Der Hogwartsexpress

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Annabeth POV
„So, ihr müsst nur durch die Wand und dann in den Zug." verabschiedete sich Hagrid winkend.
Als er rund 10 m weg war, drehte sich Percy zu Nico und mir um.

„So, ihr müsst nur durch die Wand und dann in den Zug." ahmte er Hagrid nach. „Tolle Erklärung!" ließ er seinem Ärger freien Lauf. „Ich schätze, wir müssen es einfach ausprobieren. Unser Zug fährt um 12:00 Uhr ab und wir haben jetzt schon 11:55 Uhr!" erwiderte ich.

„Klar, wir laufen einfach mal gegen eine Mauer hinein!" steigerte sich Percy immer weiter rein. Ich sah ihn mahnend an. „Ich fange aber nicht an!" sagte Percy.

„Dann mach ich es, aber wenn es klappt dann lauft ihr sofort hinterher." beide Jungs nickten stumm.

Ich nahm meinen Rucksack und lief auf die Mauer zwischen Gleis 10 und 9 zu. Erst beim Rennen dachte ich dran, wie dumm es aussehen mag: Ein blondes Mädchen rennt auf eine Mauer zu! Doch ich merkte keine Blicke auf mich ruhen. Wie ein Minutaurus rannte ich weiter. Ich sah die Mauer immer näher und näher auf mich zukommen und wollte gerade umkehren.. doch dann WUSCH glitt ich durch die Mauer hindurch. Vor Erstaunen und Erleichterung stolperte ich auf die andere Seite.

Es sah atemberaubend aus. Leider vergaß ich zur Seite zu gehen, so dass Nico und Percy in mich hineinrannten.

Nico POV

Als wir uns wieder aufgerichtet hatten, staunten wir über die Massen von Familien. Es war sehr laut, überall wirbelten Mütter herum, die ihren Kindern noch etwas mitgaben.

Dann ertönte ein Pfeifen. Es stammte von der großen, roten fast bronzefarbene Lock. „Wir haben 11:58 Uhr. Noch zwei Minuten!" rief Percy aus. „Dann los, los!" erwiderte Annabeth und scheuchte uns in Richtung Lock.

Als wir durch den Zug gingen, starrten uns alle an. Doch wir ignorierten es. Plötzlich blieb Annabeth stehen, so dass Percy und ich fast zum zweiten Mal an diesem Tag in sie hinein gelaufen wären.

Piper POV
Ich strahlte Percy, Anni und Nico über das ganze Gesicht an und sie strahlten zurück. Auch bei Nico konnte ich ein kurzes Lächeln sehen. Ha, erwischt! Dachte ich mir! Neben mir saß Jason, die ganze Anspannung vom Vortag und von vorhin schien abgefallen zu sein. Er war die ganze Zeit misstrauisch gewesen, als wir durch den Zug gegangen waren, was ein bisschen nervig war.

Ich war aber einfach froh, dass wir uns alle wieder gefunden hatten.

Wir quatschten fast drei Stunden lang. Percy und Annabeth erzählten von ihrem Flug, Jason und ich vom Shoppen in Russland, wo wir unsere Zauberstäbe bei Gregorowitch gekauft hatten. Nur Nico blieb stumm, ich merkte als der Tochter Aphrodite sofort, dass er Will vermisste - mehr als er sich eingestehen wollte. Er tat mir so Leid! Ich probierte ihn in unsere Gespräche einzubinden, doch vergeblich, er blockte immer wieder ab. Nach ungefähr einer Stunde gab ich es schließlich auf.

Irgendwann machten Percy und Jason einen Witzwettbewerb, Annabeth und ich sahen uns nur vielsagend an und vertieften uns in unsere Bücher.

Ich war wohl so vertieft in mein Buch gewesen, dass mich erst Annabeths Schrei in die Realität kommen ließ.

Erschrocken starrte ich sie an. Annabeth zuckte immer wieder und stieß Schreie aus. Percy, der abrupt aufhörte, zu lachen drehte sich zu ihr und küsste sie.

