Sorgen und Ängste

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Kaum läutete der Wecker, hatte ich schon nach meinem Handy geschnappt, welches ungewöhnlicher Weise neben mir lag. Ich war in der Hoffnung, dass sich Mark doch noch bei mir meldete und blieb deshalb relativ lange wach. So lange, dass ich einfach eingeschlafen war und nicht einmal noch die Kraft hatte, mein Handy aufs Nachtkästchen zu legen, wo es normalerweise immer lag.

Erneut schöpfte ich Hoffnung. Mag sein, dass Mark vielleicht unser Treffen vergessen hatte, oder einfach so viel zu tun hatte. Aber er musste sich doch bereits gemeldet haben, oder etwa nicht? Hoffnungsvoll entsperrte ich mein Handy. >>Eine neue Nachricht<< Als ich das sah, fing mein Herz wild zu pochen an. So wild, dass es schon fast wehtat. Schon lange nicht mehr, hatte ich solch ein Gefühl gehabt.

Nervös und vor lauter Freude öffnete ich die Nachricht. >>Yah! Wie wär‘s, wenn du dich mal melden würdest?<< stand drin. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Ich verstand wirklich nicht was damit gemeint war. Ich war doch diejenige, die am gestrigen Tag verzweifelt versucht hatte ihn zu erreichen.
Ich kratzte mich verwirrt am Kopf und rieb meine Augen, bis ich dann schlussendlich bemerkte, dass die Nachricht gar nicht von Mark war, sondern von meiner besten Freundin. Sofort seufzte ich bitter enttäuscht. Ich war so froh und dachte wirklich, dass er sich endlich bei mir gemeldet hatte. Aber wieder nichts.
*Piep* Mein Handy leuchtete auf und vibrierte kurz. Eine weitere Nachricht, aber diese war ebenfalls von Sophie. >>Heute? Café? Eventuell shoppen? Heute ist Ausverkauf ^^<< Ich kicherte etwas. Obwohl ich enttäuscht war, dass sich Mark noch immer nicht gemeldet hatte, war ich irgendwie doch glücklich, dass sich wenigstens meine beste Freundin meldete. Immerhin hatte ich in letzter Zeit wenig mit ihr unternommen und sie hauptsächlich nur auf dem Weg zur Uni getroffen.

„Morgen Kusinchen!“, grüßte mich Chris mit einem fröhlichen Grinser, als ich in die Küche kam. „Morgen…“ Ich ging zur Theke, weil ich mir einen Tee machen wollte. Währenddessen verfolgte mich Chris‘ Blick. „Was ist los? Wieso so schlecht gelaunt?“, fragte er überrascht. Ich seufzte und wischte mir kurz mit der Hand über das Gesicht und streifte meine Haare hinter die Ohren. „Nicht so wichtig…“, antwortete ich leise. Chris stand auf und kam auf mich zu. Er beugte sich zu mir hinunter und sah mir tief in die Augen. Nervös lehnte ich mich zurück und wich seinem starren Blick aus. „Wow…“, sagte er verblüfft, während er sich wieder zurücklehnte. „Wow?“, fragte ich verwirrt. „Hast du geweint?“ Ich riss verblüfft die Augen auf. „Ich? Wie kommst du denn auf sowas?“ „Naja…deine Augen sind etwas angeschwollen und leicht rot.“ Ich rieb mir sofort die Augen und lächelte ein wenig. „Nein ich hab nicht geweint…hab nur wenig geschlafen.“, antwortete ich ihm.
Das Wasser brodelte im Wasserkocher. Chris holte eine Tasse aus dem Schrank und legte ein Teesäckchen hinein. „Du magst doch Früchtetee, nicht wahr?“, fragte er mit einem Lächeln. Bevor ich aber antworten konnte, hatte er bereits das heiß gekochte Wasser in die Tasse geleert. „Einen Teelöffel Honig und kein Zucker, stimmt‘s?“ Und erneut, bevor ich bejahen konnte, hatte er mir den Honig in den Tee getan. Er nahm die Tasse und stellte sie auf den Esstisch, wo bereits das Frühstück aufgedeckt war. „Wieso stehst du dann so früh auf, wenn du sowieso so wenig geschlafen hast?“, fragte er fürsorglich. „Ich treffe mich noch mit Sophie.“, antwortete ich ihm und setzte mich zu ihm zum Esstisch. „Apropos Treffen. Du warst gestern ja gar nicht unterwegs. Hast du dich etwa nicht mehr mit diesem Typen getroffen….wer auch immer das war?“, fragte er neugierig. Ich schüttelte schmollend den Kopf. „Nein, er hatte viel zu tun.“, meinte ich nur und nahm dann einen Schluck von meinem Tee.

Stunden später. Ich war mit Sophie im Zentrum Seouls verabredet. Besser gesagt in unserem Lieblingscafé. Sophie saß bereits drinnen, neben dem Fenster und wartete geduldig auf mich. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.“, entschuldigte ich mich bei meiner besten Freundin. Sie lächelte mich an. „Kein Problem…setz dich doch…ich bin auch noch nicht lange hier.“
Ich setzte mich ihr gegenüber und zog meine Jacke aus. „Ich hab schon unsere Lieblingskaffees bestellt.“, sagte sie fröhlich.

Damals vor 14 Jahren (Got7 Mark FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt