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„Kaffee oder Tee?"

„Was?"

„Möchtest du Kaffee oder Tee zum Frühstück?"

„Kaffee und dir helfen."

„Wobei willst du mir helfen?"

„Beim Frühstück zubereiten."

„Soweit kommt es noch. Du bist bei mir zu Gast und ich möchte dich verwöhnen, also bleibst du liegen und wartest, bis ich dir das Frühstück ans Bett bringe."

„Du bringst mir das Frühstück ans Bett?"

„Für meinen schlauen, scharfen, noch etwas zerknautschten, festen Freund mache ich das sehr gern."

„Ich glaube, mir wurde noch nie Frühstück ans Bett gebracht."

„Dann freue ich mich umso mehr, dein Erster sein zu dürfen."

•••

Konrad schlingt von hinten seine Arme um Leos Taille, der gerade zwei Scheiben Toast aus dem Toaster nimmt.

„Was tust du denn hier?"

„Ich umarme dich."

„Du solltest doch im Bett bleiben."

„Ich habe dich vermisst."

„Du bist süß."

„Ich schmecke auch süß."

„Und schon bin ich hart. Danke."

„Das war mein Plan."

„Aber ich würde vorher lieber erst duschen."

„Vor dem Frühstück?"

„Eigentlich war der Plan: Frühstück, duschen, rummachen."

„Und weiter?"

„Bin ich noch nicht gekommen. Das Rummachen erforderte meine gesamte Aufmerksamkeit."

„Habe ich jetzt deinen Plan durcheinander gebracht?"

„Könnte man so sagen."

„Und was tun wir jetzt?"
Konrads Hand wandert langsam nach unten und rutscht in Leos Boxershorts.

•••

„Wir fahren zu mir."

Leos kaut angestrengt an dem Bissen Toast, den er gerade im Mund hat, und reißt dabei die Augen auf.
„W-waff? Jeff?"

„Wer ist Jeff?"

Leo schluckt und schüttelt den Kopf.
„Nicht Jeff. Jetzt?"

„Ja, jetzt."

„Warum?"

Konrad verzieht angewidert sein Gesicht und stellt seine Kaffeetasse auf dem Nachttisch ab.

„Du hasst meinen Kaffee."

„Hassen ist ein so hartes Wort."

„Es ist eindeutig, dass du ihn nicht liebst."

„Sagen wir so.. wäre er eine Person, würde ich einen Auftragskiller engagieren, um ihn zu töten."

„Du hasst ihn!"

„Ich habe Mitleid mit ihm. Noch nie hatte etwas einen schlechteren Geschmack."

„Ich könnte jetzt beleidigt sein."

„Was du aber nicht tust, weil du guten Kaffee willst und den bekommst du bei mir. Also hopp hopp!"

„Aber ich muss waschen."

„Wieso?"

„Schmutzige Boxershorts? Du erinnerst dich? Eben in der Küche? Gestern Abend?"

„Oh ja.. das war großartig."

„Lenk nicht ab."

„Du hast mit den schmutzigen Boxershorts angefangen."

„Dann lass mich kurz die Waschmaschine einschalten."

„Du kannst auch bei mir waschen."

Leo hebt eine Augenbraue.

„Was?"

„Ich soll meine Wäsche bei Konrad wenn-du-meine-Boxershorts-wäschst-geht-mir-das-zu-schnell waschen?"

„Ich glaube, so lange zweite Vornamen sind auf Ausweisen nicht zulässig."

„Du weißt, was ich meine."

„Das ist was anderes."

„Wieso?"

„Weil ich ja deine Sachen wasche. Das tue ich gern."

„Aber ich wasche auch gern deine Sachen. Wieso ist das was anderes?"

„Weil.. Weil.. keine Ahnung! Ich brauche Kaffee!"

„Schreist du mich gerade wegen Kaffee an?"

„Dass du mit diesem Gesöff nicht tagtäglich schreiend durch die Gegend rennst, ist mir vollkommen schleierhaft."

„Okay."

„Okay?"

„Ja, wir fahren zu dir und waschen dort meine Sachen."

„Ohne Diskussion?"

„Ohne Diskussion."

„Wow, das war leicht."

„Ich habe keine Lust zu diskutieren. Ich hab Lust auf guten Kaffee und auf Rummachen mit dir. Also hopp hopp!"

Hilfeleistung | ✓Where stories live. Discover now