Teil 6: Independence Day (6)

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Er brauchte sogar nur vier Minuten und siebenunddreißig Sekunden.

Zugegeben, es war sehr knapp und beinhaltete neben dem Kampf gegen Dutzende von Robotern, die sich ihnen in den Tunneln entgegenstellten, auch einen Countdown und die Frage, ob er den roten oder doch besser den blauen Draht durchknipsen sollte... aber am Ende schafften sie es rechtzeitig, und nachdem sie den Kontrollmechanismus deaktiviert hatten, erstarrten die Roboter in ganz New York.

Anschließend versammelten sich die Avengers am Times Square, wo der Kampf am heftigsten gewesen war.

„Gut gemacht, Team", lobte Steve sie mit dem Stolz eines Vaters, der seinem Sohn gerade bei seinem ersten Baseballspiel zugesehen hatte. „Durch eure koordinierte Zusammenarbeit konnten wir sie schnell erledigen, und auch die Zerstörung hält sich sehr in Grenzen."

Janet ließ ihren Blick über das Meer an reglosen Robotern schweifen.

„Dafür ist die Stadt jetzt voll mit diesen Dingern", meinte sie. „Was machen wir damit?"

„Das, was man mit Altmetall immer macht", sagte Natasha, die gerade ihre Pistolen nachlud. „Es entsorgen."

„Ist das euer Ernst?", fragte Spider-Man ungläubig. „Habt ihr gesehen, wie viele das sind? Wir werden den Rest des Tages dafür brauchen...!"

„Für gewöhnlich hat SHIELD das Aufräumen übernommen, aber wir arbeiten nicht mehr für SHIELD." Steve sah ihn an. „Und das ist nun mal der Preis, der wir für unsere Freiheit zahlen müssen."

„Aber..." Der Teenager senkte den Kopf.

„... aber ich habe heute noch ein Date", gestand er und das Team gab ein kollektives „Aww...!" von sich.

„Nicht nur du", murmelte Tony und sah zu Steve hinüber.

Der andere verschränkte nur die Arme vor der Brust.

„Tut mir leid, Leute, aber auch das gehört mit zu unserem Job", meinte er unnachgiebig. „Also los, an die Arbeit... Wenn wir alle mit anpacken, haben wir es sicher bald geschafft."

Und nachdem sich die Gruppe aufgelöst hatte und die einzelnen Mitglieder damit begonnen hatten, das Chaos zu beseitigen, sagte er zu Tony:

„Es tut mir leid, dass diese Sache deine Pläne für heute zerstört hat..."

Tony gab ein Geräusch von sich, das Steve nicht so recht identifizieren konnte, und klappte dann seine Maske nach oben.

„Du bringst mich noch ins Grab, Rogers", meinte er aufgebracht, während er auf den anderen zustapfte.

Steve sah ihn verwirrt an. „Wieso sagst du-?"

„Im Ernst? – Es ist dein Geburtstag, Steve, den Doom durch diesen Angriff ruiniert hat, und anstatt deswegen sauer auf den Mistkerl zu sein, hilfst du nicht nur beim Aufräumen mit, sondern entschuldigst dich obendrein bei mir dafür, dass ich den Tag nicht auf die Weise mit dir verbringen kann, wie ich es geplant hatte?"

„Aber du hast dir so viel Mühe gegeben..."

„Und ich kann es wieder tun!", entgegnete Tony. „Ich werde es wieder tun! Weil du es wert bist, Steve. Weil du so verdammt großherzig und selbstlos und hilfsbereit bist, und weil du mich magst, auch wenn ich die Gründe dafür vermutlich nie verstehen werde, weil du mir vertraust, egal, was für Dummheiten ich auch mache, und weil du gesagt hast, dass du mich liebst."

Er war beim Sprechen näher getreten und stand nun so dicht vor Steve, dass sie auf gleicher Augenhöhe waren.

„Ich habe versprochen, an deiner Seite zu bleiben, und ich habe vor, dieses Versprechen auch einzuhalten", fuhr Tony mit leiser Stimme fort. „Weil ich noch viele weitere Tage mit dir zusammen verbringen will, Steve. Nicht nur den heutigen."

Here We Are Now | (Steve x Tony)Where stories live. Discover now