16. Kapitel

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Was ist Todoroki für mich? Diese Frage wollte mir den restlichen Abend nicht mehr aus dem Kopf gehen. Selbst einschlafen konnte ich nicht.

Todoroki ist nur ein Freund für mich. Oder? Aber er ist immer so fürsorglich zu mir. Okay, nehmen wir mal an, ich würde ihn mehr mögen. Würde er mich auch mehr mögen? Ist schwer zu sagen. Er ist immer für mich da und versteht mich am besten und so. Zudem hat er meine Hand vorhin gehalten. Wow, wie ich das geliebt habe, junge junge junge. Aber was ist, wenn er das nur gemacht hat, weil er mich so gut versteht und mich einfach nur unterstützen will. Er will nicht, dass ich das Gleiche wie er durchmachen muss. Stimmt, das hat er ja schon mal gesagt. Aber MAAAN, das Hand-halten hat er doch bestimmt nicht nur deswegen gemacht. MAAAN TODOROKI SHOTO WAS TUST DU MIR AN?!

Ich hatte meine Masche verloren, konnte der Klasse nichts mehr vormachen. Jeder wusste über meine Vergangenheit Bescheid. Was habe ich getan? Mein Ziel war es, der Klasse niemals etwas erzählen zu müssen. Ich durfte niemals das Lächeln verlieren. Entgegen meiner Vorsätzen bedrohte ich Bakugou und weinte vor der ganzen Klasse. Was war aus der Yui geworden, die versuchte, vor der Klasse stark zu wirken? Die mit ihrem Lächeln die Welt verändern wollte. Alles weg. Ich war schwach. Doch wie sollte es jetzt weiter gehen? Sollte ich weiter lächeln als wäre nichts?

Die Fragen in meinem Kopf häuften sich. Am Ende kam ich zu dem Schluss, dass ich weiter so lächelte, als wäre alles gut. Klar, die Klasse wusste, dass ich nicht die stärkste war, dachte ich. Deswegen musste ich eigentlich nicht mehr so tun, als ginge es mir gut, doch einen auf überschwach zu machen passte noch weniger zu mir. Wenn ich schwach war, tat ich so, als wäre ich stark. Ganz einfach.

Den ganzen Abend schaffte ich es wirklich nicht einzuschlafen. Deswegen entschied ich mich dazu, an die frische Luft zu gehen, nur kurz. Im Schlafanzug tapste ich also raus vor den Eingang, der zur Terrasse führte. Die Tür lies sich nur schwer öffnen, doch als sie offen war, konnte ich wieder die Sternenlandschaft sehen.

Anscheinend kam nicht nur ich auf die Idee, rauszugehen. An der Wand saß noch jemand. „Scheint so, als wäre das unser Platz." lächelte ich Todoroki an und holte ihn aus seinen Gedanken. „Guten Abend, Hata." Als ich aus dem Türrahmen trat, umhüllte mich wieder die Kälte. Da es schon fast Winter war, waren die Temperaturen abends immer viel niedriger, als über den Tag.

Als ich auf ihn zuging, um mich neben ihn zu setzten, begutachtete ich Todoroki. Er saß auf dem Fußboden mit dem Rücken zur Wand und starrte in die Ferne. In seiner Hand hielt er wieder diese eine Tasse, die Schneeflocken drauf hatte. „Ist das deine Lieblingstasse?" fragte ich ihn. Er schaute zu mir auf und nickte. Wie niedlich.

Als ich bei ihm ankam, setzte ich mich neben ihn. „Was machst du noch um diese Uhrzeit hier?" fing ich ein Gespräch an. „Ich konnte nicht schlafen." antwortete er. „Witzig. Ich konnte auch nicht schlafen. Mir sind so viele Dinge durch den Kopf gegangen." „Mir auch." sagte er monoton. „Was denn zum Beispiel?" fragte ich und schaute ihn an.

„Ich mache mir Gedanken wegen meiner Mutter..." Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Todoroki erzählte mir immer, wie es beim Krankenbesuch war. Deswegen war mir bewusst, dass es der Mutter im Krankenhaus gut ging.

Es herrschte eine angenehme Stille und ich guckte wieder in die Ferne, genau wie er. Irgendwie war gerade eine traurige Stimmung, wahrscheinlich waren wir einfach nur müde. Vorsichtig legte ich meinen Kopf auf seiner linken Schulter ab.

Als er dies bemerkte, guckte er mich kurz an und sah meine traurigen Gesichtsausdruck. „Ist alles gut?" fragte er fürsorglich. „Ach naja..., ich weiß nicht. Ich bin total kaputt. Die ganze Sache heute hat mich so fertig gemacht, aber ich kann nicht schlafen." sagte ich. Er guckte wieder in die Ferne. „Ich finde, du warst heute unglaublich." gab er ehrlich zu. „Nein, das war ich nicht. Ich war schwach. Ich habe vor der ganzen Klasse geweint."

„Du warst nicht schwach. Du bist stark, Hata. Das finde ich unglaublich." Um mich angucken zu können, drehte er seinen Kopf zu mir runter. Wir hatten Blickkontakt. Todoroki, du bist mindestens genau so stark. Du bist unglaublich, nicht ich.

„Danke, Todoroki." lächelte ich ihn an. Er nahm seine linke Hand von der Tasse und legte seinen Arm um meine Taille. Vorsichtig zog er mich näher an sich. Sofort fühlte er, wie kalt mir war. Also aktivierte Todoroki seine Spezialität und diese bekannte Wärme strömte durch meinen Körper. Wir hielten immer noch Blickkontakt. „Ich finde, du solltest öfter dein echtes Lächeln zeigen. Du hast das schönste Lächeln, das ich kenne." sagte er liebevoll.

Mir wurde in der Situation klar, das war der Moment, indem ich mich in ihn verliebte.

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820 Wörter
Sorry, dass das Kapitel kürzer ist, als die anderen. Denke, das nächste Kapitel wird wieder bisschen länger.

Das schönste Lächeln (Shoto x Oc, Fanfiction)Where stories live. Discover now