30. Kapitel

544 26 3
                                    

Schwarz, alles schwarz.

Ich sah mich um, doch entdeckte nichts.

Was ist passiert?

Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie ich hierhergekommen war. Nach kurzer Zeit erschien alles wieder vor meinem inneren Auge...

Shoto...

Seine letzten Worte gingen mir durch den Kopf.

Das Einzige, was ich will, ist dich strahlen zu sehen, dich so lebensfroh und glücklich zu machen, wie du es jeden Tag-

Danach verschwamm seine Stimme. Ich wünschte, er hätte den Satz beendet.

Auf einmal fing ich an zu weinen. Dieses komische Gefühl in mir ließ mir keine Ruhe. Irgendwoher kannte ich es, doch hatte es ewig nicht mehr gespürt. Es war wie, einem alten Feind nach langer Zeit wieder zu begegnen.

Es war das Gefühl, dass mich eine lange Zeit quälte – Einsamkeit. Keine Verbindung und Unterstützung zu anderen zu haben. Allein zu sein – meine größte Angst. Ich hatte immer noch den gleichen Hass auf dieses Gefühl, doch konnte es nicht ändern.

Ich spürte, dass hier kein Leben war. Niemand war hier. Keine Pflanzen, keine Menschen, nichts.

Alles war still. Ich hörte keinen Muchs, keinen Hoffnungsschimmer.

Bin ich... tot?

Auf einmal tauchten riesige Bilder auf, Bilder von meiner Vergangenheit.

Bilder von mir und meinem Vater, wie wir, als ich klein war, im Sandkasten spielten und eine Sandburg bauten.

Bilder von meinen Grundschulfreunden, wie wir gemeinsam lachten.

Bilder von mir, als ich das erste Mal meine Spezialität ausprobiert habe.

Bilder, wo mein Vater, meine Mutter und ich eng zusammen gekuschelt auf dem Sofa saßen und uns einen Film angeguckt haben.

Bilder von Shoto und mir, wie er das erste Mal in meiner Gegenwart lachte, als ich auf seinem Eis ausgerutscht bin.

Ich hörte sein Lachen. Sein Lachen war das schönste, was ich je gehört habe.

Die Aufnahmen von meiner Vergangenheit versetzten mir ein Stich durch mein Herz. Wie das weh tat, die Bilder zu sehen, wo noch alles gut war. Es war wie, als würde mein Leben plötzlich an mir vorbeiziehen.

Bei dem Schmerz verkrampfte ich mich und fing an zu weinen, immer mehr und mehr.

„Wieso... bin ich hier?" flüsterte ich ins Leere. „Wieso...? Wieso? WIESO?" schrie ich auf einmal und hob meinen Kopf. Mein Körper spannte sich an und ich ballte meine Hände in Fäuste. „BIN ICH TOT? HUH?! SAGT ES MIR! HABE ICH ÜBERTRIEBEN? IST ES MEINE SCHULD?! NA LOS! SAGT MIR, DASS ALLES MEINE SCHULD IST!"

Meine Kraft verließ mich wieder. Ich änderte meine Position und senkte mich auf meine Knie. Ich war außer Atem. Mir tat wieder alles weh, doch es war anders, als beim Training. Diesmal war der Schmerz größer. Es fühlten sich wie Messerstiche an, die von innen alles in mich aufstachen.

„War... mein Vater hier?" flüsterte ich ins Leere.

„Ja. Ich war auch hier." antwortete auf einmal jemand hinter mir auf die Frage. Ich weitete meine Augen. Das kann nicht sein.

Ruckartig drehte ich mich um und... meine Vermutung stimmte. „Papa!" flüsterte ich unter Tränen mit einem Lächeln.

Er stand da mit dem fröhlichsten Lächeln und hielt seine Arme zu einer Umarmung offen. Ohne zu zögern rannte ich so schnell ich konnte zu ihm und sprang ihm in die Arme. „Ich habe dich vermisst." nuschelte ich gegen seinen Brustkorb. „Ich weiß." sagte er und streichelte meinen Haaransatz.

„Shelly, ich bin so stolz auf dich. Du hast so viel geleistet und bist so stark geworden."

ich genoss diesen Moment sehr. Endlich konnte ich mit meinem Vater reden, ihn wiedersehen. Mir war klar, dass es kein Traum war, sondern diese ganze Situation etwas mit dem Tod zu tun hatte. Wieso sonst sollte mein toter Vater hier sein.

Doch jetzt wollte ich einfach nur den Moment genießen und mich entspannen. Ich fühlte mich sicher.

Mein Vater drückte mich ein wenig weg, um mir in die Augen sehen zu können. Auf einmal änderte sich sein Geschichtsausdruck von fröhlich zu ernst. Diesen Blick hatte ich lange nicht mehr gesehen. Was soll das heißen?

„Doch jetzt, Yui, musst du sofort von hier fort." „Was-?" fragte ich verwirrt.

Er erklärte mir: „Du stehst an der Schwelle des Todes. Wenn du jetzt nicht gehst und noch länger hierbleibst, stirbst du. Das lasse ich nicht zu. Bitte, geh von hier." sagte er und machte einen Meter Abstand.

„A-aber dann werde ich dich nie wieder sehen." „Du musst gehen!" meinte er im ernsten Tonfall.

„Werde ich alles hier dann vergessen?" fragte ich vorsichtig und hoffte, mein Vater würde mit „Nein" antworten. Doch dem war nicht so. Er nickte kühl.

Schon wieder wollte ich anfangen zu weinen, doch unterdrückte es. Du musst jetzt stark sein.

Ich nickte daraufhin und drehte meinen Rücken zu ihm.

„Ach und Shelly!" rief er nochmal um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich drehte meinen Kopf um. Er sagte mit einem Lächeln: „Shoto ist ein toller Fang!" Woher kennt er Shoto?

Ein kleines Lachen entging auch mir.

Das letzte Bild rauschte an mir vorbei. Jetzt war alles wieder schwarz, mein Vater war auch weg. Ich stand wie angewurzelt da und wischte mir meine Tränen weg.

Man, hab ich ne Scheiß Vergangenheit!

Und was jetzt?

Auf einmal erschien ein Licht am Horizont, grell und weiß. Ich schaute auf. Meinen Arm hielt ich vor meinen Augen um das Licht ein bisschen zu verdecken und kniff meine Augen zusammen.

Dieses Licht gab mir Hoffnung, noch war mein Leben nicht vorbei...!

Mit langsamen Schritten lief ich auf den Horizont zu. Der kleine Lichtpunkt wurde immer größer, jetzt hatte ich ihn erreicht.

_________________________________

Omg ich habe nicht viel an der Geschichte gearbeitet.. ICH HABE EINEN GRUND...! ICH HAB MIT GENSHIN IMPACT ANGEFANGEEEN!! 🥳hehe :3

Oki doki das wars von mir..

Bye Bye~

Das schönste Lächeln (Shoto x Oc, Fanfiction)Where stories live. Discover now