Plötzlich hatte ich wieder einen richtigen Percabeth Fangirl Moment. Hätte mich aber im gleichen Moment schlagen können und konzentrierte mich wieder. Jason war aus dem Abteil geeilt, um die gaffende Meute zu beruhigen, während Annabeth aufwachte und sich ängstlich an Percy krallte (wie süß. PIPER, KLAPPE dachte ich mir) diesmal schlug ich mich wirklich. Percy guckte mich erschrocken an doch ich schüttelte nur den Kopf.

Jason kam wieder rein „Meine Güte, waren die nervig! Alles wieder in Ordnung?" fragte er kaum, dass er sich gesetzt hatte, Percy nickte. Annabeth hatte sich wieder beruhigt und sah nun wieder klarer. „Danke!" murmelte sie.

Dann fiel mir Nico ein. Nico, der die ganze Zeit geschwiegen hatte. Unauffällig schielte ich zu dem Sitz neben Percy, in dem Nico schlafend lag. Es war zwar nicht meine Art, aber ich tat es trotzdem. Ich schloss meine Augen und mogelte mich in Nicos Gefühltswelt.

(Piper ist jetzt Nico)
Ich starrte Will an, mein Herz verkrampfte sich.

Will lächelte mich ermutigend zu und zog mich an sich. Ich konnte seinen Atem riechen, sein Duschgel und die Körperwärme. Ich sog stark die Luft ein, da ich wusste, ich würde diese Düfte erstmal nicht riechen.
Fast hätte ich weinen müssen, doch ich riss mich zusammen.

Dann löste sich Will, küsste mich auf den Mund und nickte mir ermunternd zu. Ich merkte, dass auch ihm es schwerfiel, mich erstmal nicht sehen zu können.

Eigentlich war es nicht meine Art, sonst suchte er immer meine körperliche Nähe. Aber ich zog mich nochmal an ihn. Dann lächelte er mich an und auch ich lächelte leicht.

Er winkte mir zu und dann wurde es schwarz um mich.

Ich wusste, ich hatte fünf Minuten bis ich wieder andere Leute sehen würde und diese nutzte ich ,um zu weinen. Ja, ich Nico DiAngelo, weinte. Ich war selbst verblüfft über mich.

Haufenweise Tränen rannen mir über das Gesicht.

( Piper ist wieder Piper)
Langsam, unter Schock stehend, löste ich mich aus seiner Gefühltswelt.

Wow, dachte ich mir und bekam sofort Gewissensbisse. Nico hatte geweint, meine Gewissensbisse wurden immer größer.

Ich betrachte das kleine schwarze Häufchen mit dem Namen Nico. Meine Stimmung war sehr gedrückt, doch ich riss mich zusammen. Bloß nichts anmerken lassen!

Ich betrachtete die anderen, Percy erzählte Annabeth Witze und Jason betrachtete mich glücklich. Ich lächelte leicht zurück und kuschelte mich in seine Arme.

Irgendwann wachte Nico auf, zur gleichen Zeit wurde es unruhig auf den Gängen. „Wir sind bald da." sagte Percy. Schnell zogen wir unsere Umhänge an, aber nicht bevor Jason die Rollos runtergemacht hatte. Dann hielt der Zug an und wir stiegen aus.
„Erstklässler und Austauschschüler zu mir." hörte ich jemanden rufen. Wir drehten uns in die Richtung, aus der die Stimme herkam. Vor uns stand ein Halbriese. „Hagrid." sagte Annabeth freundlich. Anscheinend kannten sie ihn schon, also ging von ihm keine Gefahr aus.

Als alle Erstklässler eingesammelt waren, stiegen wir in die kleinen Boote, die für fünf Mann geeignet waren. Zu unserem Glück, so passten wir alle in ein Boot. Als wir losfuhren, erklärte Annabeth Percy alles über die Architektur. Doch keiner von uns war richtig geflasht von der Burg, wofür wir komische Blicke von den Erstklässlern erhielten, die aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen.

„Erstklässler und Austauschschüler, bitte zu mir!" hörten wir eine schrille Stimme sagen, als wir aus unseren Booten stiegen.

Percy Jackson in HogwartsWhere stories live. Discover now