreißend aus", beruhigte ihr Vater sie schmunzelnd und klopfte ihr auf die Schulter.

Am Abend staunte Riku nicht schlecht, als sie zu ihm auf die Straße trat.
Er war ein hochgewachsener braunhaariger Mann, mit wunderschönen bernsteinfarbenen Augen, die sie nun funkelnd musterten.
,,Hanabi", hauchte er, ,,Es ist mir eine Ehre dich heute ausführen zu dürfen."
Seine gestochenen Wortwahl brachte sie zum Lachen und als er ihr seinen Arm hinhielt, harkte sie sich lächelnd bei ihm ein.
Vielleicht war das hier wirklich eine gute Idee.

Die Liebe einer Hyūga- Konohamaru und HanabiOù les histoires vivent. Découvrez maintenant